Das Walking-Football-Team eines Castrop-Rauxeler Vereins war zum Probetraining bei Borussia Dortmund zu Gast. © Wolfgang Schäper
Fußball
Laufen verboten! Castrop-Rauxeler Klub trainierte beim BVB
Da geht jedem Standfußballer das Herz auf: Ein Castrop-Rauxeler Verein hat eine Walking-Football-Abteilung. Das Team hat schon bei Borussia Dortmund trainiert und spielt gegen einen Bundesligisten.
Es gibt sie immer wieder, die „lauffaulen“ Standfußballer, denen vorgeworfen wird, dass man ihnen die Schuhe während des Spiels besohlen könnte. Bei der Kicker-Art Walking Football, die bei einem Castrop-Rauxeler Verein praktiziert wird, ist das anders. Dort ist laufen einfach verboten.
Walking Football fand der SuS Merklinde im Internet
Laufen verboten, das sorgt bei einem Fußballspiel für große Kritik. Jetzt hat der SuS Merklinde eine Spielart mit dem Fußball gefunden, bei der es genau darauf ankommt, nicht zu rennen. Gefunden im Internet hat diese Disziplin der Merklinder Wolfgang Schäper.
Der frühere Stammspieler der ersten Mannschaft hat sich mit einigen älteren Altherren-Kollegen des SuS Merklinde seit Jahren dem Nordic-Walking verschrieben - immer montags rund um und durch den südlichen Stadtteil Castrop-Rauxels. Wie der SuS’ler erzählt: „Die Stöcke haben wir mit dem Fußball getauscht.“
Er selbst hatte die neue Spielart für über 55-jährige über das Internet - natürlich im Mutterland des Fußballs - entdeckt. Der Club Chesterfield im Königreich hat Walking Football im Jahr 2011 erfunden und vor einiger Zeit Schäpers Interesse erweckt.
Die Regeln wurden aus England übernommen - mit einer Änderung
Eine Sportart für ältere Semester, bei denen die Knie schmerzen, der Rücken wehtut oder das Tempo beim normalen Fußball zu hoch ist. „Es gäbe im Seniorensport viele Gründe“, so der Merklinder, „dass Kicker, deren Herz am Fußball hängt, aktiv aufhören und ihre Fußballschuhe an den Nagel hängen.“
Dass die Schuhe wieder von dem berühmten Nagel heruntergeholt werden können, dafür bietet Walking Football der Altherren-Abteilung des SuS Merklinde nun eine tolle Alternative. Jeden Montag ab 19 Uhr wird ein Training der neuen Fußballabteilung angeboten. Weil die Spielidee von der Insel kommt, wurden die Bestimmungen aus dem englischen Regelwerk übernommen.
Die Walking-Football-Spieler des SuS Merklinde beim Probetraining auf dem Gelände von Borussia Dortmund. © Wolfgang Schäper
Mit dem einen kleinen Unterschied, dass die englischen Gehfußballer mit Torwart und die deutschen ohne Torwart spielen. Da die Sportart bewusst als Alternative für ältere Spielerinnen und Spieler entwickelt wurde, zielen die Regel-Adaptionen darauf ab, Verletzungen und körperliche Überforderung zu vermeiden. Gehfußball ist altersgerecht und gesundheitsfördernd, so eine Mitteilung aus Merklinde.
Mehrere Bundesliga-Klubs spielen Walking Football
Der Boom dieser Sportart ist überwältigend. Selbst große Bundesliga-Vereine wie der VfL Bochum, Schalke 04, Borussia Dortmund, Werder Bremen, Bayer Leverkusen und viele andere mehr haben schon eine Walking-Abteilung. Von Borussia Dortmund wurde der SuS schon zu einem Probetraining eingeladen.
Peter Kolmsee von der Viktoria Resse/Schalke 04, der schon länger dem Gehfußball frönt, war als Gastcoach auf dem Merklinder Kunstrasen. Wolfgang Schäper freut sich über jeden über 55 Jahre, der mitmachen möchte, auch Frauen könnten teilnehmen.
Die Gehfußballer des SuS Merklinde mit Peter Kolmsee (2.v.r.). © Wolfgang Schäper
Am Montag (21. Februar) findet das erste Spiel des SuS Merklinde gegen den VfL Bochum statt. Um 19 Uhr erfolgt der Anstoß. Auf Merklinder Seite könnte dann auch Toni Schreier auflaufen oder vielmehr gehen, der einst als Profi beim VfL Bochum unter Vertrag stand. Bekannt als früherer Flügelflitzer muss der Ex-Profi natürlich jetzt auch alles wie ein Geher angehen.
Wie bei der leichtathletischen Disziplin „Gehen“ muss beim Spiel immer ein Bein auf dem Boden bleiben. Es gibt eine Spielzeit von viermal zehn Minuten. Von vielen Vereinen angedacht, soll es auch mal eine Meisterschaftsrunde geben. Doch das sieht Schäper eher skeptisch: „Wir wollen den Spaßfaktor erhalten.“
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