Frohlindes Trainer Daniel Diaz (l.) blickte während der Partie bei der Spvg Horsthausen bereits zornig. Seine Nachbetrachtung auf das 0:9 in Herne endete mit einem vernichtenden Urteil. © Hermann Klingsieck
Fußball-Landesliga
Nach 0:9 bei Spvg Horsthausen: Frohlindes Trainer Diaz spricht von Kreisliga-Niveau
Selbst einen Tag nach der Partie war Daniel Diaz, Trainer des FC Frohlinde, fassungslos darüber, was sein Team am achten Landesliga-Spieltag abgeliefert hat - beim 0:9 bei der Spvg Horsthausen.
Die Spvg Horsthausen ist Tabellenführer der Fußball-Landesliga 3. Dass diese Mannschaft in der aktuellen Form - mit acht Siegen aus acht Spielen - besser ist als der FC Frohlinde, darüber gibt es keine zwei Meinungen. Auch nicht bei FCF-Trainer Daniel Diaz. Dieser war am „schwarzen Sonntag“ am 17. Oktober allein in der Verantwortung. Sein Kollege Jimmy Thimm ist mit der Familie im Holland-Urlaub.
Diaz: Ein 0:0 zur Pause war möglich
Diaz: „Das 9:0 ist ein Kreisliga-Ergebnis - und wir haben in der zweiten Halbzeit auf Kreisliga-Niveau gespielt.“ Das ist ein vernichtendes Urteil, das jedoch den Kern trifft. In Halbzeit eins hat Frohlindes Trainer sogar die Chance gesehen, mit einem 0:0 in die Pause gehen zu können: „Da waren die Horsthausener zwar optisch überlegen, ihre Tore resultierten aber aus Fehlern von uns.“
Diaz monierte: Beim 0:1 habe Nico Kaufmann den Ball nicht verlieren dürfen im eigenen Strafraum. Beim 0:2 kurz vor der Pause durch einen Freistoß habe sich die Abwehrmauer mit Lücken aufgestellt. Diaz: „Dabei weiß die gesamte Liga, wie gut Tugrul Aydin Freistöße schießt.“ Und beim 0:3 (44.) hätte Sven Jubt nie so frei schießen dürfen.
Was in den zweiten 45 Minuten passierte, macht Trainer Diaz noch 24 Stunden nach dem Duell fassungslos. „Bei einigen unserer Leute grenzte das an Arbeitsverweigerung. Horsthausens Spieler sind um unsere Jungs herumgekurvt wie um Slalomstangen“, sagt Daniel Diaz. Dabei habe man in der Halbzeitpause besprochen, defensiver zu agieren, um nicht völlig unterzugehen. „Mit einem 0:5 hätte ich leben können - mit einem 0:9 nicht“, so Diaz, der sich nicht erinnern kann, in seiner aktiven Fußballer-Zeit jemals so hoch verloren zu haben.
Quasi als i-Tüpfelchen gesellte sich die Gelb-Rote Karte nach einem Handspiel im Niemandsland an der Außenlinie für Eren Ayaz hinzu (57.). „Ayaz’ fünfte Gelbe Karte war nicht schlimm, da er im nächsten Spiel ohnehin nicht da gewesen wäre. Nach Gelb-Rot bleiben nun aber weiter vier Gelbe Karten bei ihm stehen.“
Im Abstiegskampf seien Laufbereitschaft, Wille und Einsatzbereitschaft gefragt. Diaz macht klar: „Um nichts anderes als den Nicht-Abstieg geht es für uns. Wer das nicht begreift, sitzt demnächst auf der Bank - auch wenn er der bessere Fußballer ist.“ Am Sonntagabend haben Diaz und Jimmy Thimm noch miteinander telefoniert: „Ich habe Jimmy das Wie unserer neun kassierten Tore durchgegeben - er war ebenso fassungslos wie ich.“
Schließlich darf nicht vergessen werden, dass ein 0:9 sich in der Saison-Endabrechnung durchaus als Bumerang erweisen könnte in der Abstiegsfrage, da in der Landesliga das Torverhältnis bei Punktegleichheit zählt. Überhaupt Tore in Auswärtsspielen: Frohlinde hat bei den bislang vier Auftritten auf gegnerischen Plätzen 21 Tore kassiert - und nur zwei geschossen. Eine Horror-Bilanz.
Montags nimmt sich Frohlindes Trainer Daniel Diaz immer die Zeit, die Spiele des Vortags in Ruhe zu analysieren. Zum Horsthausen-Kick sagt er: „Dieses 0:9 muss ich nicht analysieren. Das ist einfach nur schlecht und darf in der Landesliga auch nicht passieren.“
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