VfL Bochums Stadionsprecher furios FC-Coach trifft sechsfach und führt dann zum Derby-Sieg

VfL Bochums Stadionsprecher furios: FC-Coach trifft sechsfach und führt dann zum Derby-Sieg
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Was kann Michael Wurst eigentlich nicht? Er ist seit 2007 Stadionsprecher beim Bundesligisten VfL Bochum. Er ist Trainer des Bezirksligisten FC Castrop-Rauxel - und liegt dort mit Rang drei auf Aufstiegskurs.

Und am Wochenende hat Wurst auch im Alter von 47 Jahren mal wieder einmal unter Beweis gestellt, dass er selbst ein guter Stürmer ist. In der Partie der 2. Mannschaft des FC Castrop-Rauxel gegen den SC Pantringshof machte er beim 11:3 gleich sechs Buden. „Ich spiele so lange, wie mich meine Beine tragen“, sagte Wurst nach seinem ersten Saisoneinsatz.

Trainer wird zum Torjäger

Sein Auftritt hatte nicht nur eine schöne Vorgeschichte, sondern war auch ziemlich kurios. „Ich habe meinem Sohn versprochen, dass er mir beim Fußballspielen zuschauen kann. Und das war genau der richtige Zeitpunkt“, erklärte Wurst seinen Überraschungseinsatz gegen das Herner Team. Was dabei herauskam, war sicherlich bemerkenswert.

„Natürlich“, sagte Wurst, „das war nur in der Kreisliga C, aber es waren schon ein paar schöne Tore dabei.“ Und dazu auch noch jede Menge. Viermal traf er im ersten Durchgang. Dann ließ sich der 47-Jährige auswechseln. Nicht, weil die Kondition fehlte. Nein, Wurst eilte in die Kabine, um dort in seiner Funktion als Trainer die Teamsitzung der 1. Mannschaft abzuhalten, die später das Derby gegen die Spvg Schwerin mit 4:1 gewann.

Michael Wurst dribbelt sich durch die gegnerischen Reihen.
Michael Wurst dribbelt sich durch die gegnerischen Reihen. © Folty

Gala nach Rückkehr

Nach der Mannschaftssitzung ging es weiter. Michael Wurst ließ sich ab der 60. Minute wieder einwechseln, bereitete zwei Treffer vor und legte noch zweimal zum 8:2 und 11:2 nach. Nicht nur von seinem Herner Gegenspieler bekam Wurst ein dickes Lob, auch sein 16 Jahre alter Sohn Sam war mehr als zufrieden. „Sam war begeistert, ich bin jetzt sein Held“, schmunzelte der stolze Papa.

Das Gerücht, dass er sich vor der Saison ein persönlich Tore-Ziel gesetzt hatte, dementierte Wurst. „Das war jetzt meine erste Möglichkeit, selbst aufzulaufen. Und mit meinen sechs Toren habe ich mich in der Torjägerliste auf Platz zwei geschossen. Ich will einfach nur Spaß haben und mit einem Trikot in einer Mannschaft auflaufen, die um Punkte spielt. Ich habe kein Ziel, ich weiß aber immer noch, wo das Tor steht.“

Wie lange er das noch machen will, kann Wurst nicht sagen. „Solange es geht, bin ich dabei“, so der Wittener, der natürlich auch die Schattenseiten des fortgeschrittenen Fußball-Alters kennengelernt hat: „Zuletzt hatte ich einen Muskelfaserriss und bin acht Wochen ausgefallen. Früher wäre das in drei Wochen vergessen gewesen.“

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