Manfred Goerke, Urgestein des SuS Pöppinghausen, kümmert sich seit Jahrzehnten in unzähligen Stunden um den Ascheplatz an der Wewelingstraße. Derzeit ist er „arbeitslos“, weil die Anlage von einer Firma renoviert wird. Goerke schaut sich daher von oben das Geschehen an.

Manfred Goerke, Urgestein des SuS Pöppinghausen, kümmert sich seit Jahrzehnten in unzähligen Stunden um den Ascheplatz an der Wewelingstraße. Derzeit ist er „arbeitslos“, weil die Anlage von einer Firma renoviert wird. Goerke schaut sich daher von oben das Geschehen an. © Jens Lukas

SuS Pöppinghausen baut die alte Asche um: Hier baggert die Stadt für 150.000 Euro

rnFußballplatz

Bagger und Lastwagen haben auf der Pöppinghauser Asche die Fußballspieler verdrängt. Im Stadion an der Wewelingstraße wird für 150.000 Euro renoviert.

Pöppinghausen

, 09.05.2019, 19:33 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Fußballer des SuS Pöppinghausen haben ihr Motto hinter dem Tor an der Ost-Seite ihres Sportplatzes plakatiert: „Auf Asche geboren.“ Und eben diese rote Asche wird an der Wewelingstraße komplett erneuert – erstmals seit der Einweihung der Anlage im Jahr 1961.

Für die Instandhaltung der Sportanlagen in Castrop-Rauxel ist in erster Linie der Stadtbetrieb EUV zuständig. Die finanziellen Mittel jedoch stellt die Stadt. Im Fall des Platzes an der Wewelingstraße sind rund 150.000 Euro veranschlagt.

Aus der Luft betrachtet ist der Platz, auf dem der SuS Pöppinghausen beheimatet ist, von der roten Asche befreit. Darunter kommt die schwarze Lavaschicht zum Vorschein, die bei der Entwässerung helfen soll.

Aus der Luft betrachtet ist der Platz, auf dem der SuS Pöppinghausen beheimatet ist, von der roten Asche befreit. Darunter kommt die schwarze Lavaschicht zum Vorschein, die bei der Entwässerung helfen soll. © Jens Lukas

Der SuS Pöppinghausen spielt mit seinen beiden Senioren-Mannschaften in der Kreisliga C und verfügt neben dem Altherren-Team lediglich über eine Nachwuchs-Truppe. Obwohl Pöppinghausen also keine Hochburg ist, investiert die Stadt in die Anlage.

Das Geld sei nicht in den Sand gesetzt, betonte Bürgermeister Rajko Kravanja bei einer Besichtigung der Baustelle: „Der Platz ist enorm wichtig für uns. Insbesondere in den Wintermonaten, in denen hier Vereine mit ihren Mannschaften trainieren können, die über keine Flutlichtanlage verfügen.“

Lavaschicht ist zu sehen

Derzeit werden die 7.000 Quadratmeter Spielfläche von der roten Asche befreit. Darunter kommt die schwarze Lavaschicht zum Vorschein, die bei der Entwässerung helfen soll. Mindestens sechs Wochen muss der Sportplatz nach der Renovierung ruhen. Das berichtete Markus Genster, verantwortlicher Ingenieur für Straßen- und Kanalunterhaltung.

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Manfred Goerke, Urgestein des SuS Pöppinghausen, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in unzähligen Stunden um den Ascheplatz gekümmert. Er ist derzeit quasi arbeitslos, macht sich aber Sorgen. Denn in den vergangenen Jahren stand bei Regen stets die dem Waldstück nahe Sportplatzseite unter Wasser. Goerke: „Die Drainage-Rohre sind vielleicht kaputt.“ Winfried Leder, SuS-Vorstandsmitglied, sagte: „Als Jugend-Trainer habe ich früher dort immer in Gummistiefeln gestanden.“

Markus Genster sagt dazu: „Wir hatten die Kanal-Kamera bereits im Einsatz. Vielleicht reicht es, die Rohre durchzuspülen.“ Jetzt sei es noch spannend zu überprüfen, ob das Drainage-Hauptrohr aus Ton, das die Mittellinie entlang liegt, voll funktionstüchtig ist.

Bagger und Lastwagen bewegen sich wohl noch drei Wochen über den Ascheplatz an der Wewelingstraße. Während der Renovierungsphase spielt und trainiert der SuS Pöppinghausen beim VfR Rauxel.

Forderung mit Nachdruck

Manfred Goerke (79) und Winfried Leder (75) hat es der Club offenbar zu verdanken, dass das Spielfeld renoviert wird. Bürgermeister Kravanja, in dessen direkte Zuständigkeit der Bereich Sport seit einem Jahr als Stabsstelle fällt, meinte: „Die beiden Herren haben in der Vergangenheit nett, aber auch mit Nachdruck immer wieder an uns herangetragen, dass eine Renovierung hier dringend notwendig ist. Deshalb haben wir das Geld in die Hand genommen.“

Kravanja regte wegen der Verdienste von Goerke zudem an: „Eigentlich sollte man die Anlage in Manni-Goerke-Platz umbenennen.“

Auf der Internetplattform Facebook wird diskutiert, warum bei einer Investition nicht direkt das Areal in einen Kunstrasenplatz umgewandelt würde. EUV-Vorstand Michael Werner sagt dazu: „Dann würden wir hier anstatt eines niedrigen sechsstelligen Betrages von einem sehr hohen sechsstelligen Betrag reden.“

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