Gegen Wacker Obercastrop: Sogar Sodingens Trainer Dimitrios Kalpakidis ging in Zweikämpfe

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Gegen Wacker Obercastrop: Sogar Sodingens Trainer Dimitrios Kalpakidis ging in Zweikämpfe

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Das Westfalenliga-Spiel des SV Sodingen gegen Wacker Obercastrop in Bövinghausen bot in der Schlussphase ein Extra, das im Starkwind und Regen nicht alle mitbekamen. Ein Coach hatte einige Ballkontakte.

Bövinghausen

, 23.02.2022, 04:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auf dem Kunstrasen des TuS Bövinghausen fand am dritten Februar-Wochenende ein Westfalenliga-Spiel ohne Dortmunder Beteiligung statt. Der SV Sodingen nutzte den Platz an der Provinzialstraße als Ausweichquartier für sein Duell mit dem SV Wacker Obercastrop. Und gewann mit 3:1 (1:1).

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Dimitrios Kalpakidis: Einwechselung war keine Respektlosigkeit

Die Geschichte des Spiels ist eigentlich damit schnell zusammengefasst, dass die Herner trotz eines Personal-Engpasses nach dem Obercastrop 1:0 von Philipp Wielsch den Spießdurch Tore von Julian Kaminski (2) und Luca-Malte Sellere noch umdrehten - und aufgrund ihrer Dominanz wohl verdient gewannen. Ein außergewöhnliches Kapitel in der Story ist, dass sich Sodingens 42-jähriger Trainer Dimitrios Kalpakidis in der 82. Minute selbst einwechselte. Keineswegs um die Gäste aus Castrop-Rauxel zu demütigen, betonte er nach der Partie: „Das war keine Respektlosigkeit.“

Vielmehr sei es die blanke Not gewesen, durch die er sein Comeback feierte. Denn neben ihm und Gökhan Turan (mit erheblichem Trainingsrückstand) saßen effektiv nur noch Ersatzkeeper Thomas Sowinski, Cedric Groß und der Trainer der zweiten Sodinger Mannschaft (Kreisliga B), Besim Mehmeti, auf der Bank.

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Auf der offiziellen Internetplattform fussball.de sind aber doch in Summe sieben Ersatzspieler aufgeführt. Dazu sagt Kalpakidis: „Das haben wir gemacht, weil nach außen Stärke zeigen wollten. Die weiteren Spieler, die aufgeführt waren, waren krank oder verletzt.“

Zu seinem eigenen Einsatz sagte der Coach: „Zu Beginn des Spiels hatte ich noch gar kein Trikot angezogen. Das habe ich erst in der Halbzeitpause gemacht, als Spieler auf mich zukamen, die ausgewechselt werden wollten.“ Kalpakidis hat nämlich Schützlinge, die erst jüngst nach einer Corona-Erkrankung zurückgekehrt sind und noch nicht wieder fit sind. Der Trainer erklärte: „Und in der Woche vor dem Wacker-Spiel war unsere Vorbereitung durch die Platzsperren sub-optimal.“

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Als dann Kevin Rudolph entkräftet aufgab, ersetzte Kalpakidis ihn für die Schlussphase positionsgetreu - und sagt: „Ich habe mich da zwischen der Sechser- und der Zehner-Position aufgehalten. Ich fühle mich fit, weil ich öfters voll mittrainiere. Ich kann wohl noch 20 Minuten mitspielen. Aber das muss jetzt wirklich nicht noch einmal sein.“

Wegen der Schließung der Herner Plätze galt das Duell von Sodingen mit Obercastrop eigentlich schon als abgesagt. Es war allerdings Dimtrios Kalpakidis selbst, der sich für eine Verlegung zu seinem Ex-Verein TuS Bövinghausen stark gemacht hat. Dazu sagt er: „Mit Blick auf unseren Rasenplatz werden in den kommenden Wochen gewiss noch neben dem Neheim-Spiel andere Partien bei uns ausfallen. Da hätte man gar nicht gewusst, wann und unter welchen Voraussetzungen - auch für die Wackeraner - das Spiel hätte nachgeholt werden können.“

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Nicht von der Hand weisen kann Kalpakidis, dass zudem der Ausfall der gesperrten Obercastroper Leistungsträger Julian Ucles Martinez (Rote Karte) und Marius Hoffmann (Gelb-Rot) ein Faktor dafür waren, sich die Durchführung des Spiels auf die Fahnen zu schreiben. Der Sodinger Coach berichtet: „Ich habe die Obercastroper beim Sieg gegen Wickede gesehen. Da waren sie stark und man hat ihnen die Unterzahl nicht angemerkt. Und auch in der ersten Halbzeit gegen uns war Obercastrop richtig gut und ist verdient in Führung gegangen.“

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Als Spieler kann Kalpakidis Oberliga-Auftritte im Trikot des Beckumer SV (Westfalen) sowie in der Oberliga Niedersachsen Bremen für Kickers Emden (Saison 201/02) vorweisen. In der Westfalenliga lief er für den BSV Schüren und den Kirchhörder SC bis 2019 auf.

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