Die Bezirksliga-Partie zwischen der Spvg Schwerin und dem TuS Hattingen endete vorzeitig durch einen Spielabbruch in der 85. Minute beim Stand von 4:0. Ein Castrop-Rauxeler Fußballer soll einen Hattinger geschlagen haben, der danach aus dem Mund blutete. Die Hattinger wollten daraufhin nicht weiterspielen.
Mit dem Vorfall vom 16. Oktober hat sich Ende Oktober das Bezirkssportgericht West (BSG 5) unter dem Vorsitz von Ulrich Sprick (Waltrop) befasst - und übermittelte den Schweriner jetzt sein Urteil. Da die Spvg den Spielabbruch nicht herbeigeführt hat, wurde das Duell mit dem Ergebnis bei Abbruch - 4:0 für Schwerin - gewertet.
Im Falle des Faustschlags, den Serkan Aydin, Spieler des TuS Hattingen, erhalten hatte, gab es auch einen Urteilsspruch: Nico Bothe, der für diese Tat identifiziert wurde, ist für neun Monate gesperrt worden. Bis einschließlich 28. April darf er auf keinen Fall spielen. Die abschließenden drei Monate (bis 28. Juli) wurden zur Bewährung ausgesetzt. Das heißt: Bothe darf auflaufen. Er darf sich allerdings lang Zeit nichts zu Schulden kommen lassen - bis Ende Januar 2025 läuft die Bewährungszeit.
Schwerins Trainer Dennis Hasecke sagte: „Wir akzeptieren das Urteil.“ Wie vom Grafweg zu hören war, wurde Nico Bothe durch einen Videofilm eines Zuschauers vor dem Sportgericht ein Stück weit entlastet. Hasecke berichtete: „Dort ist zu sehen, dass Nico unbeteiligt an der Rudelbildung war, die nach dem rüden Foul an Nico Chrobok und dem heftigen Angehen des Hattinger Linienrichters gegen unseren Kapitän Kevin Wagener entstand.“
Mit Blick auf das Video sei es sogar so gewesen, dass Nico Bothe von Serkan Aydin gewürgt wurde, sich befreien wollte und dabei aber tatsächlich ihm auch einen Schlag versetzt habe. Wegen des Würgegriffs musste Bothe mit Schluckbeschwerden am Tag nach der Partie einen Arzt aufsuchen.
Mit dem Vorfall befasst sich nicht nur das Sportgericht, sondern auch ein Zivilgericht. Aydin hatte Strafanzeige gegen Bothe gestellt. Womöglich wird auch hier das Video bei der Urteilsfindung eingesetzt.

Vor dem Sportgericht sind die Hattinger nicht straffrei davongekommen. Serkan Aydin wurde für sechs Spiele gesperrt, weil er laut Bezirksportgericht Nico Bothe zu seiner Handlung provoziert habe. Und es geht noch weiter: Der von Hattingen eingesetzte Linienrichter, der unbefugt auf das Feld lief, wurde mit einer Strafe von 150 Euro belegt. Der TuS Hattingen muss für das unsportliche Verhalten, nicht weitergespielt zu haben, 100 Euro zahlen.
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