Ex-BVB-Star Kruska glänzt in der Kreisliga B Vor Duell mit Bochums U21 gegen Bövinghausen

Ex-Profi Marc Kruska ist Co-Trainer beim VfL Bochum U21: „Ich bin glücklich mit diesem Job“
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Alle talentierten Jugendfußballer streben eine Profi-Karriere an. Nur wenige übertreten die Schwelle dorthin. Dem Castrop-Rauxeler Marc Kruska gelang das in den frühen 2000er-Jahren. Nach der fußballerischen Ausbildung bei Borussia Dortmund bekam der Mittelfeldspieler beim BVB einen Profivertrag.

Später folgten für Marc Kruska weitere Profistationen unter anderem beim FC Brügge (Belgien), bei Energie Cottbus, SC Paderborn und zum Abschluss vor gut fünf Jahren bei F91 Düdelingen in Luxemburg. Doch auch nach der Profilaufbahn bestimmt der Fußball weiter sein Leben - als Spieler und Trainer.

Spieler weiterzuentwickeln ist die Aufgabe

Beim VfB Habinghorst II in der Kreisliga B taucht der Name Kruska ab und an in der Aufstellung auf. Das aber nur, wenn sein Job als Co-Trainer der in dieser Saison neu aufgebauten U21-Mannschaft des VfL Bochum das zeitlich überhaupt zulässt.

Am 27. Oktober war das wieder so: Kruska spielte für den VfB II beim 2:2 gegen Fortuna Herne. „Da habe ich sogar die Vorlage zu einem Tor gegeben. Es hat auch Spaß gemacht, selber mal wieder zu spielen“, lacht der 37-Jährige. Das war indes nur möglich, weil die Bochumer U21 in der Oberliga am Samstag gespielt hatte.

Als Spieler ist Kruska beim VfB Habinghorst II aktiv. In der Kreisliga B gelang ihm eine Vorlage.
Als Spieler ist Kruska beim VfB Habinghorst II aktiv. In der Kreisliga B gelang ihm eine Vorlage. © Hermann Klingsieck

Und der Trainer-Job beim VfL Bochum geht für Marc Kruska logischerweise vor gegenüber der Kickerei beim VfB Habinghorst II. Gemeinsam mit Bochums Trainer Heiko Butscher ist Co-Trainer Kruska sonntags halt in der Oberliga gefordert. Die junge U21-Truppe des VfL ist dort Spitzenreiter.

„Dass wir so gut sind, hat alle überrascht. Damit hatte niemand gerechnet.“ Mit der Tabellenführung in der Oberliga haben die Bochumer Fußballer auf ihre Art und Weise unterstrichen, dass der Fußball und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) richtig lag mit der umstrittenen Einordnung als 19. Verein in dieser Spielklasse.

Was vielen der Konkurrenten überhaupt nicht in den Kram gepasst hatte - und sie dagegen Sturm liefen beim FLVW. Das aber ohne Erfolg. Dass der VfL Bochum U21 sportlich gesehen in die Oberliga gehört, unterstreicht die Tabelle. „Spitzenreiter ist schön, aber wir schauen mehr darauf, unsere jungen Spieler weiterzuentwickeln.“

VfL Bochum U21 empfängt TuS Bövinghausen

Am Sonntag, 3. November, empfängt der VfL Bochum U21 mit dem Tabellenletzten TuS Bövinghausen den ersten Dortmunder Konkurrenten (Anstoß: 15 Uhr). Kruskas Einschätzung: „Das wird nicht einfach. Bövinghausen hat kürzlich gegen die Spvgg. Erkenschwick den ersten Sieg geschafft - und gegen Gievenbeck einen Punkt geholt.“

Bövinghausen habe gute Einzelspieler, sich als Mannschaft aber noch nicht als Einheit gefunden, denkt Kruska. Den ASC 09 Dortmund empfängt Bochum dann erst am Samstag, 14. Dezember, zum Meisterschaftsspiel. Quasi als Abschluss des Jahres 2024.

„Talent haben alle unsere Spieler“

Das Ziel der Bochumer Trainer ist, die jungen Spieler, die schon jetzt eine rasante Entwicklung hingelegt hätten, in den nächsten ein, zwei Jahren auf ein noch höheres sportliches Level zu bringen. „Mit der Perspektive für sie, in den Profikader aufsteigen zu können“, erklärt Kruska.

Gibt es Kandidaten für den Profibereich? „Talent haben alle unsere Spieler. Die Frage ist aber, was sie bereit sind, dafür zu investieren.“ Der richtige Biss sei wichtig, um letztendlich Profi zu werden. Aber auch, ob die Bundesliga-Trainer die Gefahr eingehen, junge Spieler ins Team einzubauen.

Mit jungen Spieler müsse man Geduld aufbringen. Diese Zeit hat aber niemand in der Bundesliga. „Wie schwierig dieser Spagat ist, sieht man derzeit beim Dortmunder Trainer Nuri Şahin, der junge Leute bringen muss wegen der Verletzungssituation - damit aber keinen Erfolg hat“, sagt Marc Kruska.

Vertrag beim VfL Bochum läuft aus

Wie und ob der eigene Co-Trainer-Job beim VfL Bochum U21 über diese Saison hinaus fortgesetzt wird, weiß Marc Kruska derzeit nicht: „Wir haben darüber noch nicht gesprochen. Sicher ist nur, dass ich glücklich bin mit diesem Bochumer Job.“


Stand jetzt, würde sein Vertrag beim VfL Bochum aber am Saisonende auslaufen. Grundsätzlich sagt Marc Kruska dazu: „Ich gehe die weitere Entwicklung ganz entspannt und locker an. Und habe auch noch nicht gehört, dass man unzufrieden ist mit meiner Arbeit.“