Der eine geht, der andere kommt: Während Hansi Flick (r.) den FC Bayern verlässt, wird Julian Nagelsmann (l.) sein Nachfolger. © picture alliance/dpa

Fußball

Nagelsmann zu Bayern - Marc Olschewski: Bayern-Trainersessel ist ein Feuerstuhl

Julian Nagelsmann wird neuer Bayern-Trainer - mit einem Vertrag über fünf Jahre. Was sagen die Castrop-Rauxeler Trainer zum Wechsel und dem Trend der hohen Ablösen für Trainer?

Castrop-Rauxel

, 27.04.2021 / Lesedauer: 3 min

Julian Nagelsmann kehrt in seine „Heimat“ zurück und wechselt nach zwei Jahren bei RB Leipzig zum FC Bayern München. Das bestätigten beide Klubs am Dienstag (27. April). Der 33-jährige Trainer erhält einen Vertrag bis 2026. Im Raum steht eine Ablösesumme für Nagelsmann von bis zu 25 Millionen Euro.

Hansi-Flick-Fan Marc Olschewski freut sich auf Nagelsmann

Marc Olschewski, Trainer der Kreisliga-A-Fußballer des VfB Habinghorst, ist eingefleischter Bayern-Fan. Er sagt: „Ich finde es gut, dass Nagelsmann kommt. Obwohl ich sagen muss, dass ich ein absoluter Flick-Fan bin. Er hat eine tolle Ausstrahlung und hat damit die Bayern-Erfolge auch möglich gemacht.“ Nagelsmann sei ein würdiger Nachfolger, der einen noch moderneren Fußball vertrete, trotz seines jungen Alters bereits Routine habe und auch mit den Medien gut klarkäme.

Marc Olschewski, Trainer beim VfB Habinghorst, ist eingefleischter Bayern-Anhänger und Hansi-Flick-Fan. © Tobias Weckenbrock

Dass aktuell Trainer mit hohen Ablösesummen aus ihren Verträgen freigekauft werden, sieht Marc Olschewski als eine absurde Entwicklung an: „Es sind ja bereits die Ablösesummen der Spieler gegenüber den Fans nicht mehr erklärbar. Und jetzt kommt das.“ Fünf Jahre Vertrag? Olschewski: „Gewiss ist der Bayern-Trainersessel in der Vergangenheit ein Feuerstuhl gewesen. Aber wenn Nagelsmann mit den Spielern zurechtkommt und Erfolg hat, kann er im Optimalfall so lange bleiben.“

Tino Westphal, Trainer des Bezirksligisten SG Castrop, erklärt: „Das ist eine richtig gute Sache. Endlich ist einmal ein junger, deutscher Trainer bei den Bayern. Und: Nagelsmann finde ich überragend gut als Trainer. Es ist grandios, was er in Hoffenheim und Leipzig aufgebaut hat.“

Westphal wünscht Nagelsmann jenen Erfolg, den Flick zuvor hatte: „Denn daran wird man ja gemessen. Und so wäre es auch möglich, dass er fünf Jahre bleibt.“

Beim Thema Ablösesumme sagt der SG-Coach: „Die Höhen der Summen sind nicht meine Welt. Diese Sphären heben sich so weit ab von vielen Menschen, die arm sind.“

Tino Westphal, Trainer der SG Castrop, ist Fan von Julian Nagelsmann. © Marcel Witte

Kurz und knapp äußert sich Björn Brinkmann, der Coach des SuS Merklinde (Kreisliga A): „ Bayern ist nicht mein Verein. Und von Nagelsmann halte ich auch nichts. Deshalb enthalte ich mich bei dem ganzen Thema.“

Jimmy Thimm, der künftige Landesliga-Trainer beim FC Frohlinde, sagt: „Meiner Meinung nach ist dieser Transfer eine logische Folge dessen, dass Löw sein Amt als Nationaltrainer niederlegen wird, Flick sein Nachfolger wird und Bayern einen adäquaten Trainer suchen musste.“ Thimms Meinung nach seien die Weichen dazu nicht kurzfristig, sondern bereits in den vergangenen Wochen gestellt worden.

„Dass die Ablösesummen für Trainer diese Dimension bekommen haben, ist auch eine Konsequenz aus Angebot und Nachfrage. Auch bei Trainern steht nicht mehr die Frage im Raum, wie lange ein Vertrag läuft, sondern was der Trainer dem neuen Verein wert ist“, so Thimm. Dieser glaubt, dass die Länge der Zusammenarbeit von Nagelsmann und Bayern erfolgsabhängig ist: „Es wurden auch schon Trainer nach einem Doublegewinn entlassen.“

Jimmy Thimm, der künftige Landesliga-Trainer des FC Frohlinde. © Jens Lukas

Michael Wurst, der zur Saison 2021/22 von Frohlinde als Coach zum FC Castrop-Rauxel (Bezirksliga) geht, sagt: „Das war ein logischer Schritt, das Julian Nagelsmann beim FC Bayern München Trainer wird. Er hat in den vergangenen Jahren immer mega-gut gearbeitet - und war immer ziemlich erfolgreich. Der FC Bayern setzt auf Zukunft.“

Dass die Münchener in der aktuellen Situation einen Fünf-Jahres-Vertrag ausgestellt haben, sieht Michael Wurst als „aus wirtschaftlicher Sicht als überragende Maßnahme“ an. Wurst: „Denn selbst wenn es mit Julian Nagelsmann und dem FC Bayern nicht funktionieren würde, wird Nagelsmann nie im Leben seinen Vertrag nicht jahrelang aussitzen.“ Dann hätten die Münchener die Gelegenheit, die Ablösesumme wieder hereinzuholen.

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