Ex-BVB-Spieler wechselt zu Castrop-Rauxeler Landesligist

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Ex-BVB-Spieler wechselt zu Castrop-Rauxeler Landesligist

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98 Bundesliga-Spiele bestritt er im Trikot von Borussia Dortmund. Nach dem Ende der Profikarriere schnürt er aber weiterhin die Fußballschuhe: in Castrop-Rauxel in der Landesliga.

Frohlinde

, 01.11.2020, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wer sich am Sonntag bei der Castrop-Rauxeler Fußball-Stadtmeisterschaft im Stadion an der Bahnhofstraße aufgehalten hat, der hätte schon erahnen können, dass etwas im Busch ist.

Während des Finalspiels zwischen dem Landesligisten SV Wacker Obercastrop und dem A-Kreisligisten FC Castrop-Rauxel saß der frühere BVB-Profi Marc Kruska (32) inmitten von Spielern des Landesligisten FC Frohlinde am Seitenrand. Auch beim Spiel des FC Frohlinde am Mittwoch stand er an der Bande.

Auch weitere Vereine waren im Gespräch

Nun bestätigte der Spieler die Gerüchte, die schon lange immer wieder um ihn herum aufkochten: Marc Kruska wird künftig wieder Fußball in seiner Heimatstadt spielen, in der er seit dem Ende seiner Profikarriere nach der abgelaufenen Saison auch wieder fest wohnt. Genauer gesagt soll er künftig beim Landesligisten FC Frohlinde im Mittelfeld die Fäden ziehen.

Viele Castrop-Rauxeler Vereine waren im Gespräch. So hätte sich Marc Olschewski, der Trainer des Kreisliga-A-Aufsteigers VfB Habinghorst, sehr über ein Engagement von Kruska beim VfB gefreut. Schließlich leitete der Ex-Profi in der vergangenen Saison schon einige Trainingseinheiten in der Kampfbahn Habichthorst.

Marc Kruska spielte zuletzt für den luxemburgischen Klub F91 Düdelingen, mit dem er Meister und Pokalsieger wurde. Zudem spielte er mit Düdelingen in der Euro League unter anderem gegen den AC Mailand.

Marc Kruska spielte zuletzt für den luxemburgischen Klub F91 Düdelingen, mit dem er Meister und Pokalsieger wurde. Zudem spielte er mit Düdelingen in der Euro League unter anderem gegen den AC Mailand. © Editpress / Jerry Gerard

Doch die Kreisliga A war Kruska dann doch etwas zu tief. „Ich hatte mit Habinghorst super Gespräche, wir sind alle Freunde. Ich hätte das gerne gemacht, aber nun kann ich doch noch auf einem etwas anderem Niveau spielen“, so Kruska, der zudem betonte: „Meine Entscheidung für Frohlinde ist keine Entscheidung gegen eine andere Mannschaft in Castrop-Rauxel.“

Zur Person

Das ist Marc Kruska

Der Rauxeler Marc Kruska begann das Fußballspielen beim SC Arminia Ickern. Über den VfR Rauxel, bei dem er unter anderem mit Christopher Nöthe (zuletzt Arminia Bielefeld) und Michael Esser (Hannover 96) zusammen spielte, wechselte Kruska zu Borussia Dortmund. Für den BVB absolvierte er 98 Bundesliga-Spiele, eher er sich zur Rückrunde der Saison 2008/09 dem belgischen Erstligisten FC Brügge anschloss. Es folgten die Stationen Energie Cottbus, FSV Frankfurt, SC Paderborn und Werder Bremen II, ehe Kruska in der vergangenen Saison für den luxemburgischen Meister F91 Düdelingen auflief. Mit den Luxemburgern spielte er in der Euro League und gewann zudem die Meisterschaft und den Pokal. Am Ende der Saison 2018/19 beendete er seine Profikarriere.

Dabei spielte die Ligenzugehörigkeit zunächst sogar gar keine Rolle. Denn auch mit dem Bladenhorster Zoui Allali, der den A-Kreisligisten SG Coefeld 06 trainiert, hatte Kruska gute Gespräche. „Dann hätte ich aber gar keine Zeit mehr für andere Dinge gehabt, wenn ich noch über 50 Kilometer bis nach Coesfeld fahren muss“, sagt der 32-Jährige.

Zumal nicht feststeht, wie oft Kruska überhaupt in Frohlinde trainieren und spielen kann. Denn seit Anfang Juli ist der Rauxeler Co-Trainer der U19 des VfL Bochum in der Nachwuchs-Bundesliga. „Das Trainerdasein macht mir richtig Spaß. Ich muss vom Kopf her viel mehr tun, wie beispielsweise die Trainingsvorbereitung oder Videoanalysen“, so Kruska, der derzeit jeden Tag beim VfL verbringt - morgens im Büro und abends auf dem Trainingsplatz. Demnächst kommt laut Kruska für einige Spieler noch individuelles Training hinzu.

Marc Kruska muss beim Landesligisten nicht immer trainieren

Der Landesligist FC Frohlinde hat sich aber bereits auf die Situation von Marc Kruska eingestellt. „Er wird durch seine Arbeit beim VfL Bochum natürlich eingeschränkt sein und manchmal auch gar nicht mittrainieren können. Aber das wird von uns als Verein komplett mitgetragen. Man muss bedenken: Marc hat in der vergangenen Saison noch Euro League gegen den AC Mailand gespielt. Da wird er keinen riesigen Qualitätsverlust haben“, sagt Stefan Hoffmann, Trainer des FC Frohlinde, der Kruska bereits aus der Jugendzeit bei Borussia Dortmund kennt, wo der Rauxeler stets einen Jahrgang unter Hoffmann spielte.

Marc Kruska war auch bereits beim Viertelfinal-Spiel des FC Frohlinde bei der Stadtmeisterschaft vor Ort.

Marc Kruska war auch bereits beim Viertelfinal-Spiel des FC Frohlinde bei der Stadtmeisterschaft vor Ort. © Marcel Witte

Am Dienstag, 16. Juli, wird Kruska erstmals mit seinen neuen Teamkollegen vom FC Frohlinde trainieren. Allerdings haben die Frohlinder etwas Sorge vor der ersten Trainingseinheit. Denn Michael Wurst, ebenfalls Coach beim FCF, war nach der 1:3-Niederlage im Spiel um den dritten Platz gegen den B-Kreisligisten Eintracht Ickern mächtig angefressen. „Ich denke, dass wir erstmal viel laufen müssen“, sagte Frohlindes Kapitän Dietrich Liskunov am Sonntag. Für Kruska ist das kein Problem, wobei er auch sagt: „Nach 15 Jahren Profifußball habe ich es jetzt etwas runtergefahren. Ich war auch mal froh, nichts zu machen. Aber das kann ich auch schnell wieder aufholen.“

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Seine Profikarriere als Fußballer hat Marc Kruska zum Ende der vergangenen Saison beendet. Nun möchte der 32-Jährige seine Trainer-Laufbahn starten und beginnt damit beim VfL Bochum. Von Marcel Witte