34 Mannschaften wetteifern auf der Castroper Schlittschuhbahn im Eisstockschießen gegeneinander. Bis zum 21. Dezember wird das beste Team ermittelt. Mit dabei sind auch viele Neulinge.
Auf der Schlittschuhbahn auf dem Castroper Marktplatz geht es noch bis zum Freitag, 21. Dezember, heiß her. 34 Teams aus dem gesamten Stadtgebiet messen sich bei einem Turnier im Eisstockschießen. Das sind fast doppelt so viele wie bei der Premiere 2017 (18 Teams). Dabei steht durchaus das Vergnügen im Vordergrund, freiwillig verliert aber niemand und „es ist Feuer drin“, wie es der Turnier-Veranstalter Nils Koczy ausdrückt.
Die Stimmung im Zelt war am Mittwoch jedenfalls ausgelassen. Es spielte „Faktor A“, die Mannschaft der Arbeitsagentur, gegen das Atelier „Arto Mondo“ – und die Mannschaft „CasTV-Bürgerfernsehen“ gegen das „Team Volksbank“. Neben Firmenmannschaften machen Freundeskreise, öffentliche Einrichtungen sowie eine Facebook-Gruppe bei dem Turnier mit.
Ziemlich kalt ist es im Zelt, gefühlt kälter als draußen. 1,5 Grad Celsius zeigt das Thermometer an – obwohl die Spiel- und Schlittschuhfläche nicht aus echten Eis besteht, sondern aus einem speziellen Kunststoff. Da hilft warme Kleidung und es ist auch Grund genug für die Zuschauer, sich von innen mit Glühwein oder einem Punsch aufzuwärmen. Auch die Spieler genehmigen sich das ein oder andere Zielwasser – aber natürlich nicht zu viel.
Man darf sich nämlich keine Ausrutscher erlauben. Das Turnier wird bereits in der Vorrunde im KO-System ausgespielt. Danach gibt es eine Zwischenrunde sowie Achtel-, Viertel- und Halbfinalspiele. Das Spiel um Platz drei und das Finale gehen am 21. Dezember über die Bühne. Eine kleine Überraschung gab es schon am ersten Spieltag: Die Vorjahressieger „Eisstock-Taucher“ schieden gegen das Team des Bürgermeisters aus.
„Dabei sein ist alles“, sagt Stefan Bunse, Leiter der Geschäftsstelle der Arbeitsagentur in Castrop-Rauxel. Er führt das Team „Faktor A“ an. Dieses unterliegt gegen das Atelier „Arto Mondo“ (17:26).
Frauenpower als Rezept
Zwischenzeitlich liegt „Arto Mondo“ deutlich in Führung. Die Spieler von „Faktor A“ gelangten aber immer besser in Fahrt und starteten eine Aufholjagd. Das Team nimmt die Niederlage sportlich und schiebt es auf den Fachkräftemangel: „Wir konnten keine passenden Fachkräfte finden und so mussten wir selbst spielen. Das ist der Grund für unsere Niederlage“, kommentiert nach dem Spiel ein Teammitglied.
So sind die Spielregeln
Ziel des Spiels ist es, die eigenen Eisstöcke besser im Zielfeld zu platzieren, als die der gegnerischen Mannschaft. Dazu versuchen die Spieler den Eisstock so zu werfen, dass er über das Spielfeld gleitet und möglichst nah der Mitte des Zielfeldes zum Stehen kommt. Zudem ist erlaubt, gegnerische Eisstöcke herauszuschlagen. Landet ein Eisstock nicht im Zielfeld – oder wird herausgeschossen – wird dieser nach Castrop-Rauxeler Regel entfernt, um die folgenden Werfer nicht zu behindern. Jedes Team besteht aus vier Spielern, die jeweils pro Kehre (Durchgang) einen Wurf haben. Nach acht Würfen wird die Kehre abgerechnet. Für den bestplatzierten Eisstock bekommt die Mannschaft drei Punkte – für jeden weiteren Stock, der besser platziert ist als die des gegnerischen Teams zwei Punkte. Pro Kehre sind somit maximal neun Punkte möglich. 13 Kehren werden gespielt. Die offiziellen Regeln unterscheiden sich etwas von den Castrop-Rauxeler Regeln. Diese sollen das Spiel erleichtern.Deutlicher ging das Spiel „Team Volksbank“ gegen „CAS-TV Bürgerfernsehen“ aus. Dieses wurde sogar live im Internet auf Facebook übertragen. Anscheinend davon abgelenkt, dass sie filmen und kommentieren mussten, zogen die Akteure des Bürgerfernsehens in mehreren Spielabschnitten den Kürzeren. Für das „Team Volksbank“ war das Erfolgsrezept eindeutig glasklar: „Frauenpower“, sagt Markus Göke – und verweist auf die gute Leistung ihrer Mitarbeiterin Sandra. Sie zeigte überzeugende Würfe und platzierte den Stock oft mit der richtigen Präzision, mit Gefühl, aber auch genug Kraft im Zielfeld. In einem Punkt waren sich alle Teilnehmer an diesem Abend einig: Es ist schwieriger als es aussieht. „Je länger ein Spiel dauert, desto besser werden auch die Würfe“, sagt Nils Koczy, Betreiber der Schlittschuhbahn.
Training im Vorfeld
Von jenen Teams, die beim Turnier ihr Debüt gefeiert haben, mieteten manche im Vorfeld des Wettbewerbs sogar die Bahn privat an – um Proberunden zu absolvieren.
Und: Das Eisstockschießen sei auch bei Betriebsfeiern oder Geburtstagen beliebt, so Nils Koczy.
Jahrgang 1979. Kind der Metropole Ruhr. Seit 2017 für Sie im Dortmunder Westen vor Ort. Nah an den Menschen und immer neugierig.
