Prominente Fußballer waren 1996 Finalisten bei Castrop-Rauxeler Stadtmeisterschaften

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Prominente Fußballer waren 1996 Finalisten bei Castrop-Rauxeler Stadtmeisterschaften

rnSport-Geschichte

In den Jahren 2020 und 2021 wurden die Feld-Stadtmeisterschaften der Nachwuchsfußballer wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Die Titelkämpfe waren einst ein Sprungbrett für talentierte Kicker.

Castrop

, 12.10.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Über mehr als zwei Jahrzehnte hatten die Feld-Stadtmeisterschaften eine Strahlkraft auf die Castrop-Rauxeler Juniorenfußballer. Vor den Ferien liefen sie gerne zu den Titelkämpfen auf. Bitter ist für die aktuellen Nachwuchs, dass die Turnier wegen der Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 ausfielen.

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Aus dem Ruhr-Nachrichten-Pokal wurden die Stadtmeisterschaften

Vor 25 Jahren berichteten wir über die allererste Auflage dieses Turniers, das von der Sportjugend im Stadtsportverband (SSV) ausgerichtet wird. Einige der Teilnehmer von damals schafften später den Sprung in höchste Liga-Gefilde.

Das Turnier, dessen Finaltag im Jahr 1996 im Stadion an der Bahnhofstraße (damals noch auf Rasen) stattfand, war nicht der erste Vergleich der heimischen Nachwuchs-Fußballer. In den Vorjahren hatten sie stets um den „Ruhr Nachrichten-Pokal“ gespielt. „Es wurde dann aber beschlossen, dass die Stadtmeisterschaft auch offiziell diesen Namen tragen soll“, erinnert sich Ulli Müller, damals wie und heute Vorsitzender der SSV-Sportjugend.

Zwei Titel für die Spvg Schwerin

Der einzige Verein der mehrere Titel bei dieser ersten Junioren-Stadtmeisterschaft gewinnen konnte, war die Spvg Schwerin, deren C- und D-Junioren sich durchsetzten.

Auch die E-Junioren der Blau-Gelben waren im Endspiel vertreten, mussten sich darin aber Eintracht Ickern mit 2:3 nach Verlängerung geschlagen geben. Im Team der Schweriner stand dabei unter anderem der spätere Profi Baris Özbek (RW Essen, Union Berlin, MSV Duisburg, Galatasary Istanbul).

1996 waren sie Nachwuchsfußballer in Castrop-Rauxel. 2014 duellierten sie sich in der 2. Liga: Baris Özbek (l.) als Spieler von Union Berlin und Christopher Nöthe im Trikot des FC St. Pauli.

1996 waren sie Nachwuchsfußballer in Castrop-Rauxel. 2014 duellierten sie sich in der 2. Liga: Baris Özbek (l.) als Spieler von Union Berlin und Christopher Nöthe im Trikot des FC St. Pauli. © picture alliance / dpa

Überhaupt waren viele Kicker vertreten, die später hochklassige Laufbahnen einschlagen sollten. So liefen für die F-Junioren des VfR Rauxel, die sich mit einem 2:1 nach Verlängerung den Titel gegen den SuS Merklinde sicherten, gleich zwei spätere Profis auf: Michael Esser - damals noch als Feldspieler - der unlängst als Torwart als Rückkehrer beim Bundesliga-Aufsteiger VfL Bochum unterschrieben hat, und Stürmer Christopher Nöthe (zuletzt Arminia Bielefeld). Nöthe sorgte im Finale für die beiden Treffer.

Mit vielen bekannten Namen gespickt waren auch die D-Junioren aus Schwerin, die mit einem 9:1 gegen Arminia Ickern den höchsten Sieg des Finaltages landeten. Drei der Treffer gingen auf das Konto von Sebastian Janas, zwei weitere auf das von Jimmy Thimm. Die Wege der beiden Fußballer, die im Senioren-Bereich den Sprung bis in die Regionalliga (Janas) und die Westfalenliga (Thimm) schafften, haben sich danach nochmals beim FC Castrop-Rauxel gekreuzt.

„Wir waren damals selbst überrascht, wie hoch der Sieg ausgefallen ist“, erinnerte sich Thimm einst. Die Teilnahme an den Stadtmeisterschaften sei für die jungen Fußballer stets ein besonderes Erlebnis gewesen, führt er aus. „Damals habe ich allerdings noch nicht wahrgenommen, wieviel darüber in der Presse berichtet worden ist“, führte Thimm aus. Erst vor einigen Jahren habe er die Artikel in einer Mappe, die ihm seine verstorbene Großmutter hinterlassen hat, nachgelesen. „Das ist eine schöne Erinnerung.“

Als Feldspieler stand Michael Esser, heute Profi-Torwart beim VfL Bochum, im Jahr 1996 im Finale der Castrop-Rauxele Junioren-Stadtmeisterschaften.

Als Feldspieler stand Michael Esser, heute Profi-Torwart beim VfL Bochum, im Jahr 1996 im Finale der Castrop-Rauxele Junioren-Stadtmeisterschaften. © Jens Lukas

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Positive Entwicklung

Der Sportjugend-Vorsitzende Ulli Müller zeigte sich nach zwei Jahrzehnten mit der Entwicklung der Junioren-Stadtmeisterschaften zufrieden. Zwischenzeitlich habe das Benehmen vor allem der älteren Jahrgänge auf und neben dem Spielfeld zu wünschen übriggelassen. „Wir haben uns dann aber mit Trainern und Vereinsverantwortlichen zusammengesetzt und dieses Problem offenbar in den Griff bekommen“, sagte Müller einst. Er hatte auch positiv registriert, dass sich immer wieder Vereine fanden, die die Titelkämpfe organisieren. „Es muss allen klar sein, dass es ansonsten keine Stadtmeisterschaften mehr geben kann.“

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