
Sichtlich „geladen war Meckinghoven Coach nach dem frühen Abpfiff durch Schiedsrichter Timm Lehnert und musste hier von Nico Thoneick und Yusuf Demir gebremst werden. © André Hilgers
Angriff auf Schiedsrichter: Trainer widerspricht und kündigt rechtliche Schritte an
Fußball
Meckinghovens David Krück soll am vergangenen Spieltag Schiedsrichter Timm Lehnert attackiert haben. Der Trainer bestreitet die Vorwürfe und sagt: „Die Rote Karte halte ich für überzogen.“
Schon vor zwei Wochen waren Meckinghovens Trainer David Krück und Schiedsrichter Timm Lehnert heftig aneinandergeraten - beim Spiel in Hillerheide. Auge in Auge stand man sich damals gegenüber.
Da blieb die Aktion für den Coach noch ohne Konsequenzen. Das könnte sich diesmal ändern, wenn sich vor dem Sportgericht bewahrheiten sollte, dass Krück am Sonntag den Schiedsrichter nach der Partie gegen Teutonia SuS Waltrop attackiert hat. Das allerdings bestreitet der Meckinghover vehement.
„Er will ein Unparteiischer sein, wirkte aber auf mich sehr parteiisch. Es ging ja nicht um das Spielergebnis (0:0), sondern lediglich um die Nachspielzeit. Alle Spieler und Beteiligten am Feld waren verblüfft, dass er dann relativ pünktlich abgepfiffen hat. Nach meiner Uhr nach 45 Minuten und 25 Sekunden in der zweiten Halbzeit“, äußert sich David Krück zu den Vorgängen nach dem Schlusspfiff. „Ich weiß gar nicht, wie viele Wechsel gestern vonstattengingen, dazu gab es mehrere Verletzungsunterbrechungen und zweimal war der Ball weg. Da sind 25 Sekunden nicht angemessen“, so Krück.
David Krück: „Ich bin ganz normal gelaufen“
Er sei daraufhin nicht wutentbrannt zum Schiedsrichter gelaufen, sondern ganz normal gelaufen, beschreibt Krück seine Sichtweise „Sonst hätte ich gar keine Luft mehr gehabt, um mit ihm zu reden. Da habe ich ihn gefragt, ob 45 Minuten und 25 Sekunden so richtig wären“. Laut Krück habe ihm Timm Lehnert daraufhin die Rote Karte gezeigt, woraufhin die Situation erst emotional eskaliert sei.

Nach der Rote Karte brachten die Meckinghover Spieler ihren Trainer erst einmal aus der Schusslinie. © André Hilgers
„Die Rote Karte halte ich für überzogen und ich sehe das auch als persönlichen Angriff des Schiedsrichters. Deswegen habe ich auch gesagt, er soll auch seinen Sonderbericht schreiben soll, damit ich vor dem Sportgericht Stellung beziehen kann. Man opfert hier mehr als genug Zeit, um seinem Hobby nachzugehen. Ich habe selber zwei Kinder zu Hause, die mir jeden Dienstag und jeden Freitag an den Beinen hängen und sagen, dass ich nicht zum Training gehen soll. Ich gehe trotzdem zum Training, weil ich da der Verantwortung gegenüber der Mannschaft nachkomme.“

Schon beim Spiel in Hillerheide vor gut zwei Wochen gerieten Timm Lehnert (l.) und David Krück hefig aneinander. © Bernd Turowski
„Wenn ich mich emotional darüber aufrege, dass meine Spieler kläglich versagen oder Torchancen auslassen, dann ist das mein Problem und nicht das Problem des Schiedsrichters“, so Krück über die vorausgegangenen Geschehnisse an der Seitenlinie. Denn sehr emotional und teils arg verärgert verfolgte der Dattelner Fußballtrainer das Geschehen auf der Trainerbank und sah in der 80. Minute dafür schon eine Gelbe Karte. „Ich habe mich da nur über einen eigenen Spieler geärgert“, sagt Krück.
„Von Schlagen kann keine Rede sein“
Meckinghovens Geschäftsführer Berthold Weidlich brachte gerade seinen Stuhl vom Spielfeldrand zurück, als er plötzlich auf den Trubel aufmerksam wurde und bestätigt teilweise Krücks Darstellung: „Von Schlagen kann hier keine Rede sein.“ Dennoch war der Geschäftsführer von den Geschehnissen wenig begeistert: „Früher haben wir Schiedsrichter nie angegangen, das war eine Selbstverständlichkeit. Natürlich habe ich auch meine Meinung zu den Vorgängen am Sonntag.“ Die will das Meckinghover Urgestein allerdings nicht verraten. Mögliche Konsequenzen für den Trainer sieht er vorerst nicht. Man werde sowieso erst einmal eine wohl kommende Sportgerichtsverhandlung abwarten.
Und die dürfte interessant werden. „Hier wird mir quasi eine Straftat vorgeworfen und das lasse ich nicht auf mir sitzen. Dagegen werde ich dann auch rechtlich vorgehen“, kündigt Krück bereits jetzt an. Pausieren musste der Dattelner Coach übrigens schon am 14 . August beim Spiel gegen Bertlich. Da saß er eine Gelb-Rote Karte aus der Vorsaison ab. „Damals hatte ich zweimal die Entscheidung des Schiedsrichters nicht akzeptiert und die Rote Karte auch verdient gehabt. Das kann man gar nicht vergleichen“, verteidigt sich Krück.
Schiri-Chef Schröder: Warten Bericht ab - das ist eine ernste Sache
Schiedsrichter Timm Lehnert hatte einen Sonderbericht angekündigt. Der lag nach Aussage von Erhard Korinth, dem Vorsitzenden des Kreisfußballausschusses, am Montagnachmittag noch nicht vor. „Aber der ist in Arbeit“, versichert der Hertener, der in Kontakt steht mit dem Kreisschiedsrichterausschuss. Dessen Vorsitzender Steffen Schröder sagt: „Wir warten den Bericht ab, solange möchte ich mich nicht äußern - weil das Ganze eine ziemlich ernste Sache ist.“
Auf mehrfache telefonische Anfragen unserer Redaktion wie auch auf eine WhatsApp-Nachricht reagierte Timm Lehnert am Montag nicht.
Als echtes Kind des Ruhrgebiets wurde ich im Schatten der Zeche Brassert geboren. Schon während meiner Schulzeit war ich für fast allen Redaktionen als freier Mitarbeiter im Medienhaus Bauer tätig. Nach meinem Volontariat in Herten folgte der Aufbau der Online-Redaktion, Betreuung der Seite Computer-News, die Kreisredaktion – und dann wieder der Sport. Hier kümmere ich mich u.a. um die Sporttabellen. Hobbies: Ich bin Motorradfahrer, Computerfreak, Foto-Fan und Musikenthusiast (Tasteninstrumente).