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Steigende Corona-Zahlen: Ein Verein plant den Rückzug aus den Ligen
Tischtennis
Auch mit der 2G-Regel sind manche Sportler nicht mehr bereit, im Wettbewerb anzutreten. Sie fürchten eine Corona-Infektion. Ein Verein erwägt den Rückzug seiner Männer-Teams aus den Ligen
Der Westfälische Tischtennisverband (WTTV) reagiert auf die Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen durch die nordrhein-westfälische Landesregierung. Ab sofort gilt die 2G-Regel. Das heißt, nur noch vollständig Geimpfte oder Genesene erhalten Zutritt zu den Wettbewerbsspielen. Das gilt für aktive Sportler als auch für Zuschauer. Ausgenommen sind Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 15. Lebensjahr.
Spieler trat aus Furcht zur Partie nicht an
Die weiterhin steigenden Corona-Zahlen sorgen für Verunsicherung unter den Tischtennisspielern. „Ein Spieler hat nach dem vergangenen Spieltag erklärt, dass er unter diesen Umständen nicht mehr antreten möchte“, schildert Post-SV-Urgestein Heinz-Günter Hiller. „Nach Ausfällen durch nicht geimpfte oder erkrankte Spieler kommen nun auch allgemeine Bedenken dazu, am allgemeinen Spielbetrieb teilzunehmen.“ Auch bei vollständig geimpften Sportlern, wegen der Impfdurchbrüche. Davon gibt es einen in den Reihen der Postler.
Der Plan: die Hinrunde beenden
Er habe vollstes Verständnis für den Rückzug des Spielers, so Hiller. Wenn RKI-Chef Lothar Wieler zur Kontaktvermeidung aufrufe, sei es eigentlich nur konsequent, auch den Sporthallen fern zu bleiben. „Ohne Booster-Impfung würde ich wahrscheinlich auch nicht mehr an den Tisch gehen“, erklärt Hiller, der aber bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie seine aktive Tischtennis-Laufbahn beendet hat. Es gibt aber durchaus noch Spieler im Verein in seinem Alter.
Er rechne aber damit, dass die erste Mannschaft der Postler die Bezirksklassen-Hinrunde noch zu Ende spielen kann. Da stehen noch die Partien bei PTSV Dortmund II (27. November) und Borussia Dortmund IV (4. Dezember) an. „Sechs Spieler werden wir sicherlich zusammen bekommen“, sagt Hiller. „Vielleicht mit Ersatz aus der Reserve.“

Tischtennis-Urgestein Heinz-Günter Hiller hat seine aktive Laufbahn bereits vor Corona beendet. Er hat volles Verständnis für alle Spieler, die wegen der vierten Welle nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen wollen. © Volker Engel
Rückrunde mit Fragezeichen
Der Rückrunden-Start ist eigentlich für den 15. Januar geplant. „Ich setze darauf, dass der Verband das Corona-Geschehen im Auge behält und auf die mahnenden Stimmen hört“, so Hiller. Er halte eine Verlegung der Rückrundenpartien für sinnvoll. Auf die Zeit, wenn die aktuelle Corona-Welle gebrochen ist.
Sollte der WTTV darauf bestehen, die Rückrunde so durchzuziehen, wie derzeit geplant, hält es Hiller für möglich, dass sich Mannschaften vom Spielbetrieb zurückziehen. Das schließe den Post SV mit ein. „Angesichts der derzeitigen Lage kann ich gar nichts ausschließen“, sagt Hiller.
Der Post SV verfügt derzeit über zwei Herren- und eine Damen-Mannschaft. Einst waren es bis zu sieben Teams, die bis zu drei Ligen höher spielten. Vor rund 25 Jahren fusionierte der Post SV mit Adler Rauxel. Das schleichende Wegbrechen von Mannschaften hat aber bereits lange vor Corona begonnen. Nachwuchssorgen plagen den Post SV schon seit vielen Jahren.