
© Jens Lukas
Frohlinder Fußballer heuert überraschend beim VfB Habinghorst an
Fußball-Kreisliga A
Unverhofft kommt oft - auch im Fußball. Dass ihm ein Spieler jedoch völlig unverhofft ins Nest geflogen kam, will Habinghorsts Coach Marc Olschewski nicht unbedingt im Raum stehen lassen.
Bei den Kreisliga-A-Fußballern VfB Habinghorst will Trainer Marc Olschewski in der Saison 2021/22 mit zwei Stürmern spielen. „Wegen der besseren Konkurrenz-Situation bestand im Zentrum daher noch Bedarf bei uns“, sagt Olschewski.
Neuzugang sollte schon vor zwei Jahren kommen
Der könnte jetzt gedeckelt sein: Ilias Homann vom städtischen Liga-Konkurrenten FC Frohlinde II soll diese Lücke schließen. Am Freitag, 25. Juni, möchte der Stürmer erstmals beim VfB Habinghorst mittrainieren.
Als gebranntes Kind ist Trainer Olschewski noch vorsichtig: „Wenn Ilias kommt, ist er bei uns auf jeden Fall eine Verstärkung für die Offensive.“ Schon vor zwei Jahren wollte Olschewski den nun 21-Jährigen zum VfB Habinghorst locken, bekam damals jedoch eine Absage.

Spielte zuletzt beim FC Frohlinde II: Ilias Homann (beim Schuss). © Volker Engel
„Wir haben uns vorgestern getroffen und Ilias hat mir gesagt, dass er Frohlinde nun doch verlassen will.“ Vom Ortsteil her würde der Wechsel zum VfB passen: Ilias Homann wohnt in Habinghorst. Zum Sportplatz „Habichthorst“ wäre es folglich nicht weit für den jungen Familienvater.
Als Jugendlicher galt Ilias Homann einst als großes Talent. In ganz jungen Jahren spielte er beim VfL Bochum. Sogar für höherklassige Aufgaben sah ihn sein Frohlinder Trainer Jimmy Thimm gut geeignet. Vor gut einem Jahr merkte Thimm an, dass Homann auf jeden Fall höher spielen kann: „Bei ihm muss man nur abwarten, wo er selbst hin will.“ Beim VfB bliebe es wie in Frohlinde erst einmal bei der Kreisliga A.
Ein Handicap von Homann sind wohl die paar Pfunde zuviel, die er auf den Rippen trägt. Er selbst hat sich einst mit dem früheren Bundesliga-Torjäger Ailton verglichen. Der 106-fache Erstliga-Torschütze war trotz seiner Fülle jedoch äußerst schnell. „Eine meiner Stärken ist die Antrittsschnelligkeit“, sagt Homann über sich. Und einen Mordsschuss hat der Linksfuß auch.
„Ilias Homann passt 100-prozentig rein bei uns“, sagt Trainer Olschewski. Er sei ein Fußballer, der den Unterschied ausmachen könne mit seinem starken Eins-zu-Eins-Spiel. Ab und an sei der junge Mann aber noch etwas zu emotional - und reite damit oft auf der Rasierklinge zur Gelben Karte.
Seine Emotionalität etwas zu drosseln, daran müsse Ilias Homann arbeiten. Dennoch sagt Trainer Olschewski: „Wir brauchen in unserer Mannschaft lautstarke Typen wie Ilias auf dem Platz.“ Unnütze Kritik solle er jedoch unbedingt vermeiden - die sei kontra-produktiv. Unter dem Strich bleibt: Trainer Marc Olschewski freut sich auf einen Stürmer wie Ilias Homann.
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.