Zu Ostern 2004 verlor der SuS Merklinde als Bezirksliga-Spitzenreiter mit 1:3 im Derby gegen die Spvg Schwerin. Hier wirkten Dennis Saatkamp (linke Szene, weißes Trikot), der heutige Sportliche Leiter Martin Broll mit Trainer Armin Theis sowie Torschütze Dominik Langer mit.

Zu Ostern 2004 verlor der SuS Merklinde als Bezirksliga-Spitzenreiter mit 1:3 im Derby gegen die Spvg Schwerin. Hier wirkten Dennis Saatkamp (linke Szene, weißes Trikot), der heutige Sportliche Leiter Martin Broll mit Trainer Armin Theis sowie Torschütze Dominik Langer mit. © Jens Lukas

SuS Merklinde klopfte 2004 laut an die Landesliga-Tür

rnSport-Geschichte

Der SuS Merklinde hat schon bessere Zeiten als aktuell in der Fußball-Kreisliga A erlebt. Ostern 2004 spielte der SuS sogar um den Landesliga-Aufstieg mit - doch dann stand ein Derby an.

Merklinde

, 12.10.2022, 04:55 Uhr / Lesedauer: 3 min

Vor 18 Jahren waren noch nicht der heutige Westfalenligist SV Wacker Obercastrop und Landesligist FC Frohlinde tonangebend im Castrop-Rauxeler Fußball. Der SuS Merklinde war als Bezirksliga-Spitzenreiter das Maß der Dinge. Frohlinde kämpfte als Klassenkamerad gegen den Abstieg - letztlich vergeblich. Und die Obercastroper wurden Vierte der Kreisliga A.

Martin Broll: „Wir waren ein wenig Bochum-lastig“

Am Merklinder Fuchsweg hatte Martin Broll, seit einigen Jahren bis heute Sportlicher Leiter des SuS, eine Mannschaft mit klangvollen Namen auf die Beine gestellt. Angefangen mit dem Trainer Armin Theis, der vom einstigen Oberligisten SV Langendreer 04 kam. Broll erinnerte sich vor Jahren wieder daran und sagte: „Als er kam, waren wir ein wenig Bochum-lastig.“

Denn mehrere Akteure kamen aus der Nachbarstadt. Wie etwa Dennis Saatkamp (WSV Bochum), dessen Eltern noch jahrelang die Spiele des SuS besuchten. Ihr Sohn lebt mittlerweile in Süddeutschland. Auch Dominik Langer und Spielgestalter Manuel Macias heuerten von Bochumer Vereinen an.

Martin Broll, der 2004 noch Spieler beim SuS Merklinde war, ist heute Sportlicher Leiter des Vereins vom Fuchsweg.

Martin Broll, der 2004 noch Spieler beim SuS Merklinde war, ist heute Sportlicher Leiter des Vereins vom Fuchsweg. © Jens Lukas


Andreas Walther kam von Arminia Marten - und kehrte nach seinem Abgang zur Saison 2007/08 zum SuS für den Wiederaufstieg in die Bezirksliga zurück. Jesko Hoffmann konnte Broll vom Lokalrivalen Frohlinde gewinnen.

Ein Glücksfall war Neuzugang Sebastian Böhme. Dieser kam aus Ostdeutschland in das Ruhrgebiet, um eine Ausbildung bei seinem Onkel zu machen. Martin Broll sagte: „Er kam rein zufällig auf unseren Sportplatz und schaute sich um. Er war richtig spielstark. Er ist jetzt zurück im Osten.“

Martin Broll wollte einen Spieler in die 2. Bundesliga vermitteln

Der Defensiv-Verband mit Markus Schnittka, Hakam Sarkin, Christian Greiser, Daniel Schreyer und Broll selbst stammte aus der Merklinder Jugend. Wie auch Stürmer Markus Krawietz. Martin Broll erklärte: „Wegen seines Talentes wollte ich ihn zum damaligen Zweitligisten Wuppertaler SV vermitteln, er ging aber zum TSV Marl-Hüls in die Oberliga.“

So sah zu Ostern 2004 der Zeitungsbericht zum Bezirksliga-Derby aus.

So sah zu Ostern 2004 der Zeitungsbericht zum Bezirksliga-Derby aus. © Jens Lukas

Vor dem Derby gegen die Spvg Schwerin hatten die Merklinder mit 50 Zählern zwei Punkte Vorsprung auf ihren ärgsten Verfolger, Mengede 08/20 mit dem Castrop-Rauxeler Trainer Markus Gerwien. Der Spieltag am 12. April war ein hochklassiger. Denn es spielten der Erste (Merklinde) gegen den Vierten (Schwerin) sowie der Dritte (WSV Bochum) gegen den Zweiten (Mengede). Die Merklinder konnten die Gunst der Stunde nicht nutzen, sich weiter von Mengede abzusetzen. Denn nicht nur die Dortmunder (0:2) zogen den Kürzeren, sondern auch der SuS mit 1:3 gegen Schwerin.

Drei Feldverweise am Fuchsweg

Das Team von Blau-Gelb-Trainer Torsten Sengteller lag durch einen Kopfballtreffer von Jimmy Thimm zur Pause mit 1:0 (12.) vorn. Sein Mitspieler Daniel Wienczek musste nach 26 Minuten nach einer Gelb-Roten Karte das Feld räumen. In Überzahl kassierten die Merklinder auch noch das 0:2 (82.) durch Patrick Podwysocki. Der eingewechselte Dominik Langer verkürzte für den SuS auf 1:2 (85.).

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Anstatt des 2:2 gab es danach zwei Nackenschläge: Feldverweise gegen Markus Schnittka (Gelb-Rot) und Christian Greiser (Rot) nach einem Foul an Sebastian Janas. Janas war es auch, der das entscheidende 3:1 für Schwerin markierte. Weshalb der Zeitungsartikel zum Spiel letztlich mit „Schöne Ostern für die Gäste“ überschrieben war. Martin Broll spielte bis zur 65. Minute und wurde dann ausgewechselt - wegen der Nachwirkungen einer schmerzhaften Fersenprellung einige Wochen zuvor.

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Durch die Mengeder Niederlage in Bochum war die Derby-Niederlage für Merklinde eigentlich kein Beinbruch. Allerdings durchlief der SuS danach ein Tief. Denn eine Woche später kassierte das Theis-Team eine 1:2-Niederlage beim FC Brünninghausen (10.), den es im Hinspiel noch mit 5:1 besiegt hatte. Danach titelte diese Zeitung „Merklindes Abschied vom Titeltraum“. Mengede hatte den ersten Rang durch ein 5:0 gegen Schlusslicht BW Huckarde übernommen.

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Das letzte Mal vor der großen Kulisse

Am Tag nach dem Mai-Fest verlor Merklinde das Topspiel in Mengede mit 2:5. Broll: „Wir haben hier personell auf dem Zahnfleisch gekaut. Die Luft war irgendwie schon zu Beginn der Rückrunde raus.“ Schöne Erinnerungen gab es an das Hinspiel am Fuchsweg gegen Mengede. Martin Broll: „Wir haben damals vor 500 Zuschauern gespielt. Das war bis heute die letzte große Kulisse, die wir hatten.“

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