Rückblick: Wie unsere Redaktion berichtete, soll es am finalen Landesliga-Spieltag der Saison 2021/22 (Pfingstmontag, 6. Juni) in der Partie zwischen dem FC Frohlinde und Westfalia Langenbochum (2:1) einen Manipulationsversuch durch den Gastgeber gegeben haben. Beim FCF trat deswegen der Sportliche Leiter Shpend „Siggi“ Morina (mit Unterbrechung als Spieler und Trainer seit 1997 im Castrop-Rauxeler Verein) zurück.
Laut des Urteils des Sportrichters Dr. Markus Seip (Gütersloh) soll der Sportliche Leiter des FC Frohlinde nach einem Elfmeterpfiff gegen sein Team an der Langenbochumer Bank aufgetaucht sein - und Geld geboten haben, damit der Verein absichtlich verliert. Das hatte der nahe der Szene stehende Schiedsrichterassistent John Peters so ausgesagt.
Daraufhin sperrte das Verbandssportgericht Morina für neun Monate, wovon die abschließenden drei auf Bewährung ausgesetzt wurden. Beim Verein stieß das Urteil auf Widerspruch. Zum Rücktritt Morinas hieß es vom Vorsitzenden des FCF, Robert Janßen: „Der beschuldigte Funktionsträger hat unabhängig von der verhängten Funktionssperre seinen Rücktritt erklärt.“
Sportlicher Leiter weist Anschuldigungen von sich
Auf Anfrage unserer Redaktion beantwortete Morina damals selbst die Frage, ob er den Langenbochumern Geld geboten habe, deutlich: „Nein, das habe ich nicht. Ich war zwar zu dem Zeitpunkt in der Nähe der gegnerischen Bank. Aber ich war es nicht“, so der ehemalige Frohlinder Funktionär.

Aus Kreisen des FC Frohlinde erfuhr diese Redaktion, dass es sich bei der Person um einen Zuschauer der Partie gehandelt haben soll. Und auch der Hertener Trainer, Nassir Malyar, hatte Morina nicht explizit beschuldigt. Er sprach von Verantwortlichen aus Frohlinde im Allgemeinen. „Sie haben uns Geld geboten, wenn wir das Spiel verlieren“, so Malyar.
Warum die Frohlinder dennoch keinen Einspruch einlegten, sondern nur eine Stellungnahme zum Urteilsvorschlag vorlegten, blieb unklar. Für Siggi Morina war an eine Fortsetzung seiner Tätigkeit unter den aktuellen Umständen ohnehin nicht zu denken.
„Ich möchte auch niemanden in die Pfanne hauen. So ging es auf jeden Fall nicht weiter. Dass es nach fast 25 Jahren jetzt so endet, ist natürlich traurig“, so der ehemalige Sportliche Leiter, der mit Unterbrechungen seit 1997 in Frohlinde aktiv war.
An eine Rückkehr konnte Siggi Morina zu dem Zeitpunkt auch nicht denken, sagte aber: „Man sollte niemals nie sagen.“
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