Für einen Moment mal kein Gentleman

Auf der Außenbahn

Ein getarnter Mannschaftsverantwortlicher, ein stundenlanger Einsatz auf dem Court, ein Einsatzverzicht für einen Teamkollegen und eine eingeflogene Korfballerin. Wir haben die schönsten Geschichten aus Castrop-Rauxels Sport für Sie gesammelt.

CASTROP-RAUXEL

, 19.12.2016, 15:51 Uhr / Lesedauer: 2 min
(v.l., v.o.) Rüdiger Dülfer, Willi Henseleit, Thorsten Leder, Felix Sobottka, Ralf Utech, Lea Witthaus

(v.l., v.o.) Rüdiger Dülfer, Willi Henseleit, Thorsten Leder, Felix Sobottka, Ralf Utech, Lea Witthaus

Rüdiger Dülfer, Trainer der Regionalliga-Korfballer des Schweriner KC, war am Sonntag ein Doppelagent, wie man ihn aus Spionagefilmen kennt. Vor der Partie und auch in der Halbzeitpause des vereinsinternen Duells gab er in der Kabine nacheinander beiden Teams Tipps, welche Stärken und Schwächen sie bei ihren Konkurrenten zu beachten haben. Ausgeglichen war die Partie trotz der Gleichbehandlung beim Coaching dennoch nicht. Schwerin 1 hatte deutlich mit 31:8 die Nase vorn.

Willi Henseleit, Fußball-Trainer der zweiten Herren-Mannschaft von Arminia Ickern und aktuell Betreuer bei den Frauen, musste am Sonntag nach eigener Aussage kurzzeitig „den Status als Gentleman aufgeben“. Beim Spiel der Bezirksliga-Kickerinnen am Schweriner Grafweg war er in der Alleinverantwortung, da der Sportliche Leiter Yannick Grondin erkrankt fehlte. Henseleit berichtete: „Die Frauen hatten von ihm auf einem Zettel ihre Aufstellung bekommen. Die passte aber nicht mehr nach meinen Eindrücken der ersten zehn Minuten. Da musste ich mit einer Standpauke erst einmal Umstellungen vornehmen.“

Torsten Leder, Interims-Trainer der Kreisliga B-Fußballer des SuS Pöppinghausen, wurde von Teambetreuer Marc Dittloff quasi „getarnt“ im offiziellen Spielberichtsbogen als Coach eingetragen. Da Leder selbst auflief, tauchte sein Name in richtiger Schreibweise in der Aufstellung auf. Beim Vermerk unter „Mannschaftsverantwortlicher“ bekam Torsten Leder allerdings noch ein „h“ als zweiten Buchstaben seines Vornamens geschenkt.

Felix Sobottka, Basketballspieler beim Castroper BC, war am Sonntag für seinen Verein insgesamt sieben Stunden am Stück im Einsatz. Zunächst betreute der 21-Jährige seine U14-Nachwuchs-Mannschaft beim 126:19-Erfolg gegen Schalke 04 2. Anschließend stand Sobottka in der Startformation der ersten Herren-Mannschaft gegen die BG Dorsten 2 (38:86). Zum Abschluss saß er dann noch als Zeitnehmer der Damen-Partie am Kampfgericht, sodass sein CBC-Tag erst um 22 Uhr am späten Abend endete.

Ralf Utech, Trainer des Handball-Landesligisten TuS Ickern, verzichtete am Samstag auf das Spiel seines Teams gegen den HSV Herbede (19:21), um Sascha Knauf einen Einsatz als Kreisläufer zu ermöglichen. Knauf ist als Trainer für die B-Jugend des TuS zuständig, die zur selben Zeit beim HSC Eintracht Recklinghausen in der Kreisliga antreten musste. Utech sprang dort beim 21:23 als Übungsleiter in die Bresche, während Knauf in der Landesliga-Partie auflief und auch ein Tor für den TuS erzielte.

Lea Witthaus, Korfballerin in Diensten des Schweriner KC, wurde für die Partie von Schwerin 1 gegen Schwerin 2 quasi rechtzeitig eingeflogen. Aktuell absolviert sie ein Auslandssemester in Irland. Ihr Kapitän Lennart Schwirtz erklärte nach der Partie, in der sie ihr Comeback für den SKC 1 gab: „Die Weihnachtspause an der Uni kam für Lea gerade richtig, um in diesem Spiel dabei zu sein.“ Und auch beim internationalen Auftritt der Schweriner im Januar beim Europa Shield in Portugal ist Lea Witthaus am Ball, da das Studium pausiert