
Trotz des 2:1-Sieges gegen Westfalia Langenbochum stieg der FC Frohlinde am Pfingstmontag aus der Landesliga ab. Ein Nachspiel hatte die Partie vor dem Sportgericht wegen einer Szene abseits des Spielfeldes. In der Konsequenz trat Frohlindes Sportlicher Leiter Siggi Morina zurück. © VOLKER ENGEL
Funktionär des FC Frohlinde tritt nach Manipulationsvorwürfen zurück: „Aber ich war es nicht“
Fußball-Bezirksliga
Dem FC Frohlinde wird vom Verbandssportgericht vorgeworfen, das abschließende Landesliga-Spiel während der 90 Minuten beinahe gekauft zu haben. In der Konsequenz trat der beschuldigte Castrop-Rauxeler Funktionär wenig später zurück – und bekräftigt seine Unschuld.
Wie unsere Redaktion berichtete, soll es am finalen Landesliga-Spieltag (Pfingstmontag, 6. Juni) in der Partie zwischen dem FC Frohlinde und Westfalia Langenbochum (2:1) einen Manipulationsversuch durch den Gastgeber gegeben haben. Beim FCF tritt deswegen nun der Sportliche Leiter Shpend „Siggi“ Morina (mit Unterbrechung als Spieler und Trainer seit 1997 im Castrop-Rauxeler Verein) zurück.
Frohlinder sollen Hertenern Geld geboten haben
Laut des Urteils des Sportrichters Dr. Markus Seip (Gütersloh) soll der Sportliche Leiter des FC Frohlinde nach einem Elfmeterpfiff gegen sein Team an der Langenbochumer Bank aufgetaucht sein - und Geld geboten haben, damit der Verein absichtlich verliert. Das hatte der nahe der Szene stehende Schiedsrichterassistent John Peters ausgesagt.
Daraufhin sperrte das Verbandssportgericht Morina für neun Monate, wovon die abschließenden drei auf Bewährung ausgesetzt wurden. Beim Verein stieß das Urteil auf Widerspruch. Zum Rücktritt Morinas hieß es vom Vorsitzenden des FCF, Robert Janßen: „Der beschuldigte Funktionsträger hat unabhängig von der verhängten Funktionssperre seinen Rücktritt erklärt.“
Sportlicher Leiter des FC Frohlinde weist Anschuldigungen von sich
Auf Anfrage unserer Redaktion beantwortete Morina selbst die Frage, ob er den Langenbochumern Geld geboten habe, deutlich: „Nein, das habe ich nicht. Ich war zwar zu dem Zeitpunkt in der Nähe der gegnerischen Bank. Aber ich war es nicht“, so der ehemalige Frohlinder Funktionär.

Siggi Morina ist von seinem Posten als Sportlicher Leiter des FC Frohlinde nach Anschuldigungen zurückgetreten. © Jens Lukas
Aus Kreisen des FC Frohlinde erfuhr diese Redaktion, dass es sich bei der Person um einen Zuschauer der Partie gehandelt haben soll. Und auch der Hertener Trainer, Nassir Malyar, hatte Morina nicht explizit beschuldigt. Er sprach von Verantwortlichen aus Frohlinde im Allgemeinen. „Sie haben uns Geld geboten, wenn wir das Spiel verlieren“, so Malyar.
Mögliches FCF-Comeback: „Man sollte niemals nie sagen“
Warum die Frohlinder dennoch keinen Einspruch einlegten, sondern nur eine Stellungnahme zum Urteilsvorschlag vorlegten, bleibt unklar. Für Siggi Morina war an eine Fortsetzung seiner Tätigkeit unter den aktuellen Umständen ohnehin nicht zu denken.
„Ich möchte auch niemanden in die Pfanne hauen. So ging es auf jeden Fall nicht weiter. Dass es nach fast 25 Jahren jetzt so endet, ist natürlich traurig“, so der ehemalige Sportliche Leiter, der mit Unterbrechungen seit 1997 in Frohlinde aktiv war.
An eine Rückkehr kann Siggi Morina zurzeit auch nicht denken, sagt aber: „Man sollte niemals nie sagen.“
Ist passionierter und aktiver Sportler aus dem schönen Bergischen Land und seit 2011, ursprünglich wegen des Studiums, im Ruhrgebiet unterwegs. Liebt die Kommunikation mit Menschen im Allgemeinen und das Aufschreiben ihrer Geschichten im Speziellen.
