Trainer Sascha Rammel (hinten links) und sein FC Frohlinde sind der neue Castrop-Rauxeler Stadtmeister.

Trainer Sascha Rammel (hinten links) und sein FC Frohlinde sind der neue Castrop-Rauxeler Stadtmeister. © VOLKER ENGEL

Neuer Stadtmeister: FC Frohlinde krönt sich nach zweimaligem Rückstand gegen Wacker Obercastrop

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Nach dreijähriger Pause wegen der Corona-Pandemie ist beim FC Frohlinde als Gastgeber an der Brandheide ein neuer Stadtmeister gekrönt worden. Die Wetten unter den gut 350 Zuschauern standen auf Sieg des letzten Siegers SV Wacker Obercastrop. Doch es kam anders.

Castrop-Rauxel

, 31.07.2022, 19:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Beim FC Frohlinde endete am Sonntag (31.7) die Fußball-Stadtmeisterschaft mit einem recht spektakulären Endspiel zwischen der Mannschaft des Gastgebers und dem letzten Titelträger aus 2019 SV Wacker Obercastrop. Es war nicht nur mit rund 350 Zuschauern, wie sie der 2. FC-Vorsitzende Kalli Hüning schätzte, die höchste Fan-Zahl während der vergangenen 14 Tage.

SV Wacker Obercastrop mit Spielern aus der Westfalenliga-Mannschaft

Auch das Finale zwischen Obercastrop und Frohlinde, war das beste Spiel des Turniers. Und überaus interessant. Letztlich gewann der FC Frohlinde mit 3:2 (1:1), obwohl die Wetten verstärkt gen Wacker tendierten, wie hinter den Banden unter der Fans zu hören war. Wie erwartet traten die Gäste, die mit vielen Spielern aus ihrer letztjährigen eigenen Westfalenliga-Mannschaft die zweite Mannschaft auf Meisterschaftskurs der Kreisliga B trimmen. Damit nicht genug, liefen im Stadtfinale in Serhat Can, Marius Hoffmann, Philip Wielsch und Neuzugang Kevin Holz vier weitere Akteure aus dem aktuellen Westfalenliga-Kader auf.

Und diese neue Wacker-Truppe kann man nun wirklich nicht mehr als Kreisliga-B-Mannschaft titulieren. Nur deshalb hatten sie die „Wetter“ auf ihrer Seite. Die Bezirksliga-Mannschaft des FC Frohlinde war also nicht der Favorit, was Co-Trainer Stephan Gerhardt vor dem Spiel so kokett anmerkte: „Ich hätte gerne gegen die erste aktuelle Mannschaft gespielt.“ Nach einer Gedenkminute für den kürzlich verstorbenen Ehrenspielführer der Deutschen Nationalmannschaft, Uwe Seeler, ging es dann gleich richtig zur Sache.

Christian Wazian (r.) war nicht nur wegen seines Tores einer der auffälligsten Spieler beim FC Frohlinde.

Christian Wazian (r.) war nicht nur wegen seines Tores einer der auffälligsten Spieler beim FC Frohlinde. © VOLKER ENGEL

Frohlindes Trainer Sascha Rammel hatte alle überrascht, weil er Torwart Laurenz Hauck für Stammkeeper Marvin Raab ins Tor stellte. Der junge Mann hatte dann in der 10. Minute den ersten großen Auftritt, als er einen Ball kurz vor der Torlinie mit der Hacke klärte. Dann hatte Frohlinde zwei gute Aktionen. Die beste Ibrahim El Lahib, der nach einem Patzer von Wacker-Kapitän Moritz Budde allein auf dessen Tor laufen konnte. Dort blieb aber Torwart Benedikt Bals Sieger.

Wacker geht in Führung - Frohlinde schlägt zurück

Die Wacker-Formation, die wir hier mal nicht zweite Mannschaft nennen wollen, blieb am Drücker. Marius Hoffmann setzte einen Kopfball nach einer Ecke von Stefan Kitowski auf das linke Winkelkreuz. Beim zweiten Versuch etwas später klappte es dann prächtig. Hoffmann setzte eine Kopfball diesmal genau in den rechten Winkel zum 1:0 (28.). Frohlinde schüttelte sich und hatte die Chance zum Ausgleich durch Christian Wazian.

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In der 40. Minute lief alles genauer. Eine Kombination über Marcel Stiepermann, Christian Wazian und Emre Hamut, veredelte Ibrahim El-Lahib mit dem verdienten 1:1. Direkt nach der Pause sorgte ein Fauxpas von den ansonsten starken Abwehrhünen Mustafa Ali und Nico Kaufmann zum schnellen Rückschlag. Philip Wielsch war mit dem 2:1 (47.) Nutznießer dieser Fehlerkette. Die Platzherren waren kurze Zeit aus dem Spiel. Die Frage kam auf: „Kann Wackers Kapitän Moritz Budde wie vor drei Jahren den Stadtmeisterpokal wieder in die Höhe recken?“

Zu Beginn der Partie hatte noch der SV Wacker Obercastrop (pinke Trikots) die Nase vorn.

Zu Beginn der Partie hatte noch der SV Wacker Obercastrop (pinke Trikots) die Nase vorn. © VOLKER ENGEL

Frohlinde war dagegen. Jetzt kam die Zeit zu der FC-Coach Sascha Rammel nach Abpfiff sagte: „Wir haben noch viele Chancen liegengelassen.“ Zwei indes nicht. Wazian sorgte mit einer sensationellen Ballannahme und dem 2:2 (74.) für die Wende. Als Marcel Stiepermann dann im Strafraum von Serhat Can gefoult wurde, verwandelte Alihan Kurgan den fälligen Elfmeter zum 3:2 (78.) ins Netz.

Wacker war noch nicht geschlagen und weil die Frohlinder mit ihren Chancen nicht den Sack zumachten, hätte es nochmal schief gehen können.

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Doch gerade Kopfballspezialist Marius Hoffmann vergab ein Riesending vor dem Tor, der Ball flutschte vorbei. Wacker-Trainer Björn Brinkmann war natürlich sauer: „Da passen wir fünf Minuten nicht auf und verlieren das Ding.“ Das Ding hätte Kapitän Budde natürlich wieder gerne hochstemmen wollen. Das sagte er dann auch bei der Siegerehrung zum zweiten Platz durch Fußball-Spartenleiter Carsten Cwik und dem FC-Vorsitzenden Robert Janßen mit einem herzhaften Lachen.

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