Hans-Otto Matthey ist einer von zwei Ruhrgebiets-Kreisvorsitzenden, die kein Verständnis für die FLVW-Vorgehensweise haben.

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Kreisvorsitzende sind gegen das Durchpeitschen von Spielen nach FLVW-Anweisung

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Der Fußball- und Leichtathletik Verband Westfalen (FLVW) hält am Spielbetrieb trotz der neuen 2G-Regel fest. Die Vorsitzenden von zwei Ruhrgebiets-Fußballkreisen haben kein Verständnis dafür.

Castrop-Rauxel (CAR)

, 27.11.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) setzt trotz der neuen 2G-Regel für den Amateurfußball in der NRW-Coronaschutzverordnung den Spielbetrieb im Seniorenfußball nicht aus. Es soll nach jetzigem Stand bis zur Winterpause weitergekickt werden.

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Wird nach dem Spieltag nachgebessert?

Die Vorsitzenden der Fußballkreise Recklinghausen (Hans-Otto Matthey) und Gelsenkirchen (Christian Fischer) opponieren indes dagegen und hätten eine sofortige Saison-Unterbrechung als sinnvoller und auch cleverer angesehen. Matthey sagt: „Warten wir aber mal den Sonntag ab - vielleicht muss der FLVW danach ja nachbessern.“

Die Frage, die sich sofort aufdrängt: Können die Kreisvorsitzenden in ihren Fußballkreisen beim Spielbetrieb nicht anders entscheiden als die FLVW-Gremien? „Nein, das können wir nicht. Die Fußballkreise organisieren Spiele - wir sind keine Verhinderer von Spielen.“ Die FLVW-Beschlüsse im Bezug auf den Spielbetrieb seien für die Fußballkreise bindend.

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Dennoch hat Hans-Otto Matthey natürlich eine eigene Meinung: „Ich sehe es sehr kritisch, dass der Spielbetrieb mit der neuen 2G-Regel nicht sofort abgebrochen worden ist - die restlichen Spiele bis zur Winterpause unbedingt durchgepeitscht werden müssen.“ Sinnvoller wäre für Matthey gewesen, den kompletten Spielbetrieb sofort auszusetzen - um „im Februar bei dann vielleicht besseren Corona-Zahlen wieder neu zu starten“. Dann könnten auch alle Spieler geimpft und spielberechtigt sein. Wer dann nicht geimpft wäre, müsse eben damit leben, außen vor zu bleiben.

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Im Grunde würde der FLVW bei solchen Beschlüssen nur bei den Oberligisten nachfragen - wie sie diese Vereine darüber denken. „Wie es bei der Basis mit der Mehrzahl an Vereinen ausschaut, interessiert keinen wirklich“, ist Matthey regelrecht verärgert.

Auch kann der Recklinghäuser Kreisvorsitzende nicht nachvollziehen, warum ein großer Teil der Kreisvorsitzenden dem FLVW signalisiert hätten, dass sie kein Problem mit den neuen 2G-Regeln hätten. Beim Fußballkreis Recklinghausen würde schon von vier Vereinen die klare Positionierung vorliegen, dass sie bei 2G nicht weiterspielen können. Andere Klubs hätten angerufen und von bis zu neun Spielern geredet, die unter der 2G-Regel nicht spielen dürfen.

In dieselbe Kerbe wie Otto Matthey schlägt auch Christian Fischer, Vorsitzender des Fußballkreises Gelsenkirchen/Gladbeck/Kirchhellen. Gegenüber dem Internetportal Der Westen betonte er: „Ich erwarte ein sehr chaotisches Wochenende am ersten Spieltag unter 2G-Bedingungen.“

Zum FLVW-Beschluss allgemein merkte Fischer an: „Ich sehe es sehr kritisch, dass wir diesen radikalen Weg gehen. Die diplomatische und vielleicht auch clevere Variante wäre gewesen, wenn man unterbrochen und im Januar weitergespielt hätte.“

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