Jörg Wunsch ist gestorben - ich habe einen guten Freund verloren

© Tobias Weckenbrock

Jörg Wunsch ist gestorben - ich habe einen guten Freund verloren

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Einen Tag nach dem 3. Advent ist der Frohlinder Jörg Wunsch verstorben. Unser Autor erinnert sich an einen überaus angenehmen Unternehmer und Fußball-Funktionär, der in jeder Situation für ihn gesprächsbereit war.

Frohlinde

, 21.12.2021, 15:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Jörg Wunsch ist tot. Diese traurige Nachricht am späten Montagabend nach dem 3. Advent erschütterte mich in Mark und Bein. Das langjährige Mitglied, Gönner und bis zum Vorjahr Sportlicher Leiter des FC Frohlinde, ist im Alter von 52 Jahren verstorben.

Es ist noch nicht lange her: Es war am 2. Advents-Sonntag, als ich - der Senior-Reporter dieser Redaktion - mit ihm auf dem Sportplatz an der Brandheide ein längeres Gespräch als sonst üblich in den vergangenen Jahren geführt hatte. Ein paar Tage später sollte alles vorbei sein? Als ich die Nachricht bekam, war ich schier fassungslos.

Wir hatten am Rande des Landesliga-Spiels gegen den SV Wanne 11 natürlich über die sportliche Situation der Mannschaft gefachsimpelt. Ihm lag nicht nur als vormaligem Sportlichen Leiter der Frohlinder, sondern auch als Unterstützer und Macher an der Brandheide das Wohl und Wehe des Teams sehr nahe. Jörg Wunsch sagte zur Abstiegsgefahr aus der Landesliga: „Wir haben hier so viel aufgebaut, ich kann das nicht so sausen lassen.“

Über etwaige Verstärkungen in der Winterpause haben wir geredet und so ganz nebenbei kam dann auch eine ganz persönliche Note ins Spiel. Mit Jörg - als frühere Fußballer duzen wir uns schon seit Jahren- sprach ich auch über Sachen, die nichts mit dem Fußball zu tun hatten. Das ist alles jetzt Geschichte, wie die Gespräche mit dem angenehmen Unternehmer Jörg Wunsch, von dem der FCF-Vorsitzende Robert Janßen mir schrieb: „Mein bester Freund“.

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Als ich an der Brandheide Jörg über den Fußballklub kennenlernte, war die erste Mannschaft des FC Frohlinde frisch von der Kreisliga A in die Bezirksliga aufgestiegen. Von da an war er mein Ansprechpartner, was die erste Mannschaft anging. Es war ein ganz angenehmes Arbeiten. Wenn ich ihn für Informationen anrief, begann er das Gespräch jedes Mal mit einem freundlichen „Was kann ich für dich tun?“.

Kein Gespräch war ihm zu viel, trotz seiner Unmengen vielseitiger Beschäftigungen. Ob im Büro, irgendwo bei einem seiner zahlreichen Bauobjekte, oder selbst auf Reisen mit Seniorengruppen seiner Wunsch Pflege in den Harz oder zur Nordsee. Er war immer gesprächsbereit. Jörg Wunsch wird mir fehlen.

So geht es auch Michael Wurst, langjähriger Wegbegleiter von Jörg Wunsch beim FC Frohlinde, erst als Spieler dann als Trainer. Ihm stockte in unserem ersten Gespräch nach der traurigen Mitteilung am Anfang der Woche förmlich die Stimme. Er sagte leise: „Das ist alles für mich surreal. Es ist so unwirklich. Ich kann es gar nicht glauben und nicht darüber sprechen.“ Etwas fügte er doch noch hinzu: „Jörg hatte ein ganz, ganz großes Herz.“

Dieses Herz schlägt jetzt nicht mehr. Das macht auch mich als Autoren sehr traurig.