Der Ickerner Markus Dömer (ABC Merklinde) macht sich Sorgen um seinen Sport: das Karambolage-Billard. © Billardmagazin Touch
Billard
Markus Dömer warnt: Der Dino Billard stirbt bald aus
Schwarze Zukunfts-Vision im Billard-Sport: Ein Castrop-Rauxeler Experte warnt davor, dass in Deutschland an Talenten mangelt. Und somit stirbt sein Sport in den Karambolage-Disziplinen aus.
Der ABC Merklinde gehört seit Jahrzehnten zu den deutschen Aushängeschildern des Billard-Karambol-Sports. Im Schatten des Fusionsclubs ziehen weiterhin auch die Billardfreunde Schwerin und der BC Schwerin in der Europastadt ihren Sport auf den zumeist grünen Billardtischen der französischen Spielart durch. Aber jetzt setzt gerade der Bundessportwart der Deutschen Billard-Union (DBU) ein großes Fragezeichen hinter die Zukunft dieser schönen Sportart, die vor allem in Gaststätten nicht mehr stattfindet.
Nur in Duisburg gibt es ein Ausnahme-Talent
Wo sind die Talente, die dieser Sport so dringend benötigt? Markus Dömer (ABC Merklinde), der in Ickern lebt und seit 2019 Bundessportwart ist, weist jetzt auf ein Szenario hin. Dieses führt vielleicht zum Ende der hochklassigen Billard-Arten (ohne Löcher im Tisch). Der Nachwuchs fehlt. In dem erst zwölf Jahre alten Amir Ibraimov von der BGS Duisburg hat Dömer nur einen einzigen Nachwuchsspieler im Visier, der mal ganz oben angreifen könnte. Der Junge trainiert mit seinem Vater Ali, mit dem er schon in der Landesliga Niederrhein am großen Billard aufläuft.
Der erst zwölfjährige Amir Ibraimov gilt als einziges Ausnahme-Talent in Deutschland. © 24h
„Früher“, sagt Dömer, „standen in fast allen Kneipen wie in den Niederlanden oder Belgien Karamboltische. Da kamen Jungs vom Fußballtraining und haben einfach dann ein paar Bälle gespielt.“ Der eine oder andere ist dann auch bei dieser Sportart hängengeblieben.
Seit die Vereine von den Kneipen in eigene Räumlichkeiten wie etwa leerstehende Schulen umgezogen sind, ist der einfache Einstieg vorbei. Poolbillard nahm den Kneipenplatz ein und war auf dem Vormarsch. Weil auch ein Laie dort mit dem schnellen Erfolg Spaß hatte. Dömer meint: „Während man beim Dreiband-Billard zum Beispiel drei Banden treffen muss, ehe der Punkt gespielt ist, sieht es doch beim Pool schon gut aus, wenn ein Ball in die Tasche fällt.“
Bis zu acht Stunden Training
Da ist Karambolage schon um einiges schwieriger. Der heute 51-jährige Dömer kann sich erinnern, nachdem er beim Billard „Blut geleckt hatte“, dass er täglich sechs bis acht Stunden trainiert hat. Wie viele andere seiner (Fußball)-Kollegen damals in Mengede auch. Nur so gelang es ihm, in die Bundesliga zu kommen. Dömer glaubt deshalb: „Wenn meine Generation am Tisch aufhört, sehe ich schwarz für unseren Sport.“
Weltweit würden die Europäer noch das Karambolage dominieren, aber Dömer ist sicher, dass die Spieler aus Südkorea oder Vietnam immer stärker werden. Dort stehen oft in einem Saal 50 bis 60 Billardtische.
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