
© Lennart Schwirtz
Mit Video: Nachwuchs-Korfballer fegen das Deck und machen Froschhüpfen für die neue Saison
Korfball
Fast hätte es zum Gewinn des DM-Titels 2020 gereicht. Aber Corona verhinderte den Erfolg. Jetzt nehmen die jungen Korfballer des Schweriner KC einen neuen Anlauf - mit Training im Kinderzimmer oder Wohnzimmer.
Sie sind das Aushängeschild des Schweriner Korfball-Clubs (SKC). Die F-Jugend des Vereins gewann 2020 den Meistertitel des Westfälischen Turnerbundes (WTB) und ist quasi Westfalenmeister. Somit war der SKC für das Finale des Deutschen Jugend-Cups gegen den Meister des Rheinlands qualifiziert.
Schwirtz: Sehr gute Chance auf den DM-Titel
Aber dann kam im März 2020 der erste Lockdown und verhinderte den Saisonhöhepunkt. „Das war sehr schade, da wir eine richtig gute F-Jugend haben, die gute Chancen gehabt hätte, den Titel zu erringen“, bedauert Trainer Lennart Schwirtz, der auch 1. Vorsitzender des Schweriner-Korfball-Clubs ist, das enttäuschende Ende der Saison.
Als man absehen konnte, dass der Hallensport für längere Zeit nicht stattfinden würde, nahmen die Schweriner Korfballer das Online-Training auf. „Wir konnten nach den Sommerferien unser normales Training absolvieren. Das ist uns seit November leider wieder verwehrt“, berichtet Schwirtz, der mit seiner Partnerin Nicole Sprengel das Training der E- und F-Jugend durchführt.

Das Zoom-Training bietet den jungen Korfballern Gelegenheit, fit und in Kontakt zu bleiben. © Lennart Schwirtz
Spielerisches Online-Training
Bis zu 20 Kinder finden sich zur wöchentlichen 40-Minuten-Einheit ein. „In dieser Zeit können die 5- bis 10-Jährigen konzentriert mitmachen. Zudem denken wir uns immer ein Thema aus, um das Training spielerisch zu gestalten“, erklärt Schwirtz. „Da gibt es zum Beispiel das Piratentraining, bei dem die Kinder zum Aufwärmen das Deck schrubben müssen. Oder sie stellen sich vor, sie müssten einen Mast hochklettern. Bei der Tier-Olympiade werden die Bewegungen verschiedener Tiere nachgemacht, also beispielsweise das Hüpfen wie ein Frosch oder das Rennen wie ein Gepard.“
Klar, dass das Training bei den Jüngsten gut ankommt, zumal man Korfball spezifische Übungen nur begrenzt durchführen kann. „Möglich sind Übungen für das Ballgefühl, wie den Ball auf der Hand balancieren oder ihn über den Rücken rollen lassen“, so Lennart Schwirtz.

Die jungen Korfballer freuen sich über das SKC-Padlet, mit dem sie in Kontakt bleiben können. © Lennart Schwirtz
Kommunikation und Spaß mit dem SKC-Padlet
Ganz wichtig ist es für den Vorsitzenden, in der Zeit des Lockdowns Kommunikationsmöglichkeiten zu schaffen, damit die Kinder und Jugendlichen untereinander Kontakt halten können. „Zu diesem Zweck haben wir eine digitale Pinnwand, das SKC-Padlet, eingerichtet“, erklärt Schwirtz.
Was bietet das Padlet an? Tipps für die Bewegung reichen vom Yoga-Kurs für Kinder über den „Fitness-Hasen“ und das Bewegungslied „Der Körperteil-Blues“ bis zum Hand-Fuß-Hüpfspiel.
Kreative Aktivitäten und Basteltipps stehen bei den Jüngsten hoch im Kurs. In den winterlichen Wochen wurden sie aufgerufen, Schneefiguren im SKC-Trikot und mit Fanschal zu bauen. Trikot-Designer sind auch gefragt. Die neutrale Vorlage auf dem Padlet soll in ein neues attraktives SKC-Shirt verwandelt werden.
Attraktive Korfball-Tricks
Sehr gut kommen Videoclips mit Korfball-Tricks an, die der niederländische Korfballverband KNKV auf YouTube eingestellt hat. „Je nach den örtlichen Bedingungen zuhause versuchen die Kinder schon mal, diese Tricks nachzumachen“, so Lennart Schwirtz, der sich über die durchweg positiven Reaktionen freut.
Eine Mutter, Nicola Koch, berichtet: „Das Korfballtraining über Zoom gibt den Kindern nicht nur Vorfreude auf eine wöchentliche Bewegungseinheit, sondern gerade in dieser schwierigen Corona-Zeit ein Stück Vertrautes und Halt.“ Emilia (6 Jahre) und Louis (8) Bahn aus der F-Jugend sind immer voller Vorfreude auf das Training: „Wir finden es richtig gut, die anderen Kinder zu sehen, und freuen uns auf die tollen Spiele jede Woche!“ Auch Pauline (10) und Johann (7) Denter sind begeistert: „Es ist super, dass wir uns nicht aus den Augen verlieren und ein wenig Sport machen können.“
Optimistisch in die Zukunft
Wie schätzt der Vorsitzende die Chancen ein, bald wieder eine normale Korfball-Saison spielen zu können? „Wir sind guter Hoffnung, dass die neue Spielzeit im September starten kann. Allerdings gibt es noch keine konkreten Planungen“, sagt Lennart Schwirtz.

Nicole Sprengel und Sohn Mats beim Online-Singen. © Lennart Schwirtz
Es gibt Überlegungen der Korfballer im Rheinland, wieder draußen zu spielen. Früher gab es immer eine Feldsaison und Hallensaison. Schwirtz: „Ich bin zunächst sehr froh darüber, dass wir bisher keine Corona bedingten Kündigungen im Verein haben. Der Sportbetrieb kann also ganz gut weiterlaufen - wenn es wieder losgeht.“
In Castrop-Rauxel geboren und in der Heimatstadt geblieben. Schätzt die ehrliche und direkte Art der Menschen im Ruhrgebiet. Besonders interessiert am Sport und den tollen Radwegen im Revier.
