
© Jens Lukas
Die ersten Testspiele nach der Corona-Pause sind nicht sehenswert
Meinung
Die Fans des heimischen Amateurfußballs versprechen sich gute Unterhaltung auch von den Testspielen ihrer Teams. Unser Autor hat seine eigene Meinung dazu - und macht auch einen Vorschlag.
In einem Punkt sind sich gewiss alle einig: Die ersten Schritte im Leben eines Kleinkindes mitzuerleben, ist bemerkenswert. Anders ist es bei den ersten Gehversuchen von Fußballern nach acht Monaten Pause. Diese sind nicht so schön.
Natürlich kann man den Kickern keinen echten Vorwurf machen, dass vieles bei ihnen selbst und im Zusammenspiel mit den Teamkameraden eher rumpelt und nicht rund läuft. Aber vielleicht sollten die Mannschaften besser die ersten Duelle unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen. Denn ihre Fans müssen schon einiges ertragen, wenn sie sich die 90 Minuten anschauen, die nicht wenige ihrer Fußballer nicht das zeigen, was sie aus der Vergangenheit gewohnt sind.
Es ist wirklich so: Es fehlt nicht nur an der Eingespieltheit mit jenen Teamkameraden, die neu im Verein sind. Nein, auch das Gefühl für den jahrelangen Mitspieler ist ein Stück weit verlorengegangen. Und: Eine Reihe von Kickern schätzt die eigene Fitness völlig falsch ein. Die Folge: Beim Derby zwischen der Spvg Schwerin und dem VfB Habinghorst lagen zwischen der 70. und 80. Minute gleich vier Akteure mit Wadenkrämpfen auf dem Boden.
Ein Eintrittsgeld sind die aktuellen Spiele nicht so wirklich wert. Daher wäre es wirklich eine Überlegung wert, den Partien das Motto „Trainingsspiel“ zu geben – und womöglich sogar Trainingsleibchen anstatt in Trikots zu spielen – zum Beispiel bis zur dritten Testspielrunde.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
