
© Jens Lukas
Keeper von Wacker Obercastrop verliert nach sieben Jahren als Nummer Eins plötzlich Stammplatz
Fußball-Westfalenliga
Der SV Wacker Obercastrop hat in der Westfalenliga mit einer personellen Änderung einen erfolgreichen Schachzug getätigt. Nach dem Absturz auf einen Abstiegsplatz zeigten die Trainer Mut zu einer auffälligen Änderung.
Nach einer für die Fußballer des SV Wacker Obercastrop beispiellosen Niederlagen-Serie änderte Trainer Aytac Uzunoglu jüngst eine Personalie auf einem wichtigen Posten. Auf dem Platz war das zuletzt optisch deutlich erkennbar.
Wechsel aus sportlichen Gründen
Während der Kader schon durch einige Erkrankungen und Verletzte arg gebeutelt war, sorgte ein Wechsel auf der Torwart-Position für Aufmerksamkeit. Die langjährige Nummer Eins, David Scholka, musste Reserve-Keeper Christopher Ebeling weichen. Coach Uzunoglu sagte: „Das hat ausschließlich sportliche Gründe.“
Steffen Golob, Co-Trainer und einer der Sportlichen Leiter an der Karlstraße, erzählte: „Der Wechsel wurde mit Torwarttrainer David Menke abgesprochen.“ Nach vier Niederlagen in Folge war eine Änderung sicherlich nötig. Zumal, wie Golob erläuterte, Ebeling beim 1:0-Sieg gegen den SC Neheim (17. Oktober) für Scholka (zwei Spiele Rot-Sperre) einsprang und ein „tolles Spiel machte.“

Christopher Ebeling ist bis zur Winterpause die neue Nummer Eins des SV Wacker Obercastrop. © Volker Engel
Die Nummer Eins kam zurück – und das Team verlor gegen beim BSV Schüren (1:3), gegen den TuS Hordel (1:3), gegen den SV Hohenlimburg (1:3) und Brünninghausen mit 0:3. Co-Coach Golob bilanzierte: „Das hatte aber nicht nur mit David zu tun.“ Wenn David Scholkas Mienen Bände sprechen würden. Er schien nicht amüsiert über seine Zuschauerrolle, wenn man ihn so beim 2:1-Sieg gegen Concordia Wiemelhausen hinter der Bande gesehen hat.
Golob sagte: „Natürlich ist David mit dieser Rolle nicht zufrieden. Er hat den Ehrgeiz, zu spielen. Das hat er für uns über Jahre im Tor überragend gemacht.“
Rückblickend war es vielleicht Scholkas Pech, dass er sich Anfang Oktober beim 3:1-Sieg gegen den FC Lennestadt quasi für die Mannschaft opferte – wie es auch Coach Uzunoglu sagte. Denn beim Stand von 1:1 und in einer Drangphase der Gäste musste er nach einem groben Schnitzer seiner Vordermänner zu einer Notbremse gegen Florian Friedrichs (62.) greifen – und sah die Rote Karte.
Gegentor verhindert mit Notbremse
Aytac Uzunoglu sagte damals in der Rückschau: „Dieses Risiko wäre nicht jeder Torwart eingegangen. Der Ball wäre mit hoher Sicherheit im Tor gelandet.“ Und ein 1:2-Rückstand wäre in dieser Situation eine große Bürde gewesen.
Nach der Winterpause soll der Torwart-Zweikampf neu entfacht werden. Nach der 0:3-Niederlage gegen den FC Brünninghausen (14. November) war zunächst Schluss für Scholka, der seit einiger Zeit im eigenen Haus in Dortmund-Wickede lebt.
Ebeling bekam die Chance. Doch der Start ging mit 0:3 gegen den DSC Wanne (28. November) gleich in die Hose. Die Trainer blieben trotzdem bei ihrer Entscheidung. Ebeling blieb im Tor und konnte sich mit der Mannschaft und zwei Siegen gegen Dröschede und Wiemelhausen) der bedrohlichen Lage auf Platz zehn erst einmal entziehen.
Geboren und wohnhaft in Castrop-Rauxel, bin ich über den Billardsport (Karambolage) als freier Mitarbeiter in der Castrop-Rauxeler Lokalredaktion angefangen. Da ich neben dem französischen Billard noch Fußball, Handball, Tischtennis und Tennis in Vereinen aktiv ausführte bot es sich förmlich an, darüber ebenfalls zu berichten.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
