Martin Janicki ist ein Mann, der auch ohne Amt dem SV Wacker Obercastrop eine große Hilfe sein kann. Das wird man im Verein von der Karlstraße bald merken. Denn: Nach vier Jahren als 1. Vorsitzender sowie zehn Jahren in Summe im geschäftsführenden Wacker-Vorstand hat Janicki jetzt seinen Rücktritt zum 30. Juni 2023 erklärt - und wird sich vom Wacker-Wirtschaftsrat nicht wieder in das Amt berufen belassen.
Er habe „nach reiflicher Überlegung“ so entschieden, betont der 40-Jährige: „Das ist aber kein Abschied. Ich würde dem Verein gerne weiterhin als Altherren-Obmann sowie Mitglied des Wirtschaftsrates in beratender Funktion zur Verfügung stehen. Ohne die Hauptverantwortung zu haben.“
Er verspüre „eine Art Amtsmüdigkeit“, erklärt Martin Janicki, „ich habe gemerkt, dass ich in diesem Amt nur noch funktioniere und dieses Herzblut und diese Leidenschaft, die dazugehört, nicht mehr in der Form abrufen kann und will, wie es mir immer wichtig war.“ Der SV Wacker müsse mittlerweile - nach dem Aufstieg in die Westfalenliga - nicht mehr mit Intuition geführt werden, sondern professionell und strukturiert.
Martin Janicki gibt zu bedenken: „Mir wurde in der Vergangenheit sehr viel Energie entzogen, sodass ich einen Schlussstrich ziehen musste, um genügend Energie und Kraft für meine Familie und meinen Beruf zu haben.“
Der 40-Jährige lege nun sein Amt nieder, um zu gehen, wenn es „am Schönsten“ sei. Janicki: „Gleichzeitig bekommt der Verein eine neue Chance, um mit neuer Power in eine erfolgreiche Zukunft durchzustarten.“ Martin Janicki sieht seinen Verein dafür gut aufgestellt - als Westfalenligist, mit einer Jugendabteilung mit drei überkreislich spielenden Mannschaften, durch den Aufbau eines Sponsorenpools sowie nach der Modernisierung des Vereinsheims sowie der Anschaffung einer Zuschauertribüne.

„Ich werde bis zu meinem Amtsende natürlich weiter Ansprechpartner sein, werde auch in der Einarbeitung neuer möglicher Amtsträger ohne Zeiteingrenzung Hilfestellung geben - und eine vernünftige Amtsübergabe nach bestem Wissen und Gewissen leisten.“
In einer beratenden Funktion möchte er seinem SV Wacker mit seiner Erfahrung aus über zehn Jahren aktiver und erfolgreicher ehrenamtlicher Vereinsarbeit helfen - und auf einem neuen, erfolgreichen Weg begleiten können.
Zu Beginn hatte Martin Janicki im Obercastroper Vorstand sechs Jahre lang als Kassierer gewirkt. Im Alter von 29 Jahren hatte er somit erstmals in der Führungsriege ein Amt - und sagt: „Meine kompletten 30er Jahre habe ich im Vorstand verbracht. Jetzt ist ein guter Moment für einen Schnitt.“
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