Acht Jahre prägte der in Lünen am Cappenberger See wohnende Stefan Hoffmann die Fußballgeschicke beim aktuellen A-Ligisten FC Frohlinde. Bis 2021 blieb der weitgereiste Kicker an der Brandheide.
Ein Jahr später folgte er dem Ruf von BW Alstedde aus seiner Wohnnähe und brachte das Team in der Bezirksliga 8 auf einen guten Mittelplatz. Doch ein Jahr später war Schluss. Was macht denn nun Stefan Hoffmann, der in seiner Laufbahn wahnsinnige Kilometer hinter sich brachte?
Jugend bei Borussia Dortmund
„Ich genieße jetzt das Familienleben mit meiner Familie“, erzählte er lächelnd in einem Gespräch mit dem Reporter dieser Redaktion.
Stefan Hoffmann, am 11. Januar 1984 in Dammam (Saudi-Arabien) geboren, weil dort sein Vater im Außendienst tätig war, hatte acht Jahre beim FC Frohlinde mit dafür gesorgt, dass der Verein an der Brandheide im heutigen Jörg-Wunsch Park zu Höhenflügen von der Kreisliga A bis in die Landesliga ansetzte. Erst als Spieler, dann mit Michael Wurst als Trainer.
Selbst die Westfalenliga wurde auf einem dritten Rang nur knapp verpasst. An die Zeit dachte Hoffmann auch jetzt noch gerne zurück, als der Reporter kurz vor Weihnachten den ehemaligen Frohlinder am Telefon erreichte.
Mit Ex-Profi Stefan Hoffmann, der einst an die Bundesligatür von Borussia Dortmund klopfte, begann 2013 der Aufstieg des FC Frohlinde in der Kreisliga A.
Jürgen Litzmanski war damals der Trainer und der Stadionsprecher des VfL Bochum, Michael Wurst, schon zwei Jahre dabei. Der damalige Gönner und Sportliche Leiter des Vereins, Jörg Wunsch, der im Alter von 52 Jahren im Dezember 2021 plötzlich verstarb, hatte Hoffmann zum FCF mit einer Anstellung in seinem Wunsch-Pflegedienst gelockt.
Stefan Hoffmann ist Mitarbeiter der Geschäftsführung des Kirchlinder Unternehmens mit heute 320 Mitarbeitern. Und er sagte in einem früheren Gespräch: „Ohne Jörg Wunsch wäre ich nicht nach Frohlinde gekommen.“

Seine Fußballzeit begann für Stefan Hoffmann in Lünen, nachdem die Familie aus Saudi-Arabien über Flensburg dort wohnhaft wurde. Die Kicker-Karriere nahm seinen Lauf, 1993 begann bei Borussia Dortmund der Einstieg in die C-Jugend. Das Talent war erkannt, im Jahr 2000 ging es in die U17 der Schwarz-Gelben, über die U19 (2003) folgte der Weg zur ersten Garnitur.
Dort stand der Lüner Junge schon vor 78000 Zuschauer im Westfalenstadion zur Einwechslung an der Linie. Ins Spiel kam er, der immerhin auch in den U-Nationalmannschaften unter anderem unter Trainer Horst Hrubesch oder Mitspielern wie Bastian Schweinsteiger mitwirkte, nicht mehr.
Über Griechenland zurück nach Deutschland
2004 beendete Stefan Hoffmann seine neunjährige Zeit beim BVB. „Ich wollte einfach mehr Spielzeit“, erwähnte er später. Die Trainer Horst Köppel und Matthias Sammer hätten erst später auf jüngere Spieler, wie den Castrop-Rauxeler Marc Kruska, gesetzt.
Hoffmanns Fußball-Odyssee nahm ihren Lauf. Zu RW Essen, Borussia Mönchengladbach, ins Griechenland-Abenteuer AO Egaleo. Nach Deutschland retour zu Fortuna Köln, Hammer Spvg, KFC Uerdingen und zum VfB Hüls. Als es dort im Verein kriselte, erkannte FCF-Macher Jörg Wunsch die Zeichen der Zeit. Stefan Hoffmann wurde Frohlinder und prägte fortan eine erfolgreiche Epoche im Frohlinder Tal.
Das Interesse am FC Frohlinde und seinen vielen anderen Vereinen ist natürlich noch da: „Ich schaue mir natürlich sonntags die Ergebnisse an.“ Ihn freut es auch, dass sich Frohlinde nach dem Abstieg in die Kreisliga A wohl wieder gefestigt hat.
Hoffmann hat seine Fußballschuhe nicht gänzlich an den Nagel gehängt. Er geht rund um den Cappenberger See in Wohnraumnähe joggen, um sich fit zu halten. Immerhin gehört er zur Traditionsmannschaft seines Lieblingsvereins Borussia Dortmund, in der viele ehemalige Größen des Bundesligisten auflaufen.
Selbst schaut der Dortmunder auch Richtung VfL Bochum, wo sein Freund Michael Wurst die Stadionansagen macht. Und weil der frühere Profi Marc Kruska, der nach seiner Karriere in Frohlinde unter Hoffmann ein Jahr spielte, an der Castroper-Straße Co-Trainer des Bundesligakaders ist. „Ich freue mich für Marc, da schaue ich natürlich auf die Ergebnisse und hoffe, dass das der „Kruse“ (Spitzname von Kruska Anm. d. Red.) mit Trainer Dieter Hecking hinkriegen.“
Und wie sieht es mit einem neuen Trainerposten aus, war die abschließende Frage? Seine Antwort: „Ich genieße im Moment die Zeit und es ist so gut, wie es ist.“