Seit dieser Saison darf man in den Amateurligen, in welchen auch die Castrop-Rauxeler Vereine spielen, fünf Wechsel vornehmen. Fünf Optionen für den jeweiligen Coach also, einen frischen Akteur aufs Feld zu schicken. Das entschied der FLVW vor Beginn der Saison. Nun ist die Hinrunde fast absolviert und die Castrop-Rauxeler Trainer konnten sich ein Bild von der Regeländerung machen. Finden sie die Regel gut? Merkt man einen Unterschied zu nur drei Wechseln? Welche Nachteile hat es und würden sie die Regel wieder rückgängig machen, wenn sie könnten? Wir haben nachgefragt.
Antonio Molina ist seit vier Spieltagen der neue Cheftrainer des SV Wacker Obercastrop. Bei seinem ersten Spiel für den Westfalenligisten musste er sich während des Spiels zunächst mal erkundigen, ob die Regel mit fünf Wechseln überhaupt noch Bestand habe und wie oft er nun wechseln darf, denn: Molina hatte nach seinem Aus beim Oberligisten TSV Meerbusch im Sommer kein Spiel mehr gecoacht.
Dennoch findet der gebürtige Wuppertaler, dass die neue Regel eine super Möglichkeit für Trainer sei, während des Spiels mehr zu verändern. Er freut sich über das Mehr an Spielraum bei der Taktik und der Belastungssteuerung, denn am Ende des Tages sind seine Spieler „immer noch Amateure und haben einen normalen Beruf“, da tue ein Wechsel manchmal gut, erklärt er.
Torsten Schreiber betreut den SC Arminia Ickern in der Kreisliga A. Auf die Frage, wie er die fünf Wechselmöglichkeiten findet, positioniert sich der Übungsleiter klar: „Astrein, das sollen die mal schön beibehalten.“ Er glaubt, dass auch ein Großteil seiner Spieler mit der neuen Regelung zufrieden ist und er selbst profitiere davon, spielspezifischer eingreifen und die Belastung seiner Spieler etwas besser steuern zu können.

Rammel hatte nur wenig davon
Sascha Rammel ist bis zur Winterpause noch für den Bezirksligisten FC Frohlinde verantwortlich. Er sieht neben Vorteilen der Regeländerung auch Nachteile. Gut findet der Noch-Frohlinder, dass er die Möglichkeit besitzt, mehr Einfluss von außen aufs Spiel zu nehmen und potenziell Verletzungen vorzubeugen. Dennoch findet er, dass fünf Wechsel zu viel seien. Wenn man die halbe Mannschaft wechsele, sei das schlecht für den Spielfluss. „Die goldene Mitte würde ich gut finden“, erklärt Rammel. Vier Wechsel seien seiner Ansicht nach die optimale Menge. Seine Mannschaft sei bei der Regel aber sowieso etwas außen vor, da sie aufgrund der Kadergröße an Spieltagen meist nicht sehr oft wechseln konnte.
Stephan Gil ist Trainer beim VfR Rauxel in der Kreisliga B. Auch er findet die neue Wechsel-Regel ganz gut. Für ihn ist es ein positiver Aspekt, dass er mehr Spielern Einsatzzeiten geben kann. „Es wollen und sollen auch alle spielen“, erklärt er.
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