Eigentlich in Trainer-Rente und bald auch beruflicher Ruhestand: Dieter Beleijew liebäugelt mit einer Rückkehr in den Fußball. „Ich will nicht nur schlafen. Vor zwei Jahren hätte ich noch gesagt: ,Ich will nicht mehr.´ Aber wie der Teufel so will, schließe ich es heute nicht mehr aus“, so der ehemalige Aufstiegstrainer des VfB Habinghorst.
Am Ende der Saison 2006/2007 feierte er dort phänomenal den Aufstieg in die Landesliga – eine Saison mit 40 Spielen ohne Niederlage. In welcher Position sich Beleijew künftig sieht, weiß er selbst noch nicht. Gesundheitlich fühlt er sich aber mittlerweile wieder fit: „Ich hatte Ende Januar eine Hüft-OP, davor ging es mir wirklich schlecht, aber die Reha-Maßnahmen haben mir echt geholfen.“
Fahrradfahren und neue Ziele
Genauso wie das Fahrradfahren vor der OP, das sportlich eine der wenigen Sachen war, die körperlich noch möglich war. „Im Umkreis von 50 bis 60 Kilometern habe ich hier alles schon gesehen. Jetzt kann ich aber auch mal wieder joggen oder Zeit mit meinem Enkel verbringen.“ Wo es den ehemaligen Erfolgs-Coach hinzieht, weiß er noch nicht. Seine ehemaligen Vereine (u.a. Spvg Schwerin und Datteln) hat er allerdings weiterhin im Blick. Auch weil er im Juni nach 40 Jahren bei der Sparkasse aufhört.
„Datteln ist natürlich etwas weiter weg. Wenn ich nochmal irgendwo etwas mache, dann muss es heimatnah sein. Nur dann kann ich auch mit dem Herzen dabei sein“, wie Beleijew ausführt.
Kontakt mit Aufstiegshelden
Am liebsten würde er aber in einer Zeit vor der Social-Media-Generation coachen: „Damals habe ich ja auch ein bisschen deswegen aufgehört, auch die jungen Spieler haben dann mal eben über Whats-App kurz vor Trainingsstart geschrieben, dass sie nicht dabei sind. Da ist es dann blöd, wenn man motiviert beim Training ist und man hat dann – insbesondere im Winter – keine Leute.

Generell müssen die Leute wieder mehr nach draußen.“ Mit den ehemaligen Meisterspielern von Habinghorst hält Beleijew weiter guten Kontakt. Gordon Schwarze – damals Kapitän beim VfB – ist heute als Vorsitzender in Habinghorst eingespannt. Und Marc Olschewski, Torjäger von damals, war bis vor einem Jahr noch Spielertrainer. „Die sind alle jetzt älter, teilweise als Arzt oder Lehrer unterwegs und nennen mich immer noch Coach, wenn wir telefonieren. Das macht einen natürlich auch ein bisschen stolz.“, so Beleijew abschließend. Vielleicht sieht man ihn demnächst wieder als Trainer am Seitenrand.
Kult-Trainer hält es länger ohne Entzugserscheinung aus als Coaches im Lockdown
Furiose Rettung: 2010 war VfB Habinghorst während des letzten Spiels mehrfach abgestiegen