
Die Kreisliga-B-Fußballer des Wacker Obercastrop, hier mit Onur Kocakaya am Ball im Stadtmeisterschaftsspiel gegen den TuS Henrichenburg, taten sich auf Asche beim Aufsteiger RSV Holthausen II schwer. © VOLKER ENGEL
Wacker Obercastrop II legt beinahe Fehlstart hin - Schiedsrichter verliert Überblick bei Toren
Fußball-Kreisliga B
Wacker Obercastrop II ist der Aufstiegs-Topfavorit in der Kreisliga B-Staffel 1. Der Saison-Einstieg beim Aufsteiger RSV Holthausen II verlief aber holprig (0:2). Letztlich siegten die Wackeraner doch 4:2.
Der ambitionierte SV Wacker Obercastrop II musste zum Saisonstart der Kreisliga B beim Aufsteiger RSV Holthausen II antreten. Was an sich für die mit vier eigenen Ex-Westfalenliga-Spielern personell aufgerüstete Wacker-Truppe nicht unbedingt ein Problemfall sein sollte. Es wurde aber einer.
Kombinationsfußball funktionierte auf Ascheplatz nicht
Sorgen bereitete dem SV Wacker II der Holthausener Ascheplatz. Das Team von Trainer Björn Brinkmann wollte diese Aufgabe mit Kombinationsfußball lösen. Das ging in den ersten 45 Minuten aber gründlich daneben. „Der Ascheplatz war unser größter Feind - uns versprangen ständig Bälle. Technisch zu spielen - das war auf diesem Belag unmöglich “, erklärt Spieler David Queder.
Die Konsequenz: Die Kampf-Fußballer des RSV Holthausen II führten zur Pause mit 2:0. Es musste sich etwas ändern an der Wacker-Spielweise. Und es änderte sich etwas. „In der Pause haben wir besprochen, auf diesem Ascheplatz die Bälle in der zweiten Halbzeit nur noch lang nach vorne zu dreschen, um dann Abpraller zu nutzen“, so Queder.
Tatsächlich sollte diese Umstellung von Technik auf Kick-and-Rush-Fußball für Wacker II das Erfolgsrezept werden. Allerdings verlor Schiedsrichter Gerd Drawe bei den Obercastroper Torschützen völlig den Überblick. Vier Tore schoss Wacker II bis zum 4:2-Sieg. Doch nur ein Torschütze im Internet-Portal fussball.de ist tatsächlich derjenige, der den Ball final ins Netz befördert hat.
David Queder soll laut fussball.de drei Tore geschossen haben. Der Fußballer korrigiert: „Das ist falsch, ich habe nur ein Tor gemacht - den Rest haben drei andere besorgt.“ So schnell kann es gehen, dass aus einem dreifachen nur noch der einfache Queder wird.

David Queder (M) half in der alten Saison noch beim Westfalenliga-Team des SV Wacker Obercastrop aus und erzielte Tore. Jetzt wurden ihm vom Schiedsrichter im Trikot von Wacker II drei Tore in Holthausen gutgeschrieben - markiert hatte er aber nur einen Treffer. © Jens Lukas
Zur Richtigstellung der Torschützen: Wackers 2:1 erzielte Martin Kapitza per Elfmeter. Das 2:2 ging auf das Konto von Stefan Kitowski. Beim 3:2 kam tatsächlich Queder zum Zug. Den Schlusspunkt zum 4:2 setzte Torjäger Ken Schulz. Der bei fussball.de erwähnte Felix Zimmermann blieb torlos.
Zum Glück ist in dieser Saison mit dem Holthausen-Spiel der Asche-Abenteuer-Fußball bereits vorbei für Wacker Obercastrop II. Beim VfB Habinghorst II wartet noch einmal ein Auftritt auf Naturrasen. Alle anderen Gegner kicken und trainieren auf Kunstrasen - wie auch die Obercastroper Fußballer selbst.
Zum Holthausen-Spiel merkt Queder an: „Als wir das 3:2 erzielt hatten, war die Luft raus bei Holthausen. Danach haben wir das Spiel ruhig zu Ende gespielt, ohne dass noch irgendeine Gefahr aufkam.“ Schauen wir mal, wie die nächsten Wacker-Spiele auf Kunstrasen ablaufen. Oder wird der Aufstieg etwa doch kein Selbstläufer?
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.