
© Dieter Düwel
Stadtsportverband Castrop-Rauxel hat große Finanzspritze bei Vereinen gesetzt
Sport und Finanzen
Das Vereinsheim ist in die Jahre gekommen und Trainingsgeräte geben so langsam ihren Geist auf? Heimische Vereine, die solche Probleme angehen 2020 wollten, bekamen auch im Corona-Jahr Finanzspritzen.
Seit dem Jahr 2005 können Vereinsprojekte vom Stadtsportverband Castrop-Rauxel (SSV) finanziell gefördert werden. Der SSV ruft auch für das aktuelle Jahr 2021 seine Klubs auf, Anträge zur Förderung investiver Maßnahmen zu stellen. Der SSV verwaltetet seit mehr als einem Jahrzehnt einen 30-prozentigen Anteil der Sportpauschale, die das Land Nordrhein-Westfalen der Stadtverwaltung Castrop-Rauxel überweist.
Stadtsportverband bekam weniger Anträge hereingereicht
Für das Jahr 2020 hatten die heimischen Vereine nicht so viele Anträge gestellt. Es waren nur 8. Zum Vergleich: 2018 waren es noch 18. Dafür bekamen die Klubs aber erneut eine rund 50.000 Euro große Finanzspritze. Gefördert werden Baumaßnahmen, der Erwerb und die Finanzierung von Sportstätten oder die Beschaffung von Einrichtungs- und Ausstattungsgegenständen. Sofern der Förderung zugestimmt wird, erhält der Verein 50 Prozent der Investitionssumme, bei Baumaßnahmen jedoch zunächst höchstens 12.500 Euro.
Diese Höchstsumme hat zum Beispiel die Tennisabteilung des TuS Ickern erhalten, der damit die Sanierung und Modernisierung seiner Toiletten abschließen kann. Und auch der TC Castrop 06 wurde mit dieser Summe bezuschusst. Die Blau-Weißen haben damit einen Teil eines Projektes finanziert: den Abriss und Neubau der Zuschauer-Tribüne im Nordwesten der Anlage am Wiedehagen.

Udo Sternemann ist Kassierer des Stadtsportverbandes Castrop-Rauxel. Als Aktiver gehört der dem Bahnengolfsportverein (BGSV) Castrop-Rauxel an - und ist dort Vereinsvorsitzender. © Jens Lukas
Das sind nur zwei Beispiele von den Projekten von denen Sternemann bei der kommenden Jahresversammlung der SSV-Vereine berichten wird. Er betonte einst: „Das sind alles größere Maßnahmen der Klubs. Wir fördern ja nicht den Kauf eines Tennisschlägers oder Balles.“ Ausgeschlossen sind zudem Personalausgaben wie etwa Honorare für Übungsleiter.
Im Jahr 2020 bekam der SuS Merklinde für die Abschluss-Rechnung der Renovierung der sanitären Einrichtung im Vereinsheim am Fuchsweg 2797,18 Euro. Der Luftsportclub Castrop-Rauxel (LSC) wurde mit 7.500 Euro für die Anschaffung eines doppelsitzigen Segelflugzeuges gefördert. Der Castroper TV wurde mit 1975 Euro beim Kauf eines Wanderkajaks unterstützt. Dem Automobil- und Motorbootclub Castrop-Rauxel (AMC) wurden mit 2354,67 Euro bei der Anschaffung einer Zeitmessanlage unter die Arme gegriffen.

Eine neue Sitztribüne hat der TC Castrop 06 im Jahr 2020 gebaut - mit einer Finanzspritze des Stadtsportverbandes. © Dieter Düwel
Zwei Projekte hatten die Freien Kanufahrer Rauxel im vergangenen Jahr. Für die Erneuerung der Heizungsanlage im Vereinsheim an der Suderwicher Straße bekamen sie 6832,98 Euro Zuschuss. 4380,50 Euro steuerte der SSV zur Installation von Gaszuleitungen und eines Gasheizautomaten bei.
Im Jahr 2005 konnte der Stadtsportverband erstmals Fördermittel aus der Sportpauschale ausschütten. Damals hatte sich der SSV per Vertrag mit der Stadtverwaltung darauf geeinigt, 30 Prozent des NRW-Fördergeldes verwalten zu dürfen. Die ersten Nutznießer waren damals die Spvg Schwerin und der Luftsportclub Castrop-Rauxel, die Unterstützung für ihre Klubheimbauten bekamen.
Der Stadtsportverband Castrop-Rauxel ist die Dachorganisation aller Castrop-Rauxeler Sportvereine. Der SSV wurde im Jahr 1927 gegründet. Heute gehören 68 Sportvereine mit über 12.000 Mitgliedern zum SSV, der es als seine Aufgabe sieht, die Perspektiven des Sports in Castrop-Rauxel langfristig zu verbessern - Hand in Hand mit den Vereinen, der Verwaltung und der Politik.
Gleichzeitig will der Verband ihre Unabhängigkeit gegenüber Politik und Verwaltung bewahren. In den nunmehr über 90 Jahren seiner Existenz wurde der SSV immer von Ehrenamtlichen geführt.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
