Den Karnevals-Sonntag 2022 werden die Bezirksliga-Fußballer der Spvg Schwerin und des FC Roj sowie ihre Funktionäre und Fans sicherlich nicht in freudiger Erinnerung behalten. Denn das Bezirksliga-Duell hatte damals ein Nachspiel als Fall vor dem Bezirkssportgericht. Die Tumulte von Ende Februar auf den Sportplatz in Castrop-Rauxel wurden beleuchtet.
Was war am 28. Februar auf Schwerin passiert? Überschattet wurde der 6:2-Sieg der Gastgeber von Auseinandersetzungen zwischen Zuschauern, Spielern und den Trainern, die beinahe zum Abbruch nach 33 Spielminuten geführt hätten. Anhang, Betreuer und Spieler des FC Roj fühlten sich vom Schiedsrichter benachteiligt – und von Schwerins Trainer Dennis Hasecke provoziert. Hasecke soll seine Mannschaft mit den Worten „Aggressiv! Geht drauf!“ motiviert haben.
Nadget Magid, seinerzeit Trainer beim FC Roj, soll es anders verstanden haben. „Mein Gegenüber hat mehrfach gerufen, dass seine Spieler unseren die Beine brechen sollen. Das war unter aller Würde“, sagte Magid seinerzeit. Er beschwerte sich beim Schiedsrichter und bei Hasecke. Danach kam es zur großen Rudelbildung zwischen allen Beteiligten. Schweriner Ordner mussten auf den Platz und danach als Puffer zwischen den Trainerbänken einschreiten.
Sperre für Magid
Das alles wurde vor dem Bezirkssportgericht 5 West unter Vorsitz von Dierk Dunschen verhandelt. Die Spruchkammer sah den Vorwurf gegen Magid, den Schweriner Timur Demircan „in den Nacken gefasst und weggedrückt zu haben“, als erwiesen an. „Gewalt hat auf dem Sportplatz nichts zu suchen“, begründete Dunschen die Sechs-Spiele-Sperre in allen Funktionen wegen einer Tätlichkeit. Der FC Roj musste 200 Euro Gelbuße wegen der Tätlichkeit und der Rudelbildung zahlen.
Magid sagte in der Verhandlung zu dem Verwurf der Tätlichkeit, dass er nur schlichten wollte. „Ich werde aber kein Einspruch einlegen. Ich finde das Urteil zwar nicht gut, akzeptiere es aber“, so Magid damals zu dem Urteil.
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