Carsten Ferlmann (schwarzer Pullover) ist 2. Vorsitzender sowie Jugendleiter des TuS Henrichenburg. Er macht sich Gedanken zur Situation seines Vereins im Stadtteil. © privat
Fußball
Zweiter Vorsitzender analysiert den Kunstrasen-Effekt beim TuS Henrichenburg
Der Kunstrasenplatz des TuS Henrichenburg wurde im September 2020 eröffnet. Vier Wochen später war er wieder dicht. Ist dadurch der Anreiz, den ein Kunstrasen auf den Nachwuchs ausübt, verpufft?
In der Woche vor dem abschließenden März-Wochenende läuft noch das Jugendtraining beim TuS Henrichenburg für Kinder und Jugendliche bis zu 14 Jahren. Doch wenn durch die neu aufgelegte Corona-Schutzordnung die politische Handbremse gezogen wird, ist damit Schluss.
Neuer Platz sorgte noch nicht für Zulauf
Für den Klub von der Lambertstraße ist das besonders schade. Denn das neue Kunstrasen-Kleinfeld wurde wegen des 2. Lockdowns erst wenig genutzt. Da drängt sich die Frage auf: Gab es dennoch den erhofften Kunstrasen-Effekt mit Zulauf für die Jugend-Teams? „Nein“, sagte Carsten Ferlmann, der 2. Vorsitzende des TuS Henrichenburg, „wir hatten schlicht und einfach überhaupt keinen Effekt, da wir vier Wochen nach der Eröffnung im Oktober den Platz wieder schließen mussten. Wir konnten in dieser kurzen Zeitspanne natürlich keine neuen Jugendlichen oder Kinder für uns gewinnen.“
Bei der Einweihung des neuen Kunstrasen-Kleinfelds beim TuS Henrichenburg trat im Oktober 2020 die Traditionsmannschaft des VfL Bochum mit Dariusz Wosz (am Ball) an der Lambertstraße auf. © Volker Engel
Und dennoch ist man in Henrichenburg froh, den Bau des Kunstrasenplatzes in Eigenregie und mit Fördergeldern auf die Beine gestellt zu haben. Der neue Platz sei Gold wert. „Wir haben jetzt auch im Herbst und Winter eine durchgängige Anlaufstelle für viele Mannschaften“, so Ferlmann „früher mussten wir an zahlreichen Orten trainieren, weil der Ascheplatz wie ein Morast war, völlig unbespielbar, dadurch sind wir komplett auseinanderdividiert worden.“
Carsten Ferlmann, der auch Jugendleiter ist, berichtet: „Die Nachwuchsarbeit gestaltet sich in allen Bereichen natürlich schwieriger als früher. Das Potenzial an Ablenkungen ist viel, viel größer geworden. Vor einigen Jahren brauchen wir einen 15er-Kader für eine A-Jugend-Mannschaft, heute benötigen wir einen 25er-Kader, weil die Zuverlässigkeit eher gesunken ist.“ Ferlmann erklärt aber auch: „Der Ortsteil Henrichenburg hat sich durch zahlreich Neubauprojekte verjüngt. Dementsprechend groß ist auch das Potenzial an Nachwuchsspielern.“
Carsten Ferlmann ist im Sommer 2020 zum neuen 2. Vorsitzenden des TuS Henrichenburg gewählt worden. © Philip Wihler
Dass der TuS eine große Bindungskraft besitzt, zeigen die Zahlen im Senioren-Bereich. Die Kader der ersten und zweiten Mannschaft sind voll mit Ex-TuS-Junioren, bei den Altherren sind ca. 50 Spieler aktiv. „Wer einmal zum TuS kommt, der bleibt auch dabei, beim TuS fühlen sich die Spieler wohl“, beschreibt Ferlmann die Situation im „Dorf “.
Die Henrichenburger fühlen sich beim TuS offenbar so wohl, dass Carsten Ferlmann keine Rivalität erkennen kann mit anderen Vereinen im Werben um den Nachwuchs. Weder mit dem Korfballverein HKC Albatros noch mit den Fußball-Klubs Arminia Ickern, VfB Habinghorst oder der SG Suderwich und den VfB Waltrop. „Als Jugendleiter des TuS gibt es für mich kein Konkurrenz-Denken“, sagt Ferlmann klipp und klar.
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