FLVW-Funktionär hat Sorge um einen Wettbewerb

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FLVW-Funktionär hat Sorge um einen Wettbewerb

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Die Kontakt-Sportarten erleben aktuell den zweiten Lockdown im Jahr 2020. Der Betrieb im Amateurfußball ruht völlig im November. Ob im Dezember wieder gespielt werden kann, steht in den Sternen.

Castrop-Rauxel

, 02.11.2020, 05:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Nicht nur für die Fußballer ist es mit dem Lockdown Light im November eine ungewöhnliche Zeit. Auch einen Funktionär wie Klaus Overwien, der Staffelleiter der Landesliga 3, Bezirksliga 9 und 14 sowie Spielleiter Westfalenpokal ist. Er erlebt jetzt Dinge, die er zuvor so nicht kannte.

Klaus Overwien hat plötzlich Zeit für einen Fernsehmorgen

Seit dem Saison-Stopp am Donnerstag (29. Oktober) durch den Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) bleibt Overwiens Telefon fast still. Was ansonsten zum Ende einer jeden Woche nie der Fall war. „Ich schaue gerade im Fernsehen die Sendung Doppelpass an, was ich sonst nie tue“, erklärt der Staffelleiter am Sonntag (Allerheiligen).

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„Wenn ich das wüsste, würde ich sofort Lotto spielen und den Jackpot knacken“, kontert der Funktionär die Frage, ob er an eine Fortsetzung der Saison im Dezember glaube. Es müsse abgewartet werden, ob sich die Corona-Zahlen durch den von der Politik auferlegten Lockdown Light für den Sport, die Gastronomie und Fitnesscenter überhaupt nach unten bewegen.

Funktionär möchte die Winterpause verkürzen

„Ganz persönlich glaube ich, dass es schwierig wird, im Dezember wieder Fußball zu spielen. Es macht doch absolut keinen Sinn alles hoch zu fahren, um dann nach einer Woche wieder unterbrechen zu müssen. Vielleicht wäre es daher sinnvoller, die Winterpause zu verkürzen und erst im Januar mit Fußball wieder anzufangen“, so Overwien. In ein, zwei Wochen würden alle klarer sehen. Ob die niedrigen Corona-Zahlen vom September erreicht werden können, sei eine andere Frage.

„Wir Funktionäre im FLVW sind ständig über Video-Konferenzen in Kontakt und können je nach Corona-Lage schnell entscheiden, was getan werden muss. Nicht bis zum 1. November zu warten und schon am Donnerstag den Fußball-Betrieb einzustellen. Das traf überwiegend auf positive Resonanz bei den Vereine“, erklärt Overwien.

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Alle möglichen Szenarien würden bei den Video-Konferenzen diskutiert, in alle Richtungen werde nachgedacht, auch über einen Plan B. Dass eventuell nur eine Halbserie mit Wertung Aufstieg und Abstieg gespielt werden könnte, sei allen Vereinen vor Saisonbeginn mitgeteilt worden, da solle bitte nun keiner kommen und meckern, wenn es tatsächlich zutreffen würde, so Overwien. Dieser sieht die Corona-Lage für den Fußball aber längst nicht so bedrohlich wie im März 2020, als die Saison abgebrochen wurde. „Damals wurde wir alle von Corona auf dem falschen Fuß erwischt, in den vergangenen Monaten haben wir viel dazugelernt und können besser mit der Corona-Situation umgehen.“

Erst rund 20 anstatt 30 Prozent der Saison sind gespielt worden

Auch durch die Spielausfälle wegen Corona-Verdachtsfällen und an Corona erkrankten Fußballern ist die Saison noch nicht weit fortgeschritten. In der Westfalenliga 2 , in der Wacker Obercastrop beheimatet ist, sind bislang 67 Begegnungen ausgetragen worden. Das sind 21,90 Prozent der gesamten Saison, die 306 Spiele beinhaltet. Ebenso viele Partien umfasst die Landesliga 3 mit dem FC Frohlinde. In dieser Klasse gab es erst 63 Duelle (20,59 Prozent der Saison). Nur wenig besser sieht es in der Bezirksliga 9 mit der Spvg Schwerin, FC Castrop-Rauxel und SG Castrop aus. Von 240 Saisonspielen wurden 54 Partien bestritten. Das sind 22,50 Prozent der Saison-Gesamtstrecke. Normalerweise müssten in der Westfalenliga 2, Landesliga 3 und Bezirksliga 9 jeweils bereits rund 30 Prozent der Partien fertig sein.

Der Westfalenpokal steht vor dem Aus

Dass die Saison 2020/2021 „wie auch immer zu Ende gespielt wird“, davon geht Overwien aus. Rund um den Westfalenpokal-Wettbewerb sieht es nicht gut aus. „Wir wollten in diesem Jahr zwei Runden spielen. Daraus wird nichts mehr. Von den 32 Spielen der ersten Pokalrunde haben bislang nur vier stattgefunden. Der Großteil war für das Allerheiligen-Wochenende terminiert, wurde aber durch den Lockdown ausgebremst.“ Betroffen waren auch Wacker Obercastrop und der FC Frohlinde. „Ich habe mir den Rahmentermin-Kalender angeschaut. Den Westfalenpokal bis zum 22. Mai zu Ende zu bringen, dürfte wegen der vielen Spiele speziell in der Regionalliga und Oberliga nicht gehen“, sagt Overwien.

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