Der Tabellenführer der Kreisliga A macht offenbar ernst: Der BV Herne-Süd hat in der Winterpause mehrere neue Spieler verpflichtet - baut aber keinen Druck auf.
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Im Fußballkreis Herne/Castrop-Rauxel haben in der Kreisliga A vor dem Rückrunden-Start am Sonntag, 12. Februar, fünf Klubs gute Aufstiegschancen: vorneweg die beiden Spitzenreiter BV Herne-Süd und VfB Habinghorst (beide 36 Punkte) an der Spitze. Sie werden dicht gefolgt von Marokko Herne (33 Punkte), sowie SV Holsterhausen und der VfB Börnig (je 31). Wer letztlich das große Los zieht, ist längst nicht geklärt.
Die Drei-Punkte-Regelung lässt im Aufstiegsrennen, das nur ein Klub gewinnen kann, reichlich Spielraum. Mit dem kleinen Vorteil für Herne-Süd und Habinghorst. Aber was heißt das schon bei 15 Spielen, die noch auf der Agenda stehen. Tabellenführer Herne-Süd hat mit 50:15 das bessere Torverhältnis im Vergleich mit dem VfB (40:19) - und hat personell aufgerüstet in der Winterpause.
Kader breiter aufgestellt
Wenngleich Trainer Serhat Hakan betont: „Wir haben keine teuren Granaten eingekauft, sondern unseren Kader nur breiter aufgestellt.“ Im Gegenzug sind Pierre Sengün und Michel Krauze gegangen. Zu Krauze, der nun beim FC Frohlinde spielt, merkt Trainer Hakan an: „Er war zu Saisonbeginn Stammspieler bei uns, hat dann den Vorstand gebeten, wechseln zu dürfen. Das ist völlig korrekt abgelaufen.“
Als neue Spieler verpflichtet hat der BV Herne-Süd in der Winterpause Argjent Luzha, Oguzhan Türkoglu (beide SG Herne 70), Timothee Yunduka (SF Wanne), Tim Sens (Spvg Horsthausen) und Cevdet Topatan (DSC Wanne II). Für den aus privaten Gründen ausgeschiedenen Keeper Nicolas Gerstberger wurde A-Jugend-Torwart Berkant Cagir frühzeitig zum Senior erklärt.
Es gibt keinen Aufstiegsdruck
Trainer Serhat Hakan, der im ersten Jahr den BV Herne-Süd trainiert, betont trotz dieser Neuverpflichtungen: „Wir haben keinen Druck, unbedingt aufsteigen zu müssen. Wenn es mit dem Aufstieg klappen sollte, freuen wir uns.“ Hakans Philosophie als Trainer ist ohnehin dahingehend angelegt: „Ich will eine Mannschaft über Jahre verbessern“. So wie ihm das zuvor bei RWT Herne gelungen sei.
Im Grunde ist Herne-Süds Coach der Überzeugung, dass „es in unserer Liga bis zum Ende beim Fünf-Kampf um den einzigen Aufstiegsplatz bleiben wird“. Viele Punkte habe sein Team liegengelassen („Habinghorst lag schon mal sieben Punkte vor uns“) in der Saison-Anfangsphase, als sich die Mannschaft erst an den offensiven Fußball gewöhnen musste, den Trainer Hakan spielen lässt.
Dass dieses gelungen ist, zeigt das Torverhältnis von 50:15 - das sind bei 15 Spielen rechnerisch erzielte 3,33 Tore pro Partie. Doch auch bei der Zahl 15 bei den Gegentoren ist nur Marokko Herne (12) besser als Herne-Süd. Beim Saison-Wiedereinstieg am Sonntag, 12. Februar, kommt es Kreisliga-Oberhaus sofort zum Showdown zwischen den punktgleichen Tabellenführern BV Herne-Süd und VfB Habinghorst.
Und: Zwischen dem 12. Februar und dem 12. März stehen für den BV Herne-Süd ohnehin „die Wochen der Wahrheit an“, wie Trainer Hakan es ausdrückt - in direkter Folge mit Spielen gegen alle vier Klubs, die im Meisterrennen sind. Nur unterbrochen vom spielfreien Karnevals-Sonntag; 19. Februar.
Nach dem Knaller gegen Habinghorst folgen für den BV Herne-Süd die Kracher beim VfB Börnig (26. Februar), daheim gegen Marokko Herne (5. März) und auswärts beim SV Holsterhausen (12. März). „Nach diesen Spielen wissen wir mehr darüber, wo wir sportlich stehen“, denkt Trainer Serhat Hakan.