VfR-Kapitän Christopher Lammers: „Mir fehlen die Worte“

„Mir fehlen die Worte“, erklärt VfR-Kapitän Christopher Lammers. „Vier Tore zu machen und am Ende zu verlieren. Dabei waren wir über 90 Minuten die bessere Mannschaft. Das tut ein bisschen weh.“

Dem will VfB-Spielertrainer Tommy Kantzke nicht mal völlig widersprechen: „In der ersten Halbzeit hat Rauxel sehr gut gepresst und gut gespielt. Am Ende war die Chancenverwertung entscheidend.“ Und die fiel klar zugunsten der Habinghorster aus.

Zwei Treffer von Marusczyk für den VfR Rauxel

Angelo Krischel erzielte den Führungstreffer (7.) für den VfB. Doch Dennis Marusczyk glich nicht nur zum 1:1 (18.) aus, sondern drehte die Partie zum zwischenzeitlichen 2:1 (26.). Dann aber Marvin Fritzenkötter mit dem 2:2-Ausgleich (30.) für Habinghorst. „Das hätte gar nicht sein müssen“, sagt Lammers. Sowohl Marusczyk, als auch er selbst hätten die Führung zuvor ausbauen können. „Da muss ich mich selbst in die Pflicht nehmen“, so der VfR-Kapitän.

Nach dem 2:2 kam Sebastian Janas ins Spiel. Ein taktischer Wechsel, der sich in der zweiten Halbzeit auszahlte. Der Routinier erzielte sowohl das 3:2 (56.) als auch das 4:2 (60.) für Habinghorst. „Seinen dritten Treffer hat Sebastian verstolpert, fünf Meter vor dem Tor“, schildert Kantzke. „Da hatte er wohl einen Knoten in den Beinen.“

Doch zuvor sorgte Lammers für den 3:4-Anschlusstreffer (61.) aus Rauxeler Sicht. Nach einem Eckball entstand ein Gewusel im VfB-Strafraum. „Da habe ich nach einem Abpraller einfach aufs Tor geschossen“, so Lammers. „Da hatten wir wieder einen Funken Hoffnung. Und durch die folgenden Chancen hätten wir es auch verdient gehabt, am Ende zu gewinnen.“

VfB Habinghorst II: Kantzke verlängert einen Eckball vom Gegner

Doch es kam anders. Kantzke selbst erzielte den entscheidenden Treffer zum 5:4 (86.). Nachdem ein Eckball von einem Gegenspieler verlängert wurde, knallte Kantzke von der Strafraumgrenze aus Richtung langer Pfosten ins Eck. „Das war sogar spektakulärer als die Traumtore von Bochum gegen Bayern am Samstag“, erklärt Kantzke mit einem Lachen. „Das haben sogar einige Gegenspieler so gesagt.“ Ob das auch der VfR-Vorsitzende Uwe Esser so sah, dessen Sohn Michael am Wochenende beim Bochumer Bundesligisten zwischen den Pfosten stand, ist nicht überliefert.

In der Kreisliga B musste VfB-Keeper Kevin Zahlten jedenfalls in der Schlussminute noch mal hinter sich greifen. Simon Lipinski traf zum 4:5-Anschlusstreffer. Trotz vier Gegentreffern „eine gute Leistung von Kevin“, sagt Kantzke. Nach Hochzeit, Umzug und Verletzung stand Zahlten - nach rund einem Jahr Pause – erstmals wieder im Habinghorster Kasten.

Für Rauxel war der letzte Treffer sowieso nur für die Statistik. Ansonsten fühlte sich VfR-Kapitän Lammers an die 0:2-Niederlage bei Trabzonpor erinnert. „Das war ein Abziehbild der Partie von vor einer Woche“, so Lammers. „Ich kann keinem Spieler individuell einen Vorwurf machen.“ Habinghorst indes will am nächsten Spieltag (20. Februar) an den Derby-Erfolg anknüpfen. Der Gegner heißt dann: Trabzonspor.