Die Partie zwischen Arminia Sodingen und der SG Victoria/Sportfreunde II wurde nach einer Roten Karte und einer Rudelbildung abgebrochen. Für den Rot-Sünder wird das Konsequenzen haben.

© Jens Lukas

Nach Spielabbruch bei SG Victoria/SF II: Das Ende einer Fußball-Freundschaft

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Kaya Gröne, Fußballer der SG Victoria/Sportfreunde II, ist nach einer Tätlichkeit gegen einen Spieler von Arminia Sodingen vom Platz gestellt worden. Das wird Konsequenzen haben.

Castrop-Rauxel

, 04.02.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach dem Spielabbruch am Sonntag (30. Januar) ist die B-Kreisliga-Partie zwischen Arminia Sodingen und der SG Victoria/Sportfreunde II nun ein Fall für die Kreis-Spruchkammer. Sie wird über Wertung sowie Strafen für Spieler und gegebenenfalls den Verein entscheiden. Auch Konsequenzen über die Sportgerichtsbarkeit hinaus sind denkbar.

Kaya Gröne: „In der Partie ging es von Anfang an sehr rustikal zu“

Auf dem Herner Sportplatz gab es zunächst Streit zwischen zwei Spielern. Es folgten eine Rudelbildung und ein Platzverweis. Schiedsrichter Uwe Collberg pfiff die Partie nach der Unterbrechung in der 29. Minute nicht erneut an.

Klar ist, dass Kaya Gröne (SG Victoria/Sportfreunde II) einen Gegenspieler geschlagen hat. Das räumte Gröne im Gespräch mit unserer Redaktion ein. „In der Partie ging es von Anfang an sehr rustikal zu“, sagte Gröne. „Tobias hat dann dem Schiedsrichter erzählt, ich hätte zu einem Sodinger Spieler auf türkisch gesagt ,Verpiss dich, du Bastard‘. Das stimmt aber nicht.“

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Ein Vereinsvertreter von Arminia Sodingen lehnte auf Anfrage unserer Redaktion jegliche Stellungnahme zum Spielabbruch ab. So kam auch kein Gespräch mit dem betroffenen Spieler zustande.

Gelbe Karte gegen den Sodinger

Der Schiedsrichter habe dem Sodinger nach der Szene mit einer Gelben Karte verwarnt. Im Spielbericht ist eine Gelbe Karte in der 26. Minute vermerkt. „Ich habe Tobias dann gesagt ,Ich weiß nicht, was du gehört hast, ich weiß nicht was das soll‘“, so Gröne weiter. „Dann hat er sich mit den Händen auf seinen Knien abgestützt und mich einen H...sohn genannt. Zweimal.“ Da sei ihm der Kragen geplatzt.

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Das darf natürlich keine Entschuldigung für eine Tätlichkeit auf dem Fußballplatz sein. „Mit Schlagen auf Beleidigungen zu reagieren, das geht natürlich nicht“, stellt Staffelleiter Hans Murawa klar. Verbale Angriffe müsse man als Fußballer aushalten. Beide Vereine bekommen von ihm nun Anhörungsbögen zugeschickt.

Sperre für Kaya Gröne ist unausweichlich

Die Kreis-Spruchkammer entscheidet dann. Um eine Sperre wird Gröne nach der Roten Karte sowieso nicht herumkommen. Für wie viele Wochen er vom Spielbetrieb ausgeschlossen wird, muss die Kreis-Spruchkammer entscheiden.

Außerdem stehen 200 Euro Strafe für SG Victoria/Sportfreunde II wegen des Spielabbruchs im Raum. Ob es darüber hinaus Konsequenzen für Gröne gibt, wird sich zeigen. Die Polizei soll zum Sodinger Sportplatz gerufen worden sein.

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Doch Gröne erhebt ebenfalls Vorwürfe. „Drei Sodinger Spieler haben auf mich eingeschlagen, bis meine Mannschaft bei mir war“, behauptet er. „Der Schiedsrichter hat das Spiel vorher zu sehr laufen lassen, er hätte viel früher eine Gelbe Karte zeigen müssen.“

Keine Rivalität im Vorfeld

Eine ausgeprägte Rivalität zwischen beiden Vereinen gibt es laut SG-Trainer Willi Henseleit nicht. Das Hinspiel verlief unauffällig. Auch bei den beiden Streithähnen gibt es offenbar keine konfliktträchtige Vorgeschichte. „Wir spielen schon seit 15 Jahren gegeneinander Fußball“, erklärt Gröne. „Wir sind beide Familienväter und saßen schon bei Wind und Wetter für ein Bier und eine Zigarette zusammen.“ Damit dürfte es nun wohl vorbei sein.