
Die einzelnen Eintrittskarten werden beim SV Wacker Obercastrop zur Saison 2022/23 teurer. Dauerkarten lohnen sich in der Erin-Kampfbahn mehr denn je. © Jens Lukas/Volker Engel
Wacker Obercastrop erhöht Ticketpreise: Aber treue Fans sparen - und ein Trick zieht nicht mehr
Fußball
Der SV Wacker Obercastrop hat die Ticketpreise zur neuen Saison 2022/23 teilweise erhöht - treue Fans sparen sogar Geld. Ein Trick, um als Zuschauer günstiger wegzukommen, funktioniert schon seit der vergangenen Saison nicht mehr.
In vielen Bereichen des täglichen Lebens steigen derzeit die Preise. Auch die Fußballvereine müssen schauen, wie sie in diesen schwierigen Zeiten wirtschaften. Der SV Wacker Obercastrop hat nun teilweise seine Ticketpreise zur neuen Saison angehoben. Ein Ticket ist sogar günstiger geworden.
Wacker Obercastrop nimmt für Westfalenliga-Matches einen Euro mehr
Um ein Spiel der Westfalenliga-Mannschaft zu sehen, zahlt ein Vollzahler in der Saison 2022/23 nun acht Euro. In der Vorsaison waren es noch sieben Euro. Genau wie der Preis für die Vollzahler wurden auch alle anderen Ticketkategorien für die erste Mannschaft im Preis um einen Euro angehoben.
So zahlen Rentner, Schwerbehinderte, Jugendliche (14 bis 18 Jahre) und Mitglieder nun sechs Euro statt der vorher festgelegten fünf Euro und Frauen nun drei Euro anstatt zwei. Kinder dürfen weiterhin kostenlos mit auf das Gelände der Erin-Kampfbahn, wenn die Westfalenliga-Truppe von Christian Mengert antritt.
„Das ist einfach den aktuellen Entwicklungen geschuldet“, erklärt der 1. Vorsitzende von Wacker Obercastrop, Martin Janicki - und ergänzt: „Wir haben auch exorbitant höhere Ausgaben.“ Welche das im einzelnen sind, verriet er nicht detailliert. Aber neben den gestiegenen Energiepreisen, die auch an einem Fußballverein wie Wacker Obercastrop nicht spurlos vorbeiziehen - zum Beispiel durch das Flutlicht oder das Warmwasser für die Duschen - müssen beispielsweise auch die Schiedsrichter-Kosten an den Verband bezahlt werden. „Das waren in der vergangenen Saison 3400 Euro, die wir an den FLVW (Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen, Anm.d.Red.) bezahlen mussten. Also pro Halbserie 1700“, erklärt Janicki.
Ticket-Trick funktioniert beim SV Wacker Obercastrop schon seit vergangener Saison nicht mehr
Wer ein Spiel der zweiten Mannschaft, die in der Kreisliga B spielt, sehen möchte, muss fortan vier Euro zahlen. In der vergangenen Saison hatte ein Eintritt noch 2,50 Euro gekostet. Frauen zahlen weiterhin zwei Euro. Aber was ist, wenn - wie beispielsweise am 18. September - die erste und die zweite Mannschaft am gleichen Tag in der Erin-Kampfbahn antreten? Könnte man sich Geld sparen, indem man schon zur Zweiten kommt und weniger zahlt - um sich anschließend kostengünstig noch die Westfalenliga-Truppe anzusehen?
Die Antwortet lautet: „Nein.“ Janicki erklärt: „Man bezahlt ganz normal den Preis für die Erste Mannschaft. Sollte man nach dem Spiel der Zweiten dann nach Hause gehen, bekommt man Geld zurück. So ist gewährleistet, dass niemand übersehen wird. Das haben wir schon letzte Saison so konzipiert.“ Dieser Trick gehört also der Vergangenheit an.
Dafür bietet der SV Wacker Obercastrop - wie auch schon in den vergangenen Jahren - seinen treuen Fans eine Dauerkarte an, die einen besonderen Vorteil bringt. „Jeder hat mit der Dauerkarte einen Rabatt von zweieinhalb Spielen“, berichtet Janicki. Die Dauerkarte für die 15 Heimspiele kostet für Vollzahler exakt 100 Euro - ist im Vergleich zur Vorsaison fünf Euro günstiger. Sollte man als Vollzahler ohne Dauerkarte jedes einzelne Spiel besuchen, läge man stattdessen bei 120 Euro.
Für Rentner, Schwerbehinderte und Mitglieder liegt der Preis bei 80 Euro pro Dauerkarte. Frauen bezahlen 40 Euro pro Dauerkarte. Der Andrang auf die Dauerkarten sei laut Kassierer Uwe Banach sogar schon ganz gut gewesen. Auf Anhieb wollten fünf Personen eine haben. In der vergangenen Saison besaßen 50 Menschen eine Wacker-Dauerkarte, wobei viele auch durch Verlosungen kostenlos den Weg zu dem jeweiligen Besitzer fanden.
Kommt gebürtig aus dem beschaulichen Forchheim in Bayern, lebt aber mittlerweile seit über 20 Jahren glücklich im „Pott“. Nach der Bankausbildung in den Journalismus gewechselt und an der Ruhr-Uni Germanistik und Medienwissenschaft studiert. Hat eine besondere Leidenschaft für den Fußball, sei es auf dem realen oder auf dem virtuellen Rasen.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
