Nach fünf Spieltagen in der Saison 2024/25 hatte A-Ligist Eintracht Ickern erst drei Punkte eingefahren. Es gab berechtigten Grund zur Sorge.
Nach dem 1:5 beim SV Holsterhausen sah Trainer Dogan Öztürk keine andere Möglichkeit mehr für sich als den Rücktritt. Als Spieler macht er weiter.
Was tun? Diese Frage wurde vom Eintracht-Vorstand zügig beantwortet: Co-Trainer Enes Caliskan beförderte man zum Chef. Getreu dem Motto: Warum in der Ferne suchen, wenn das Gute liegt so nah. Am 6. Spieltag stand Caliskan estmals als hauptverantwortlicher Trainer an der Seitenlinie. Die Eintracht gewann mit 2:1 gegen die SpVgg. Horsthausen II.
Trainingsbeteiligung ist hoch bei der Eintracht
Ein Einstand, wie er besser nicht sein konnte. Sieben Punkte in vier Spielen haben Ickerns Fußballer unter Trainer Caliskan bereits gesammelt nach dem letzten 4:2-Erfolg gegen den RSV Holthausen. „Es läuft super für uns - ich kann mich nicht beklagen“, ist Caliskan hochzufrieden mit dem Fußball, den seine Mannschaft derzeit auf Platz bringt.
Drei Punkte nach fünf Spielen - zehn nach neun. Was macht der neue Eintracht-Trainer anders als Vorgänger Dogan Öztürk? „Eigentlich nichts. Auch Dogan hatte eine gute Ansprache zu den Spielern. Meine ist vielleicht etwas anders. Ich versuche, das Beste aus jedem Spieler herauszuholen.“
Und bei Trainer Caliskan spielen nur die Jungs, die beim Training waren. Es sei denn, es gab zwingende Gründe, es nicht sein zu können. „Seit ich Trainer bin, ist die Trainingsbeteiligung hoch“, so Caliskan. Mit einer Ausnahme vor dem Holthausen-Spiel. „Da waren viele Jungs krank oder im Urlaub.“
Genau aus diesem Grund standen beim 4:2 gegen den RSV nur elf Spieler aus dem A-Liga-Kader zur Verfügung. „Wir mussten Jungs aus der Zweiten hochziehen.“ Scherzhaft fügt Caliskan hinzu: „Als ich am Sonntagmorgen das linke Auge aufgemacht habe, gab es eine Spieler-Absage - beim rechten Auge dann die nächste.“
Ein Negativ-Erlebnis gab es auch schon
Ein Spiel hat der neue Trainer indes auch erlebt, wie er es nach eigenen Worten „so noch nie erlebt hat“. Und zwar bei der 1:2-Niederlage gegen SV Wanne II. „Wir haben 90 Minuten auf ein Tor gespielt, aber viele Großchancen liegen gelassen. Wanne schießt zweimal auf unsere Bude - und gewinnt“, sagt Caliskan zum bisher einzigen Negativ-Erlebnis in seiner kurzen Cheftrainer-Zeit.
Mit dem Abstieg werde man nichts zu bekommen, wenn alle Spieler weiter so gut mitziehen würden wie aktuell, ist der Eintracht-Trainer überzeugt. Auch in der Winterpause den Kader nachzubessern ist für Caliskan keine Option: „Ich habe dem Vorstand bereits gesagt, dass wir im Winter keine Spieler holen müssen. Unser Kader ist stark genug für den Klassenerhalt.“