
Robin Becker will auch gegen den TuS Haltern seinen Kasten sauber halten. © VOLKER ENGEL
Henrichenburg-Keeper Robin Becker hat keine Angst vor TuS Haltern - sieht aber „besondere Würze“
Fußball-Kreispokal
Es ist das Highlight für den B-Kreisligisten TuS Henrichenburg: In der zweiten Runde des Kreispokals ist am Sonntag (7.8.) der Westfalenligist TuS Haltern zu Gast. Henrichenburgs Torwart Robin Becker hat seine Außenverteidiger auf eine Sache schon eingestellt.
Die Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen und 1.FC Köln mussten es erst jüngst am eigenen Leibe erfahren, was passieren kann, wenn der vermeintliche Underdog über sich hinauswächst. In der ersten Runde des DFB-Pokals verabschiedeten sich die Favoriten gegen den SV Elversberg (3. Liga) und Jahn Regensburg (2. Liga) aus dem Wettbewerb. Ein noch größerer Ligen-Unterschied herrscht am Sonntag (7.8.) auf dem Rasenplatz an der Lambertstraße, Heimspielstätte des TuS Henrichenburg.
Robin Becker steht gegen den TuS Haltern im Tor des TuS Henrichenburg
Das Team aus der Kreisliga B empfängt in der zweiten Runde des Kreispokals den Westfalenligisten TuS Haltern. Die Halterner stiegen erst in der letzten Saison aus der Oberliga Westfalen ab und spielten in der Saison 2019/20 sogar noch in der Regionalliga West.
Henrichenburg-Trainer Alexander Schmottlach bezeichnete den TuS Haltern als „mit das größte Los, was du hättest ziehen können.“ Die Euphorie beim heimischen TuS ist dementsprechend riesig. Eine besondere Rolle könnte Keeper Robin Becker zukommen. Schmottlach bestätigte auf Anfrage, dass der 23-Jährige am Sonntag im Tor der Henrichenburger stehen wird.
„Ich habe richtig Bock auf das Spiel, weil ich auch schon früher in der Jugend öfter mal gegen Haltern gespielt habe“, freut sich Becker, der für die SpVgg. Erkenschwick bis zur B-Jugend in der Bezirks- und Landesliga aktiv war. Danach legte er eine längere Fußballpause ein, ehe er 2019 für ein halbes Jahr bei der SG Castrop unterkam. „Dort hat es aber einfach nicht so gepasst“, blickt Becker auf seine erste Senioren-Station zurück. Sein Kumpel und jetziger Teamkollege Darwin Könnecke lotste ihn in der Winterpause 2020 schließlich nach Henrichenburg.
Robin Becker will sich gegen den TuS Haltern beweisen
Dort wechselte er sich in der vergangenen Saison häufig mit Florian Kaczorowski zwischen den Pfosten ab. Dadurch dass sein Kontrahent erst jüngst Vater geworden ist, war für Trainer Schmottlach die Entscheidung für das Highlight-Spiel gegen Haltern jedoch relativ klar. Robin Becker wird gegen den Westfalenligisten im Tor stehen.
Ein besonderes Spiel für den jungen Keeper? „An sich gehe ich rein, wie in jedes andere Spiel auch. Aber ich freue mich, weil es schon ein Spiel ist, wo man sich auch beweisen kann, um vielleicht irgendwann doch nochmal höher zu spielen“, erklärt der 23-Jährige, der nach seiner Fußballpause erst einmal Fuß fassen wollte im Senioren-Fußball. Möglichkeiten sich zu beweisen, wird er aller Voraussicht nach am Sonntag zur genüge bekommen, wenn sich sein B-Ligist TuS Henrichenburg dem TuS Haltern aus der Westfalenliga entgegenstemmt. Ziel sei es, so lange wie möglich die Null zu halten und vorne die berühmt berüchtigten „Nadelstiche“ zu setzen.
Seine Stärken sieht Becker auf der Linie und in Eins-gegen-Eins-Duellen. Doch darauf ruht er sich nicht aus: „Ich habe noch Kontakt zu meinem alten Towarttrainer Manfred Polfuß, der beim TuS Sinsen (Westfalenliga, Anm. d. Red.) arbeitet. Mit ihm trainiere ich zusätzlich noch, um wieder richtig fit zu werden im Tor.“
Becker kennt den Sprinter beim TuS Haltern
Nach den ersten Testspielen, in denen es das eine oder andere Gegentor hagelte, „greifen mittlerweile die Zahnräder ineinander“. Genau zum richtigen Zeitpunkt also? „Ja auf jeden Fall, wir sind jetzt deutlich weiter.“ Ob es für eine Pokalüberraschung à la Elversberg oder Regensburg reicht, wird sich am Sonntag zeigen.
Bevor sich Becker auf die zweite Trainingseinheit der Woche vorbereitet, fällt ihm eins noch ein: „Für zusätzliche Würze könnte sorgen, dass ich Lorenz Niedrig vom TuS Haltern aus der Jugendzeit kenne. Er ist als Sprinter in der Leichtathletik aktiv und unfassbar schnell.“ In der Tat: Laut leichtathletik-datenbank.de liegt Niedrigs Bestzeit über die 100 Meter bei 11,33 Sekunden. Becker hat seine Teamkameraden schon vor dem Flügel-Flitzer gewarnt: „Darauf habe ich unsere Außenverteidiger schon eingestellt“, erklärt er.
Sollte es zum Eins-gegen-Eins-Duell zwischen Becker und Niedrig kommen, muss der junge Keeper seine Stärken unter Beweis stellen. Und wer weiß, vielleicht empfiehlt er sich dann doch „für eine höhere Liga“.
Kommt gebürtig aus dem beschaulichen Forchheim in Bayern, lebt aber mittlerweile seit über 20 Jahren glücklich im „Pott“. Nach der Bankausbildung in den Journalismus gewechselt und an der Ruhr-Uni Germanistik und Medienwissenschaft studiert. Hat eine besondere Leidenschaft für den Fußball, sei es auf dem realen oder auf dem virtuellen Rasen.