
© Volker Engel
FC Frohlinde: Ein wichtiger Spieler hat seinen Abschied beschlossen
Fußball-Landesliga
Diese Nachricht wird beim FC Frohlinde viele erschüttern. Die beiden Trainer, Stefan Hoffmann und Michael Wurst, gehen im Sommer. Jetzt nimmt auch ein ganz wichtiger Spieler seinen Hut.
Der Sportliche Leiter Shpend („Siggi“) Morina arbeitet mit Volldampf an der Gestaltung des neuen Kaders beim Fußball-Landesligisten FC Frohlinde. Noch am Montag (11. Januar) erzählte er: „Es gab schon viele Gespräche mit Spielern aus unserem Kader, allerdings kann ich noch keinen Vollzug melden.“
Mit Ausnahme von bei Torwart Daniel Schultz. Von dessen Zusage zur neuen Saison der 1. FC-Vorsitzende Robert Janßen schon berichtete.
Die Suche nach einer neuen Herausforderung
Am Montagnachmittag gab es den Hammer. Ein Stammspieler spielt bald nicht mehr für den Club von der Brandheide: Der Kapitän geht von Bord. Dietrich („Didi“) Liskunov hat sich entschlossen, den Verein zu verlassen. Das erzählte er dem Reporter unserer Redaktion - nachdem er Morina kurz vorher seinen Entschluss mitteilte.

Dietrich Liskunov (M.) schoss in den vergangenen Jahren wichtige Tore - wie hier gegen Resses Keeper Florian Altmeyer zum 1:1 beim 2:1-Sieg im Oktober 2020. © Hermann Klingsieck
Das ist Didi Liskunov
- Dietrich Liskunov kam im Alter von drei Jahren aus seinem Geburtsort Kustanai aus Kasachstan nach Deutschland.
- Seine ersten Fußball-Gehversuche unternahm er beim SV Dingen und wechselte danach zum VfR Rauxel. Von dort ging es zur Spvg Schwerin - bis zur C-Jugend.
- Als 15-Jähriger ging Dietrich Liskunov zu RW Ahlen und als U17-Junior zu RW Essen (Bundesliga).
- Torwart Bayran Arslan bewegte 2013 ihn dazu, zu den A-Junioren des FC Frohlinde zu wechseln. Zeitgleich bekam er Einsätze bei den Bezirksliga-Senioren.
- Sein vormaliger Trainer aus Essener Zeiten, Marco Rudnik, holte Liskunov für die Saison 2016/17 zum DSC Wanne. Als Liskunov kam, war der Trainer schon entlassen. Nach einem halben Jahr kam „Didi“ wieder nach Frohlinde zurück.
Liskunov sagte: „Ich fühle mich nach wie vor in Frohlinde wohl, suche aber jetzt eine neue Herausforderung.“
Suchen ist dabei das richtige Wort. Einen neuen Verein hat der FCF-Kapitän noch gar nicht. Der Hauptgrund für den Wechsel wäre sein Umzug in die Dortmunder Innenstadt. Dort an der Technischen Universität macht er jetzt seinen Master. Von seiner Wohnung zur Uni wären es mit der U-Bahn nur zehn Minuten.
So würde er jetzt einen Klub im Umkreis der Bierstadt favorisieren. Was ihn sportlich an dem Dortmunder Fußballkreis interessiert, sei die dortige Hallen-Stadtmeisterschaft oder der Hecker-Cup. Liskunov sagte: „In dieser Form gibt es das in Castrop-Rauxel nicht.“ Wäre der Oberligist ASC Dortmund mit dem Castrop-Rauxeler Trainer Toni Kotziampassis vielleicht eine Option? Darauf antwortete der 25-Jährige mit einem Lachen: „Viermal Training pro Woche, das muss nicht sein.“
Voller Einsatz im Abstiegskampf
Frohlinde verliert nun einen wichtigen Unterschiedsspieler. Der aber trotzdem seine Zuneigung zum Verein beweist: „Ich werde alles versuchen, dass die Mannschaft nicht aus der Landesliga absteigt.“
Immerhin hat Liskunov bis auf ein kurzes „Intermezzo“, wie er es selbst nannte, beim DSC Wanne seine gesamte Seniorenzeit in Frohlinde verbracht. Als Stefan Hoffmann noch an der Brandheide A-Junioren-Trainer war, hatte er 2014 den jungen „Didi“ in die erste Mannschaft beordert. Nur beim Kreispokal-Finale damals gegen den SV Wacker Obercastrop (2:1), blieb Liskunov auf der Bank.
Danach ging die Post ab. Etwas Wehmut war Liskunov bei seiner Ankündigung doch anzumerken. Zumal er ja einige „Kumpel“ im Verein hat, wie er es erzählte. Auch Morina sei traurig gewesen: „Sauer war er nicht und er konnte es verstehen.“
2013: Von der Hafenstraße zur Brandheide
Dietrich Liskunov hat ja auch schon in seinen jungen Jahren eine Ära in Frohlinde geprägt. Wenn er im Sommer die Brandheide verlässt war er acht Jahre im Verein, 2013 kam er aus der U19 von RW Essen an der Hafenstraße an die Brandheide.
Geboren und wohnhaft in Castrop-Rauxel, bin ich über den Billardsport (Karambolage) als freier Mitarbeiter in der Castrop-Rauxeler Lokalredaktion angefangen. Da ich neben dem französischen Billard noch Fußball, Handball, Tischtennis und Tennis in Vereinen aktiv ausführte bot es sich förmlich an, darüber ebenfalls zu berichten.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
