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Seit 2015: Machtverhältnisse zwischen Obercastrop und Bövinghausen haben sich mehrfach geändert
Meinung
2014 trafen erstmals in jüngerer Vergangenheit Wacker Obercastrop und der TuS Bövinghausen aufeinander. Unser Autor gibt zu bedenken, dass die Entwicklung danach zunächst nicht Pro Bövinghausen verlief.
Spätestens mit dem Abpfiff des 20. Westfalenliga-Spieltages ist die Fußball-Welt für den SV Wacker Obercastrop eine andere geworden im Vergleich zu jener vor sieben und zwei Jahren. Denn der TuS Bövinghausen hat sich von einem kleinen Bezirksliga-Abstiegs-Licht im Jahr 2015 zu einer Größe entwickelt, der der SV Wacker nicht mehr auf Augenhöhe begegnet.
Sowohl finanziell als auch sportlich können die Obercastroper mit den Nachbarstädtern nicht mehr mithalten. Vor acht Jahren musste Bövinghausen wegen nachweislich illegal eingesetzter Akteure in die Kreisliga A zwangsabsteigen. In dieser Zeit holte sich der SV Wacker eine gesunde Bezirksliga-Reife, die 2018 vom Landesliga-Aufstieg gekrönt wurde. Zur gleichen Zeit kletterte Bövinghausen aus der Kreisliga - und verlor ein Testspiel gegen die Obercastroper mit 2:9.
Personell über die Maßen aufgerüstet stieg der TuS zwölf Monate später in die Landesliga auf, befand sich wieder mit Wacker „auf Augenhöhe“. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn nahezu gleichauf stiegen die Teams zusammen in der Abbruch-Saison 2019/20 in die Westfalenliga auf. Das Topspiel gewann Obercastrop an der B235 mit 1:0.
In der Saison 2020/21 gab es wegen des Corona-Lockdowns nichts Messbares zwischen Bövinghausen und Wacker. Dafür aber in der laufenden Saison mit souveränen Auftritten des TuS beim 2:0 und 3:1.
Eigentlich ist es gut, dass der TuS für Obercastrop kein Gradmesser mehr ist. Denn somit fühlen sich der Vorsitzende Martin Janicki und sein Team nicht aufgefordert, die eigene Schraube ebenfalls ungesund zu überdrehen.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
