
© Volker Engel
FC Frohlinde bekommt Riesen und verliert Schützen des 1. Saisontores
Fußball-Landesliga
Durch die Corona-Krise gibt es wichtigere Dinge. Aber wenn beim Fußball-Landesligisten FC Frohlinde in der Saison 2020/21 der Ball läuft, werden sich die Fans neue Gesichter merken müssen.
Nicht nur vor dem Beginn der Corona-Pandemie haben Stefan Hoffmann und Michael Wurst an ihrem Kader für die neue Saison 2020/21 gewerkelt. Auch in der dritten Krisen-Woche hat sich bei den Personalplanungen etwas getan. Ein weiterer Abgang steht fest - und ein Neuzugang.
Es wurde jetzt bekannt, dass die mit seinem Tor zum 1:0 beim 2:1-Sieg gegen TuS Bövinghausen so spektakulär begonnene Reise von Ex-Profi Marc Kruska (vormals Borussia Dortmund) im Sommer an der Brandheide endet. Der Castrop-Rauxeler, Schütze des ersten Saisontores, hatte durch seine Tätigkeit als Co-Trainer bei den A-Junioren des VfL Bochum (Bundesliga) nicht die Zeit, sich beim FCF stärker einzubringen. Was auch das Trainer-Gespann Stefan Hoffmann und Michael Wurst bedauert.

Ex-Profi Marc Kruska (l) verlässt nach einem Jahr beim FC Frohlinde den Verein von der Brandheide. © Marcel Witte
Marc Kruska selbst geht davon aus, dass er künftig keine Zeit mehr hat, sonntags selbst zu spielen. Ein Bezirksligist hatte bei ihm angeklopft. Aber auch für diese Liga bedarf es Training, so Kruska: „Mein Job in Bochum hat Priorität.“
Das Trainer-Duo Hoffmann/Wurst hat jetzt - nach fünf bekannten Neuzugängen - einen weiteren Namen genannt. Den von Jonathan Marzok vom SV Bommern (Bezirksliga). Dieser wechselt allerdings nur dann, wenn Frohlinde in der Landesliga verbleibt. Das Team von der Brandheide steht augenblicklich auf Platz elf, drei Punkte vor dem Relegationsplatz. Coach Wurst ist sich sicher, dass das auch so bleibt. Er sagte am Montag: „Ich glaube gar nicht daran, dass die Saison noch zu Ende gespielt werden kann. Es wird sicherlich darauf hinauslaufen, dass wie in England die Saison ab der 7. Liga hinunter abgesetzt und annulliert wird.“
So würde also der 21-jährige „Riese“ Marzok an der Brandheide auflaufen, den Michael Wurst mir Vorschuss-Lorbeeren so ankündigt: „Er ist fast zwei Meter groß, schnell und hat einen starken linken Fuß. Er gehört nicht in die Bezirksliga.“
Mit Marzok hat nun der sechste Neue seine Zusage gegeben. Zuvor waren es Kerem Kalan, Muhammad Kurt (beide TuS Rahm), Linus Budde (SuS Merklinde), Emirhan Danerbas (Concordia Wiemelhausen) und Dominik Grgic (TuS Haltern). 15 Spieler aus dem bestehenden Kader hatten schon signalisiert, dass sie bleiben. Zwei Stürmer sind noch im Blickpunkt. Gespräche wollen die beiden Trainer noch führen, erläuterte Wurst.
Michael Wurst passt es als ehemaligen Torjäger natürlich nicht, dass der FCF mit 24 Treffern nach 20 Spielen die zweitschlechteste Ausbeute in der Landesliga 3 aufweist. Nur der weit abgeschlagene Tabellenletzte Westfalia Langenbochum hat mit 23 Toren weniger erzielt.
Trainer Wurst ist enttäuscht von Flaczek
Einige Fragen sind noch im eigenen Hause zu klären. Enttäuscht zeigte sich Wurst, dass Marc Flaczek den Verein verlässt: „Wir haben ihn immer unterstützt. Ich verstehe nicht, dass er in einer tieferen Klasse spielen wird.“ Flaczek schließt sich dem Kreisliga-A-Spitzenreiter FC Castrop-Rauxel an. Von Servan Ak, der vor der Saison aus der A-Jugend von Westfalia Herne kam, sagte Wurst: „Der ist ja schon weg.“ Ob sie bleiben oder gehen. Darüber sollte noch mit Samet Yildirim und Vassillios Jossifidis beim Training geredet werden. Aber das ist ja momentan nicht möglich. Fragezeichen stehen noch bis zum Sommer hinter dem Verbleib Dominik Behrend und Andreas Kluy. Beide Routiniers wissen noch nicht, ob sie weiterspielen werden.
Geboren und wohnhaft in Castrop-Rauxel, bin ich über den Billardsport (Karambolage) als freier Mitarbeiter in der Castrop-Rauxeler Lokalredaktion angefangen. Da ich neben dem französischen Billard noch Fußball, Handball, Tischtennis und Tennis in Vereinen aktiv ausführte bot es sich förmlich an, darüber ebenfalls zu berichten.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
