Marc Olschewski: „Habe alle Freiheiten“

Neuer Trainer bei Habinghorst

Der Fußballer Marc Olschewski kehrt nach sechs Jahren zum VfB Habinghorst zurück. Damals kickte er für den Club in der Landesliga, nun wird der 33-Jährige als Spielertrainer in der Kreisliga B tätig sein. Ein Gespräch über seine Entscheidung, zum VfB zurückzukehren, und ein Blick auf die neue Aufgabe.

CASTROP-RAUXEL

, 09.06.2017, 14:57 Uhr / Lesedauer: 3 min
Marc Olschewski nahm in unserer Redaktion unter anderem Stellung zu den vielen Wechseln von Spielern der SG Castrop zu den Habinghorstern: „Ich habe den Spielern gesagt: ‚Bevor ihr woanders hingeht, kommt doch mit zum VfB.‘“

Marc Olschewski nahm in unserer Redaktion unter anderem Stellung zu den vielen Wechseln von Spielern der SG Castrop zu den Habinghorstern: „Ich habe den Spielern gesagt: ‚Bevor ihr woanders hingeht, kommt doch mit zum VfB.‘“

Marc Olschewski über..

...die Entscheidung, zum VfB Habinghorst zurückzukehren:

Der Club war der erste, der gesagt hat: ‚Hast du nicht Bock, bei uns den Trainer zu machen?‘ Ich werde bald 34 und da habe ich mich dann natürlich gefragt: ‚Was machst du jetzt? Spielst du noch einmal in der Bezirksliga mit der SG Castrop oder nimmt du das Angebot beim VfB an?‘ Letztlich fiel die Entscheidung für Habinghorst. Mir wurden alle Freiheiten gegeben, ich konnte den Kader so zusammenstellen, wie ich wollte.

...die Rolle des Spielertrainers:

Das erste Jahr spiele ich definitiv noch voll mit, im zweiten Jahr werde ich dann wahrscheinlich deutlich kürzer treten. Mit Patrick Fritz habe ich einen guten Co-Trainer, mit dem ich mich auch privat sehr gut verstehe. Er ist manchmal ein bisschen übermotiviert, dann muss ich ihn etwas bremsen, aber das ist nicht die schlechteste Eigenschaft. Zum Beispiel für das Training ist das total super, denn ich muss selbst mittrainieren, um natürlich auch fit zu bleiben. Das wäre sonst auch den Spielern gegenüber ungerecht.

...seine eigene Trainererfahrung:

Ich habe zuletzt die C2- und C1-Junioren bei der SG Castrop trainiert und das hat richtig Spaß gemacht. Es war schön zu sehen, dass sich die Spieler im Laufe der Saison positiv entwickelt haben. Und das ist das, was ich mit den jungen Leuten beim VfB auch vorhabe, um am Ende der Saison sagen zu können: ‚Die sind ein bisschen besser geworden.‘ Ich versuche, viel von den Trainern mitzunehmen, mit denen ich in meiner Laufbahn zusammen gearbeitet habe. Ich habe mir jetzt ein Buch zugelegt und das schon mit Trainingsideen vollgeschrieben. Viel schaue ich mir auch woanders ab, zum Beispiel habe ich mir beim Kreispokal-Finale das Warmmach-Programm von Westfalia Herne genauer angeschaut.

...sich selbst als Fußballer:

Es kommt von einigen Seiten immer so rüber, als wenn ich der größte Ar... auf dem Platz gewesen bin in meiner bisherigen Fußballer-Laufbahn. Das war ich mit Sicherheit auch, keine Frage, aber nur zu den Gegnern und nie innerhalb der Mannschaft.

....die Teamzusammenstellung beim VfB Habinghorst:

Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich von den Leuten, die bisher beim VfB gespielt haben, fast keinen halten möchte. Nicht, weil sie zu schlecht dafür wären, sondern weil diese Spieler einfach nicht zum Training kommen. Und das war, glaube ich, zuletzt auch das größte Problem beim VfB. Letztlich habe ich daher bei den Neuzugängen vor allem auf Spieler geschaut, die immer beim Training sind. Denn ich verstehe das manchmal nicht: Wenn man Bock darauf hat, Fußball zu spielen, geht man auch zwei Mal die Woche zum Training. Zudem war es für viele Spieler auch ein Anreiz, mal in einer ersten Mannschaft zu spielen, denn einige kennen das bisher gar nicht.

...den Wechsel von zehn Spielern von der SG Castrop zum VfB:

Natürlich waren die Verantwortlichen der SG sauer, keine Frage. Das kann ich auch nachvollziehen. Schlussendlich habe ich aber niemanden gezwungen. Einen Teil habe ich angesprochen, ein Teil hat mich angesprochen. Dann habe ich auch immer gefragt: ‚Warum willst du nicht bei der SG bleiben?‘ Das wurde dann gut argumentiert und ich habe den Spielern gesagt: ‚Bevor ihr woanders hingeht, kommt doch mit zum VfB.‘

...die Zielsetzung zur kommenden Spielzeit:

Wir wollen oben mitspielen, aber ich denke, dass die Liga durchaus ausgeglichener ist, als in der vergangenen Saison beispielsweise die Kreisliga A. Die Liga war unfassbar langweilig, weil wir (SG Castrop, Anm.d.Red.) auch einfach nicht gefordert worden sind und natürlich einen überdurchschnittlich guten Kader hatten. Neben uns wird definitiv auch der FC Castrop-Rauxel um den Aufstieg mitspielen wollen und Eintracht muss man auch auf der Rechnung haben. Wacker II wird ebenfalls eine gute Rolle spielen, da die Spieler, die in der Ersten nicht zum Zuge kommen, dort auflaufen.

Marc Olschewski, 33 Jahre alt, begann seine fußballerische Laufbahn bei der SG Castrop. Im Jugendbereich spielte er zudem für die Spvg Schwerin und Teutonia Waltrop. Bis zum Jahr 2004 lief er dann für die Senioren der Spvg Schwerin auf. Es folgten sieben Jahre beim VfB Habinghorst mit einem halbjährigen Gastspiel bei Mengede 08/20. Ab der Saison 2011/12 spielte Olschewski für drei Jahre wieder bei der Spvg Schwerin sowie anschließend drei Saisons bei der SG Castrop, mit der er zuletzt in die Bezirksliga aufstieg.