Das sieht man nicht alle Tage. Ein Ex-Fußballprofi gab sein Debüt beim B-Kreisligisten VfR-Rauxel. Michael Esser, der im Juni noch beim Bundesligisten VfL Bochum unter Vertrag stand, trat nun als Feldspieler an.
Im Endspiel des Saisoneröffnungsfestes seines Vereins gegen den FC Frohlinder III lief er mit der Rückennummer acht auf. Sicherlich keine schlechte Wahl, Esser auf die Verbindungsposition zwischen Angriff und Verteidigung zu stellen.
VfR-Trainer zufrieden
Der 198 Zentimeter große Hüne beteiligte sich sowohl in der Offensive und hatte sogar zwei gute Torchancen. Aber auch in der Defensive wirkte er eifrig mit.
Mit dezenten Gesten wies er seine Mitspieler immer wieder auf mögliche Abspielstationen oder Laufwege hin – unaufdringlich, aber mit viel Übersicht. Dennoch verlor sein Team am Ende mit 0:1. Nach der Partie wirkte der 36-Jährige zufrieden. „Es hat viel Spaß gemacht, dabei zu sein“, so Esser. „Aber es gibt auch noch Luft nach oben.“ Das verletzte Knie habe „gehalten“.
Auch VfR-Trainer Stephan Gil gefiel, was er gesehen hatte. „Michael war total ok fürs erste Spiel“, so der Coach. „Fußballspielen kann er ja bekanntlich.“ Und auch mit der Mannschaftsleistung war er einverstanden, wobei in den beiden Partien des Tages zwei komplett unterschiedliche VfR-Teams auf dem Platz gestanden hatten. Alle Partien gingen jeweils über 45 Minuten.
Zum Auftakt hatten sich die Rauxeler mit 2:0 gegen den TuS Henrichenburg klar durchgesetzt. Gegen den FC Frohlinde III zog man dann aber mit 0:1 den Kürzeren. „Auch unser zweites Spiel war super, nur diesmal mit dem falschen Ergebnis“, so Gil. Dafür hatte der Frohlinder Dennis Grzonka gesorgt, der mit einem wunderschönen Lupfer das einzige Final-Tor bescherte.
„Wir haben den besseren Fußball gespielt, Rauxel hat es eher mit langen Bällen versucht“, erklärte FCF-Trainer III Björn Goede. „Die haben aber einen bärenstarken Torhüter.“ Sonst wäre das Ergebnis vielleicht eindeutiger ausgefallen.

Das Lob für VfR-Keeper Niklas Koch lässt sich aus der Warte des neutralen Beobachters bestätigen. In allen möglichen und unmöglichen Körperlagen hielt er den Kasten sauber. Nur einmal musste er hinter sich greifen. Fürs VfR-Tor ist Esser übrigens ohnehin keine Option.
„Ich habe mir lange genug ins Gesicht schießen lassen“, sagte der Keeper bereits Anfang Juli im Gespräch mit unserer Redaktion. Ansonsten sei ihm die Position egal, solange er der Mannschaft helfen könne.
Der TuS Henrichenburg hatte sich beim Turnier rund um den Saisoneröffnungstag zweimal geschlagen geben müssen. Im Spiel um Platz drei unterlagen die „Nordlichter“ dem BV Brambauer II. „Das war ein 0:9 glaube ich“, sagte TuS-Spieler Lukas Balassas. „Mit unserem Kader hätten wir eigentlich viel mehr Möglichkeiten.“