Mit dem Erreichen der zweiten Runde des DFB-Pokals haben die U17-Juniorinnen des SSV Rhade Vereinsgeschichte geschrieben. Der wollen sie nun ein weiteres Kapitel hinzufügen. Doch der Weg dorthin ist weit.
Um 9 Uhr beginnt an diesem Freitag (11. Oktober) am Sportpark Risthaus die Fahrt quer durch die halbe Republik zum Zweitrundengegner Rostocker FC. Der war bei der Auslosung zusammen mit Rhade als letztes im Topf der Nordvereine gewesen. Die rund 540 Kilometer lange Reise musste einen von beiden treffen - und Rostock hatte Glück.
Gespielt wird am Samstag um 11.15 Uhr. So kommen die Gäste aus Rhade mit einer Hotelübernachtung von Freitag auf Samstag aus. Nach der geplanten Ankunft am Freitagnachmittag steht in Rostock noch ein wenig Sightseeing auf dem Programm, nach dem Spiel geht es dann zügig zurück von der Ostsee ins Münsterlaand. Zumindest für die meisten.

„Einige Spielerinnen bleiben mit ihren Eltern gleich für die Ferien an der Ostsee“, berichtet SSV-Trainer Helge Bruns. Vom Schulbetrieb am Freitag wurden alle Rhader Spielerinnen befreit. Wegen des frühen Starts um 9 Uhr rechnet Helge Bruns nicht mit allzu viel Reiseverkehr auf den Straßen: „Aber gute fünfeinhalb Stunden werden es schon werden.“
Und sportlich? Da ist der Rostocker FC von 1895 für den Rhader Trainer ähnlich wie Erstrundengegner Halle ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. „Ich weiß, dass der FC in der Kreisliga der C-Jungen mitspielt“, sagt Bruns und rechnet nicht nur deshalb mit einem robusten Gegner: „Ich habe mich auch mit dem Trainer des Harburger TB unterhalten, gegen den Rostock in Runde eins 4:2 gewonnen hat. Er hat mir bestätigt, dass der FC schnell und robust spielt.“
Doch wie viel man auf derlei Informationen geben könne, müsse man abwarten, meint Bruns: „Wir schauen einfach auf uns selber.“ Und was der SSV-Trainer da sieht, schaut gut aus: Sein Team hat vergangene Woche die Tabellenführung der Regionalliga West übernommen und verteidigt und es kann in Rostock bis auf Luisa Schulze Vasthoff komplett antreten.
Helge Bruns hoffft auf Runde drei
Helge Bruns hofft natürlich, dass seine Spielerinnen auch die Pokalhürde in Rostock nehmen: „Dann hätten wir in Runde drei auf jeden Fall ein Heimspiel.“ Denn Rhade und Rostock sind im Norden die einzigen beiden Nichtlizenz-Vereine, die noch im Rennen sind.
Wenn es aber nicht klappen sollte, haben die Rhaderinnen auch noch andere Ziele. „Nächstes Jahr wollen wir wieder zum Gothia-Cup nach Schweden“, sagt Helge Bruns. Deshalb reisen die Rhaderinnen jetzt auch mit Bulli und PKWs nach Rostock. „Ein Bus“, erklärt Helge Bruns, „wäre zu teuer gewesen.“
SSV Rhade schafft Historisches: U17-Juniorinnen stehen in Runde zwei des DFB-Pokals