Im Fußball gibt es Dinge, die es überhaupt nicht geben darf. Wie in diesem Fall, der kürzlich vor dem Kreissportgericht Herne/Castrop-Rauxel landete. Eine junge Schiedsrichterin pfiff das C-Juniorinnen-Kreisliga-Derby zwischen der SG Castrop (9er-Mannschaft) und VfB Habinghorst. Die Unparteiische wurde von Zuschauern obszön beschimpft und übelst beleidigt. Soweit die reinen Fakten.
Der Sportliche Leiter der SG Castrop, Marc Dittloff, war zwar selbst nichtim Stadion an der Bahnhofstraße, als das passierte. Er hat sich aber kundig gemacht: „Mir wurde versichert, dass diese obszönen Äußerungen gegenüber der Schiedsrichterin von Jugendlichen reingerufen wurden, die neben dem Platz Fußball gespielt haben.“ Diese Jungs seien nicht der SG Castrop zuzuordnen gewesen - und seien vom Ordnungsdienst sofort der Sportanlage verwiesen worden.
SG distanziert sich entschieden
Der Vater der Schiedsrichterin soll sich trotz des Stadionverweises für die Jungen, weiter über das Verhalten des Ordnungdienstes mokiert haben. Zum Vorfall selbst kann der Sportliche Leiter Marc Dittloff nur soviel sagen: „Die SG Castrop distanziert sich von Vorfällen wie diesem gegen eine junge Schiedsrichterin auf das Entschiedenste. Das dulden wir in unserem Stadion nicht.“
Als Konsequenz daraus haben die SG-Verantwortliche schon Ideen erarbeitet, um so etwas in Zukunft zu vermeiden. „Wir möchten Plakate mit Benimmregeln aushängen, die auf unserem Fußballplatz gelten.“ Wenngleich Dittloff weiß: „Wenn Zuschauer durchdrehen, ist das im Kern nur schwer zu verhindern. Uns bleibt dann allein ein Stadionverweis für die betreffenden Personen.“

Wegen der obszönen Beleidigung gegenüber der jungen Schiedsrichterin kam die gastgebende SG Castrop allerdings nicht um eine Bestrafung herum. Sportrichter Dirk Müller (Spvg Horsthausen) erteilte der SG Castrop einen Verweis. Zudem wurde eine Geldstrafe in Höhe von 75 Euro wegen unsportlichen Verhaltens durch den Ordnungsdienst gegenüber der Schiedsrichterin und den Zuschauern.
Auch die Kosten des Verfahrens gehen zu Lasten der SG. Angewiesen wurde die SG Castrop, zukünftig den Leiter Ordnungsdienst namentlich im Spielbericht einzutragen. „Wir werden Maßnahmen ergreifen, damit so etwas wie gegen die junge Schiedsrichterin geschehen ist, nicht noch einmal passiert auf unserem Sportplatz“, versichert Marc Dittloff.
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