Fußball-Westfalenligist Wacker Obercastrop bastelt weiter fleißig am Kader für die kommende Saison. Nachdem bereits der Wechsel von Weltmeister Kevin Großkreutz bekannt gegeben wurde, schnappt sich Wacker nun einen Mittelfeldstrategen vom Ligakonkurrenten DSC Wanne.
Dass Chris Matuszak nach Obercastrop wechseln würde, war aber eigentlich nur eine Frage der Zeit, wie der designierte 1. Vorsitzende Thorben Krol erläutert. „Wir kennen uns seit 26 Jahren. Chris ist einer meiner besten Freunde und wir arbeiten auch zusammen. Der Wechsel war am Ende ein offenes Geheimnis“, sagt Krol.
Thorben Krol und den Neuzugang verbindet eine lange gemeinsame Geschichte. Schon seit der Jugend sind sie Weggefährten, spielten von der E- bis B-Jugend zusammen auf Schwerin und in Waltrop. Schon damals war klar, dass der gemeinsame Weg im Seniorenbereich weitergehen soll. Schließlich war es auch Krol, der in der Funktion des Sportlichen Leiters beim DSC Matuszak bereits nach Wanne-Eickel gelotst hatte. Nun sind beide in Obercastrop wieder vereint.
Dort passt Matuszak nach Krols Ansicht auch perfekt hin. „Chris ist ein Mehrwert für den Verein, fußballerisch und charakterlich. Genau solche Typen suchen wir, die das Vereinsleben spüren wollen. Er ist ein offener und umgänglicher Typ“, betont Krol.
Freundschaft mit Großkreutz
Genau so ein Typ ist auch Kevin Großkreutz. Die prominenteste Neuverpflichtung des Westfalenligisten wird erst ab Sommer an der Seite von Matuszak auf dem Platz stehen. Von dem bekommt der Ex-BVB-Profi aber schon jetzt einen kleinen Spruch gedrückt. „Kevin Großkreutz ist froh, dass er mit mir spielen darf. Das ist nochmal eine Ehre für ihn“, sagt Matuszak.
Mit Überheblichkeit hat diese leicht ironische Aussage aber nichts zu tun. Matuszak und Großkreutz sind schon länger privat miteinander befreundet. „Als Kevin in Kemminghausen war, haben wir immer gegeneinander gespielt. Wir waren immer in Kontakt.“
Auch über ihre Wechselabsichten hätten sich die beiden ausgetauscht. Dass Großkreutz nun zusammen mit Matuszak nach Obercastrop wechselt, scheint kein Zufall zu sein. „Wir haben uns schon ein bisschen abgesprochen. Es ist eine coole Geschichte, die wir da aufbauen können. Obercastrop ist ein sehr gut geführter Verein“, so der 29-Jährige.
Die Bekanntschaft zu Thorben Krol und Kevin Großkreutz sei aber nicht der einzige Grund für den Wechsel gewesen. „Die Situation in Wanne war schwierig, der Trainer ist gegangen, wir hatten viele Verletzte und der größte Teil der Mannschaft bricht auseinander. Deswegen habe ich auch das Gespräch mit Obercastrop gesucht.“
Hohe Ambitionen mit Obercastrop
Mit seinem neuen Klub setzt sich Matuszak hohe Ziele. Der Sechser peilt langfristig nichts Geringeres als den Oberliga-Aufstieg an. „Das Ziel ist, oben mitzuspielen und auch aufzusteigen. Wenn man solche Personalien (wie Kevin Großkreutz, Anm. d. Red.), zusammen mit dem Team, das schon vorhanden ist, sollte das das Ziel sein.
Dafür muss Wacker aber zunächst den Klassenerhalt in der Westfalenliga schaffen. Daran hat Matuszak keine Zweifel: „Die Mannschaft ist stark genug.“ Am Sonntag (15.30 Uhr) hat Obercastrop mit dem SC Neheim einen starken Gegner vor der Brust.
Dass auch ein Fernduell um den Klassenverbleib gegen seinen jetzigen Klub DSC Wanne möglich ist, bereitet ihn keine Sorgen. „Natürlich steckt das auch im Kopf. Aber ich habe einen Vertrag bei Wanne und werde bis zum Schluss alles für den Verein geben und im Abstiegskampf helfen. Wanne ist definitiv kein Landesliga-Verein“, verspricht er. Dann würde einem Wiedersehen in der kommenden Saison nichts im Wege stehen.