Der FC Castrop-Rauxel hat sich in der Fußball-Bezirksliga gefangen. Marc Schröter, ein Sommer-Neuzugang beim Klub am Fuchsweg, der in seiner Laufbahn noch nie so tief auf dieser Ebene gekickt hat, spielt dabei eine große Rolle.
Am Sonntag, 1. Advent, sollten auf dem Sportplatz am Merklinder Fuchsweg nicht nur die Kerzen glühen. Zum ersten Rückrundenspiel läuft der SC Weitmar auf, mit denen die Mannschaft von Trainer Tino Westphal noch etwas gutzumachen hat.
Schwieriger Saisonstart für den FC Castrop-Rauxel
Mit 2:7 gingen die Europastädter zum Saisonstart 2024/25 der Fußball-Bezirksliga in Bochum baden. Sommerneuzugang Marc Schröter verspricht diesmal einen heißeren Tanz. In Marc Schröter, der im Sommer neben Robin Franke von Landesligist SF Wanne zum FC Castrop-Rauxel kam, schickten sich zwei Ex-Spieler des SV Wacker Obercastrop an, in der Fußball-Bezirksliga für Furore zu sorgen.
Gerade für den in Recklinghausen-Süd wohnenden Schröter war diese Kicker-Ebene Neuland.
Seit seiner Jugend hat Marc Schröter immer nur höherklassiger gespielt, Bezirksliga stand nicht auf seiner Agenda. 130 Oberligaspiele, 89 Westfalenligaeinsätze und 37 Matches in den U19-Bundesliga-West zeugen davon, was für ein Stürmer dem FC Castrop-Rauxel ins Netz gegangen ist. So war der 2:7-Einstand in dieser Liga beim SC Weitmar irgendwie erschreckend.
Das hatte aber seine Gründe, erklärte Schröter, der mit acht Treffern derzeit bester Schütze in seinem neuen Team ist, in einem Gespräch mit dem Reporter dieser Redaktion: „Urlauber und Verletzte, selbst ich fiel wegen meiner Hochzeit aus.“

Nach einem ruckeligen Beginn in die Spielzeit 2024/25 hat sich der FC Castrop-Rauxel jetzt auf Platz sechs der Bezirksliga-Tabelle vorgearbeitet. Ein schönes Vorweihnachts-Geschenk liegt mit dem Match gegen Weitmar am Sonntag, 1. Dezember, förmlich auf dem Gabentisch.
Die Formation von Vereins-Präsident Uwe Blase auf Platz sechs mit 25 Punkten auf dem Konto, der Fast-Aufsteiger aus Bochum Weitmar, der nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz dem TuS Harpen den Vortritt in die Landesliga überlassen musste, auf Rang fünf nur zwei Punkte besser. Mit einem Sieg würden die Heimischen den Fluch aus der Hinrunde beseitigen und selbst am damaligen Sieger-Team in der Tabelle vorbeiziehen. Das hat sich Marc Schröter auch ganz fest vorgenommen: „Wir wollen gewinnen.“
Überraschend hatte sich Fußballer Marc Schröter dem FC Castrop angeschlossen. Er hatte sich nach vier Jahren beim SV Wacker Obercastrop, wo ihn eine komplizierte Knieverletzung ein Jahr aus dem Verkehr gezogen hatte, dem Landesligisten SF Wanne angeschlossen.
Er kannte dort das Trainerduo Max Wagner und Christian Mengert seinem ehemaligen Mitspieler und Kurzzeittrainer in Obercastrop. Als die Beiden in Wanne gehen mussten, gab es auch für Schröter keinen Grund mehr dort zu bleiben. Da kam der Lockruf von Arbeitskollege, FC Trainer Tino Westphal, gerade recht. Er hätte locker gefragt „ob ich mir vorstellen kann, auch Bezirksliga zu spielen“, erklärte Schröter.
Nach der Anfrage von Tino Westphal und Gesprächen mit FC Castrop-Rauxel Macher Uwe Blase, war die Geschichte mit Marc Schröter schnell geklärt. Der 31-Jährige erklärte lachend zu seinem „Abstieg“ in die Bezirksliga: „Ich bin ja auch nicht mehr der jüngste.“
Jung genug, um Tore in er Bezirksliga zu schießen. Acht Treffer sind es aktuell, weitere sollen folgen. Am besten gleich noch vor Weihnachten gegen Weitmar. Marc Schröter fühlt sich nach seiner Langzeitverletzung „wieder bei 100 Prozent“ und würde selbst alles versuchen, mit dem Team noch beim Aufstiegsthema ein großes Wort mitreden zu können. „Wenn auch Altenbochum mit 36 Punkten führt, sind es bis Platz zwei (Schwerin/Anm. d. Red.) nur drei Zähler.“
Marc Schröter: „„Ich fühle mich hier wohl“
Der FC Castrop-Rauxel ist in der Spur. Mit einem Sieg gegen Weitmar würde sich die Situation vor dem Fest noch verbessern und man könnte mit verstärktem Selbstvertrauen im neuen Jahr in die Rückrunde gehen. Sommerneuzugang Marc Schröter hat ja schon viel erlebt und spekulierte im Gespräch sogar über ein eventuelles Entscheidungsspiel der Tabellenzweiten: „Dann müssen wir da sein.“ Dafür würde dienstags, mittwoch und freitags dreimal in der Woche trainiert. Der Ex-Wackeraner sagte: „Ich fühle mich hier wohl, wir haben eine starke und gute Gemeinschaft.“ Und es macht ihm auch nichts aus, wenn es auch nur die Bezirksliga ist.
Dem FC Castrop-Rauxel ist mit Stürmer Marc Schröter also ein toller Coup gelungen. Er spielte bis 2010 in der Jugend von Westfalia Herne, wechselte in die U19 des MSV Duisburg. Es ging retour zu den Senioren von Westfalia (2012). Dann nahm der Senioren-Express von Schröter Fahrt auf. VfB Hüls (2014), TuS Ennepetal (2015), SV Schermbeck (2016), Wacker Obercastrop (2019), SF Wanne (2023) und jetzt FC Castrop-Rauxel.