
Huckardes Fabio Mund-Reyes (r) knallte einen Freistoß in den rechten Winkel des Frohlinder Tores. © Jens Lukas
Duell zwischen FC Frohlinde und BW Huckarde endet mit „Spitzenreiter, Spitzenreiter!“-Rufen
Fußball
Eine gemeinsame Spätschicht am Freitagabend mit Anpfiff um 19.30 Uhr und Abpfiff nach 21.15 Uhr haben die Bezirksligisten FC Frohlinde und BW Huckarde hinter sich gebracht. Vor 173 Zuschauern fielen dabei sieben Tore.
Für den FC Frohlinde hat sich die Vorverlegung des Bezirksliga-Duells mit BW Huckarde nicht gelohnt. Den Zuschauern, die Stadionsprecher Jörg Leineweber mit 173 bezifferte, hatten trotzdem ihren Spaß. Dass BW Huckarde mit Trainer Thomas Faust wie schon am ersten Spieltag einen 4:3-Sieg feiern konnte, ist dann eine andere Geschichte.
Fans sahen Stolperer - Frohlinder flog mit Roter Karte vom Platz
Die Begegnung selbst hatte eine Geschichte, an der auch Schiedsrichter Jan Hörsting (Ahaus) mitschrieb. In der 38. Minute schickte er nämlich Mustafa Ali wegen einer vermeintlichen Notbremse mit der Roten Karte vom Platz. Notbremse? Frohlinder Zuschauer hatten eher einen Stolperer des Huckarder Gegenspielers gesehen.

Frohlindes Mustafa Ali (r) sah die Rote Karte. © Jens Lukas
Bemerkenswert: Die Frohlinder waren selbst in Unterzahl keinen Deut schlechter als die agilen Mannen von Coach Faust. Auf der Gegenseite ersetzte Co-Trainer Stephan Gerhardt den Urlauber Sascha Rammel an der Linie.
Hamut holt Elfmeter heraus und trifft selbst
Frohlinde kam schwer ins Spiel. Der ehemalige Schweriner Thomas Geiger machte schnell das 1:0 – nach nur zwei Minuten. Das war der erste Partykiller vor dem großen Klubheim-Opening am Samstag an der Brandheide. Aber es wurde besser. Als Emre Hamut auf Rechtsaußen im Strafraum gefoult wurde, schoss Alihan Kurgan den Ball trocken ins rechte Eck zum 1:1 (19.). Elfmeter-Verursacher Kaled Al Salti musste sich einige Schimpftiraden von seinem Trainer anhören.
Dabei wurde es für die Gäste noch schlimmer. Hamut drehte sich am Strafraum kurz und nagelte den Ball zum 2:1 (30.) ins Netz. Und bekam ein dickes Lob von Faust: „Das ist Fußball, ein Kontakt und dann solch ein Abschluss!“

Frohlindes Emre Hamut (l) ließ sich nach seinem Tor zum 2:1 feiern. © Jens Lukas
Kurze Zeit später folgte der Platzverweis für den jungen Mustafa Ali. Huckarde bekam kurz Oberwasser und kam durch Geiger zum 2:2 (44.). Das Spiel war noch nicht vorbei und nahm in der zweiten Halbzeit Fahrt auf. Alihan Kurgan donnerte einen Freistoß an die Unterkante der Latte. Die FCF-Fans hatten den Knaller noch nicht vergessen, da traf Kurgan zum 3:2 (79.). Dann drehte sich alles. Fabio Mund-Reyes knallte einen Freistoß in den rechten Winkel zum 3:3 (82.). Hazar Aksözek machte per Kopfball das Huckarder 4:3 (87.).
Mit ihrem Sieg sorgten die Huckarder dafür, dass sie bis zum Abpfiff des zweiten Spieltages - also für etwa 36 Stunden - die Tabellenführung übernommen haben. Weshalb sie es sich nicht nehmen ließen, sich und ihre Fans vor dem Verlassen des Platzes mit „Spitzenreiter! Spitzenreiter“-Rufen zu feiern.
FCF-Keeper Marvin Raab war nicht glücklich mit den vielen Freistößen, die sein Team in der zweiten Halbzeit produzierte. Er sagte: „Daraus fallen zwangsläufig Gegentore.“

Mit zwei Toren war Huckardes Thomas Geiger, der einst für die Spvg Schwerin spielte, der Spielverderber für den FC Frohlinde. © Jens Lukas
Gerhardt: Rote Karte war spielentscheidend
Frohlindes Co-Trainer Stephan Gerhardt: „Die Rote Karte war spielentscheidend. Diese war meiner Meinung nach unberechtigt. Am Ende waren unsere Jungs platt.“
Huckardes Trainer Thomas Huckarde: „Ganz klar: Der Platzverweis hat uns in die Karten gespielt. Positiv ist, dass wir zweimal in diesem Spiel zurückgekommen sind.“
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).

Geboren und wohnhaft in Castrop-Rauxel, bin ich über den Billardsport (Karambolage) als freier Mitarbeiter in der Castrop-Rauxeler Lokalredaktion angefangen. Da ich neben dem französischen Billard noch Fußball, Handball, Tischtennis und Tennis in Vereinen aktiv ausführte bot es sich förmlich an, darüber ebenfalls zu berichten.